Warum man Zylinderkopfschrauben prüfen sollte, M102 ZKD tauschen

  • Moin,



    ich bin gerade dabei bei einem m102 die Zylinderkipfdichtung zu tauschen.
    Alles lief super.



    Mein Schrauberkumpel meinte komm wir nehmen die Schrauben wieder.
    Naja einmal ist ja schon mal gut gegangen bei meiner Limo 300E in Farbe 122, da habe ich die original Schrauben wieder verwendet.



    Also alles schick gemacht mit Kopf und Block und Co und so sogar die Gewinde habe ich nachgeschnitten um eventuellen Schmutz wirklich raus zu bekommen.



    Die Gewinde waren sehr schmutzig aber sahen gut aus.
    Also auch diese Schrauben gereinigt und wieder verwendet.
    Alle Schrauben waren 120mm lang, ab 122 soll man sie austauschen.



    55Nm
    90°
    bis hier hin ging alles gut.



    Beim zweiten 90° Drehwinkel nachziehen, kurz vor Ende wurde es plötzlich leicht.
    Erst eine Schraube, dann noch eine, eine blieb "hart" und dann folgten wieder "leichte" Schrauben.



    Ich dachte mir das kann nicht so gut sein und habe eine wieder rausgeschraubt und siehe da, das "Dehngewinde" ist überdehnt und die Schraube defekt.
    Mindestens 5 Schrauben sind defekt.



    Also nun wieder Kopf runter, alles sauber machen
    neue Dichtung für 25
    Neue Schrauben für 20
    X Stunden für Kopf runter, sauber machen und neue Montage



    Gespart ? 0



    Frühestens Donnerstag wird er wohl wieder laufen statt wie geplant morgen.



    Schöne Grüße,
    Marcel

  • ich wüde sagen das die Schrauben nicht schuld sind , eher das Nachschneiden im Block, da scheinen die Windungen mitgekommen zu sein , wenn du meinst du hast bein Nachschneiden Dreckrausgeholt wird es eher Material gewesen sein , da die Handgewindebohrer eine andere Norm haben als die Gewinde die im Wrk im Block eingebracht wurden.


    Beispiel : Nimm eine M12er Mutter und einen Handgewindebohrer M12, du wirst immer Material aus dem Muttergewinde schneiden und schwächst sie so, wenn du mir nicht glaubst , probiere es aus.


    Ich habe schon des öffteren die alten Schrauben wiederverwendet wenn sie noch im Tolleranzbereich waren und habe bisher nie Problemer der Art gehabt und ich habe bestimmt schon 50 oder mehr Kopfdichtungen an verschiedenen Motoren gewechselt.

  • da die Handgewindebohrer eine andere Norm haben als die Gewinde die im Wrk im Block eingebracht wurden.


    Interessant. Welche andere Norm ist das? Ich habe das eben mal getestet mit nem 10er Gewindeschneider an einer neuen Mutter, das ging völlig leicht da durch und konnte keinen Abtrag an der Mutter feststellen. Aber vielleicht haben ja Benzens ihr eigenes Süppchen gekocht. :rolleyes:

    Gruß
    Heinrich


    "Die unbequemste Art des Fortbewegens ist das Insichgehen" (Karl Rahner)

    Einmal editiert, zuletzt von Heinrich ()

  • Tja,


    Da habt ihr leider Recht.


    Zum ersten Mal nicht die Schrauben mit Muttern geprüft und den Gewinde Schneider gegen gecheckt und auch keine Papier Werte geprüft.


    Sondern nur m12 hier und m12 da. War eigentlich ganz leicht den Schneider reinzudrehen.


    Und warum habe ich das Gewinde nachgeschnitten?
    Weil die Schrauben so verranzt waren von der defekten ZKD, weil ich eine Schraube nach dem Reinigen zur Probe reingedreht habe und es mir gefühlt zu schwer ging.
    Das Gewinde nachschneiden ging gefühlt mir weniger Kraft wie die Schraube rein drehen.
    Die ZKD wurde undicht weil sich an den Dichtflächen Korrosion am Metallblock und am Kopf gebildet hatte. Er hat über alle 4 Zylinder Wasser gezogen und permament blaue Wolken geworfen bei Motordrehzahl. Zumindest hab ich das so durch den Schwarzen "Aufbau" gedeutet den ich weg geschnitten habe am Block das das Metall Korrosion ist. Sind auch Vertiefungen nun im Block nach dem Entfernen der Korrosion.
    Ich habe nur die zwei Bilder nach dem Reinigen vom Motorblock.


    Die Korrosion hat den Kopf angehoben und die ganze Schose wurde undicht deswegen. Ist meine Schlussfolgerung wieso der undicht wurde, das er undicht war steht ausßer Frage.


    Die Kopfschrauben haben m12 x 1,75
    Der Schneider hat m12 x 1,5
    Den hab ich für die Radschrauben mal gekauft gehabt.
    An der Radnabe vorne passt der auch.
    Nur bei den ZKD Schrauben leider nicht.


    Nun heißt es Helicoil


    Welche Helicoil sind da gut und wie gehe ich da am besten nun weiter bei?


    Danke,
    Marcel

  • Interessant. Welche andere Norm ist das? Ich habe das eben mal getestet mit nem 10er Gewindeschneider an einer neuen Mutter, das ging völlig leicht da durch und konnte keinen Abtrag an der Mutter feststellen. Aber vielleicht haben ja Benzens ihr eigenes Süppchen gekocht.


    Da hab ich mich falsch ausgedrückt, es ist nicht die Normung sondern die Tolleranz der Gewinde es Gibt ISO 1 bis 3 oder Din 4H , 6H oder 6G , diese entscheiden über Spiel oder kein Spiel .


    Ich reinige meine Gewinde im Block immer mit einer alten eingekerbten Zylinderkopfschraube , da gehe ich sicher das sie passt und nichts rausnimmt

  • Die Helicoil Länge ist ja die Läge im Ausgebauten zustand.
    Welche Länge sollte ich da nehmen?


    12, 18 und 24mm stehen zu Auswahl.


    Die Helocoil Sets nützen wenig weil da die Helicoils zu kurz sind bzw keine Länge angegeben ist.
    Und ich möchte mindestens 2 Teilige Gewindebohrer haben.


    Spiralbohrer zum Ausbohren:
    12,5mm wird empfohlen
    https://www.esska.de/shop/Spir…Grafi--94311210903X-19970


    Aber ich will ja ein M12 x 1,75 Gewinde am Ende haben.
    Wenn ich dann ein 12,5mm Loch bohre, welches Gewinde muss ich dann rein schneiden für den Helicoil ?

  • Bei meinem Baercoil-M12x1,75-Reparatursatz liegt ein 12,3-mm-Bohrer drin. In der beiliegenden Tabelle steht 12,4 mm. 12,3 hat bei mir schon funktioniert, mit Tischbohrmaschine.


    Der Gewindebohrer ist glaube ich M14x1,75. Nicht ganz eindeutig zu messen.

  • Hallo Marcel,
    es ist immer wieder erfrischend deine Reparaturberichte zu lesen. M12x1,75 mit M12x1,5 nachschneiden...... nun denn kann passieren. Sei es drum


    Jetzt kommst du mit Helicoil um die Ecke und fragst welcher Bohrer, suchst auch noch einen einzelnen raus. Das zeigt nur das du im Moment nicht weißt was du machen willst, und vor allem nicht wie. Hier ist Lecktüre Klick .. damit beschäftigen und du weißt eine Menge mehr. KBA hat es auch empfohlen.


    Tipp: Du kannst nur die vollen Windungen des Sacklochs mit dem Einsatz bestücken, versuchst du den Einsatz bis zum Boden zu drehen, wird dir der Mitnehmer abreißen und die Schraube klemmt. Dann ist Ende im Gelände, äh Gewinde.


    in dem Sinn frohes Schaffen.

    124 mal editiert; zuletzt von Progger (gestern um 19:04). Es gibt keine älteren Version des Beitrags


  • Zum ersten Mal nicht die Schrauben mit Muttern geprüft und den Gewinde Schneider gegen gecheckt und auch keine Papier Werte geprüft.


    Sondern nur m12 hier und m12 da. War eigentlich ganz leicht den Schneider reinzudrehen.


    Die Kopfschrauben haben m12 x 1,75
    Der Schneider hat m12 x 1,5
    Den hab ich für die Radschrauben mal gekauft gehabt.
    An der Radnabe vorne passt der auch.
    Nur bei den ZKD Schrauben leider nicht.


    Nun heißt es Helicoil

  • Hallo mallnoch,
    blöde Geschichte, kann mal passieren.
    Bei uns haben Wir bei solchen Fällen das " Time Sert Set von Wü..." verwendet.
    Die Helicoil Reparaturvariante ist nicht so zu empfehlen bei Motorblockgewinden aufgrund der hohen Drehmomente.
    Wenn Du Pech hast kommt beim ersten mal richtig anziehen der Schrauben der Helicoil Einsatz wieder raus.
    Bei der anderen Variante ist so etwas in den letzten 30 Jahren bei uns noch nie vorgekommen.
    Auch bei erneuter Demontage bleiben die Buchsen im Motorblock.


    Viel Glück und Erfolg.
    Dirk

  • Großes Lob an Dirk


    Endlich mal einer der In der Not hilft.
    Wir lernen:
    Auch wenn die Experten dann über einen herfallen, sollte man auch peinlicheres mal zu Diskussion stellen.
    Da kommt immer etwas bei raus.
    Erstaunlich, was da schon repariert wurde. Ich wäre vermutlich schon auf der Suche eines Ersatz Motors gewesen.


    Peter

  • Üblicherweise sind diese Reparaturmethoden aber doch gedacht eine oder max zwei defekte Gewinde zu ersetzen.
    Jetzt alle nachgeschnittenen Gewinde damit zu bestücken halte ich nicht für sinnvoll.
    Frage ist, kann diese Arbeit so exakt vor Ort durchgeführt werden und mit welchem Gefühl
    fährt man danach rum?
    Ich würde mir diese Arbeit nicht mehr machen.
    Lieber mit einem anderen Motor weiter.
    Und wenn man nur den Block übernimmt.
    Sind bei dem Wagen matching numbers so wichtig oder wertsteigernd?

    Aktueller Fahrzeugbestand: 69er Kapitän Bestatter, 76er Diplomat Taxi,

    03er Astra Coupe, 91er MB W124 250D.

    Einmal editiert, zuletzt von Leiche69 ()