Tastverhältnis auslesen mit Schließwinkeltester für 4 und 6 Zylinder

  • Hallo an alle Schrauber
    da ich mir einen neuen Schließwinkeltester von der Firma Scheuerlein zugelegt habe, der nur in Grad anzeigt und nicht in %


    und zwei Anzeigen parallel für 6 und 8 Zylinder hat, mußte ich mich mit der Umrechnung von Grad in % beschäftigen,
    wobei mir auf der Anzeige aufgefallen ist, daß die Gradanzeige beim 6 Zylinder nur bis 60 Grad geht = 100%


    dabei bin ich auf eine Aufstellung im Web gestoßen, die ich euch auch gerne mitteilen möchte :



    Unrechnung von % in Grad für 6 Zylinder


    10% 6 Grad
    20% 12 Grad30% 18 Grad
    40% 24 Grad
    50% 30 Grad
    60% 36 Grad
    70% 42 Grad
    80% 48 Grad
    90 % 54 Grad
    100% 60 Grad


    Umrechnung von % in Grad für 4 Zylinder


    10% 9 Grad


    20% 18 Grad
    30% 27 Grad40% 36 Grad
    50% 45 Grad
    60% 54 Grad
    70% 63 Grad
    80% 72 Grad



    100% 80 Grad
    beim 8 Zylinder entsprechen 50 % = 22,5 Graddaß die 50% pendelnd für alle gilt, ist auch nicht korrekt und muß so pauschal nicht immer richtig seines gibt landesspezifische Einstellungen wie z. B. für meinen M103 103.983 in Schweizer Ausführung :
    hier liegt die Leerlaufdrehzahl bei 780 plus minus 50 und der Regelbereich 35-45% = 21 - 27 Grad ! So findet man es auch in der WIS und der Leerlaufabgaswert ist auch nicht für alle Motoren gleich, d.h. auch die Leerlaufdrehzahlen sind nicht pauschal für alle Motoren gleich


    ich hatte da mal in einem Thema eine Auseinandersetzung bezüglich der pendelden Voltanzeige an der X11 für meinen M103, gemessen an 2 und 3 und jetzt weiß ich auch, daß mein Werkstattmeister doch Recht hatte und die Werte unterschiedlich sein können
    GrußMicha

  • ie und wo wird der Schliesswinkeltester angeschlossen (Buchse X11)?

    Buchse x11 > Deckel abschrauben und los gehts.


    PIN 2 ist Masse.....kannst aber auch bequem Masse an die Metallplatte auf dem Stoßdämpferdomlager anklemmen....irgendwie leichter



    PIN 4 ist Drehzahl würde ich worher mal bei warmem Motor prüfen


    PIN 3 ist dann das Tastverhältnis.


    Zündung an (Motor nicht gestartet) sollten hier 70% angezeigt werden.



    Dann den laufenden warmen Motor messen.
    Das Tastverhältnis sollte pendeln. Dies geschieht nicht hektisch und schnell sondern der Wert sollte in etwa in einer Spanne von ca. 5 % pendeln. Zwischen dem untersten und höchsten Wert vergehen einige Sekunden.

    Beispiel1:
    Das Tastverhältnis pendelt von 46 bis ca. 51%.....gute Einstellung für m102 und m103



    Beispiel 2: Das Tastverhältnis pendelt deutlich über 50% .....viel zu mager....dennoch laufen die Motoren so gar nicht mal so schlecht......aber sie gehen gerne mal an der Ampel oder im Schiebebetrieb aus:D .............also mit der Inbusschraube (3er oder 4er ...müsste ich meinen Schlüssel mal genau ansehen:ugly: ) das Gemisch in
    kleinen Gradschritten nach rechts drehen zum anfetten.
    so ab ca. Pendelmittelwert über 40% laufen die Motoren eigentlich sauber.....ideal ist es so gegen 50%Dazu muss der Schlüssel dann ordentlich heruntergedrückt werden, damit er die Schraube "packt"



    Beispiel 3: Das Tastverhältnis pendelt zwischen 19 und 24% dann ist es zu fett und dann muss halt entsprechend in
    kleinen Gradschritten nach links drehen zum abmagern



    Zur Vereinfachung der Liste hier hilft Mathematik: (360 : durch vorhandene Zylinderzahl)
    4 Zylinder hat 90 Grad......also Faktor 0,9......deshalb sind 100% auch 90 Grad


    6 Zylinder hat 60 Grad....also Faktor 0,6........wenn der Prozentwert beim Sechszylinder um 50% pendelt zeigt die Gradanzeige 0,6 x 50 = 30 Grad an


    8 Zylinder hat 45 Grad.......also Faktor 0,45


    so einfach ist das. Wenn das gemessene Tastverhältnis einen NICHT pendelnden Wert anzeigt, ist dies ein Hinweis auf einen möglichen Fehler. Dazu dann die Fehlertabelle nach webman etc. zur Hand nehmen und nachsehen.


    Somit geht es auch ohne eine Umrechnungstabelle, falls man sie grade nicht zur Hand hat :thumbup:
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    Kein Messgerät mit Schließwinkel / dwell-Funktion griffbereit.....ein normales Messgerät tut es auch, denn

    Strommessung geht auch am PIN 3: einfach die Spannung der Batterie nehmen....etwas vereinfacht rundet man auf 12 Volt ab. Wenn man also den Messbereich 0 - 20 Volt einstellt pendelt der Wert am Messgerät im Idealfall (50%) so um ca 6 Volt herum;) ca. 5,7 bis 6,3 Volt halt auch leicht pendelnd.......probiert es aus


    Hier muss man den Mittelwert nehmen .....zwischen 5,7 und 6,3 liegt ..6!!!!
    Da die Spannung ja 12 Volt ist müssen wir den gemessenen Wert also durch 1,2 teilen........6:1,2 = 5.....also 50% bingo


    eigentlich super easy....pendeln sieht man nicht so schön, wie mit dem Schließwinkeltester, aber man kann es erkennen.

  • Morsche, auch 2 und 3.
    Oh, Bernd war schneller. Und ausführlicher. :thumbup:


    Nur mit mager und fett verhält es sich genau anders rum. Unter 50% fetter Bereich, über 50% magerer Bereich. Dem entsprechend nach links drehen=mager und umgekehrt.


    Manchmal verzweifeln die Leute auch am Verschlußstopfen der über der Gemischregulierungsschraube steckt. Den muß man, falls noch vorhanden, entfernen. Und auch wieder einsetzen, weil ohne nicht erlaubt ist. ;(

    Gruß
    Heinrich


    "Die unbequemste Art des Fortbewegens ist das Insichgehen" (Karl Rahner)

    4 Mal editiert, zuletzt von Heinrich ()

  • Wir hatten paralell dazu auch immer den Strom vom Stellglied gemessen und einen Abgastester angeschlossen.


    Das ist natürlich noch besser. Wobei die Messung am EHS mt einem Oszi am aussagekräftigsten ist. Das ist aber nicht mehr meine Liga.


    Der Bernd hat einen sehr guten Beitrag zum Thema geschrieben. Daß er da mager mit fett verwechselt hat kann im Eifer des Schreibens vorkommen. Mer habbe es ja gemerkt,gelle?
    In anderen Foren bleibt sowas jahrelang unkommentiert stehen. Hier geht das ratzfatz.
    Eventuell könnte das ja ein Moderator korrigieren und den Thread etwas straffen.
    -

  • Ich habe mir jetzt die WIS noch einmal durchgelesen,
    die M102 Motoren (4Zylinder) werden mit einer Lambdaregelung von 50% plus/minus 10 angegeben
    alle M103 Motoren (6Zylinder) werden mit 35-45% angegeben, (die Leerlaufdrehzahlen sind unterschiedlich), dazu kommt die Lambdaregelung bei 2500 Umdrehungen/min prüfen, dazu Regenerierleitung am Regenerierventil abziehen und verschließen
    der Mittelwert bei Leerlaufdrehzahl darf von dem bei 2500/min gemessenen Wert um nicht mehr als plus/minus 10 abweichen
    Gruß
    Micha