Anlasser blockiert nach ZKD-Wechsel

  • Hallo!
    Ich hab mal wieder ein Problem mit meinem W124. Folgendes hat sich zugetragen.
    Vor zwei Wochen haben wir Getriebe, Kupplung und Pilotlager gewechselt. Danach lief das Fahrzeug ohne Probleme, wurde aber wegen defekter Zylinderkopfdichtung nur 3-4 Mal gefahren. Nun haben wir über die letzten zwei Tage die Zylinderkopfdichtung gewechselt.



    Nachdem alles wieder montiert war wollten wir den Motor ohne Kraftstoff und Zündung drehen lassen. Also KPR und Kabel der Zündspule ab, Schlüssel rein, Zündung an und alles leuchtet wie es soll. Den Schlüssel weiter gedreht und es macht nur "TACK" und alle Lichter im Kombiinstrument sind aus. Das passierte 3-4 Mal. Dann haben wir einen Gang eingelegt und das Auto von vorne ein paar mal geschubst. Daraufhin hast der Anlasser dann funktioniert und der Motor hat problemlos gedreht. Das ging noch ein Mal so, danach gab es nur noch das laute "TACK" aus Richtung des Anlassers und das Hin- und Herschieben scheint nichts mehr zu bringen.


    Da das Auto sich schieben lässt, alle Gänge rein gehen und die Kupplung funktioniert ist ein Problem in diesem Bereich wohl auszuschließen. Da der Motor sich von Hand durchdrehen lässt dürfte auch hier kein Fehler vorhanden sein. Da der Anlasser versucht zu drehen liegt das Problem wohl auch nicht in der Ansteuerung.


    Also bleibt als einzige Lösung übrig, dass der Anlasser zufällig genau nach dem ZKD-Wechsel kaputt gegangen ist obwohl er davor nie irgendwelche Probleme hatte? Was wäre das dann, einfach ein Zahn abgebrochen? Reicht das aus um ein lautes mechanisches Knallen zu verursachen?


    Fällt jemandem noch etwas anderes ein?
    Vielen Dank,
    Max

  • Hallo Max,
    beim Starten wird das Anlasserritzel vom Magnetschalter in den Zahnkranz an der Kurbelwelle geschoben. Nachdem das Ritzel ganz eingeschoben ist, läuft der Anlasser an. Wenn das Ritzel in der Schwungscheibe nicht einspurt, könnte es "Klacken", ohne dass der Anlasser anläuft. Warum das so sein könnte, ... ? Eventuell habt Ihr die Schrauben vom Anlasser nach dem Kupplungswechsel nicht angezogen?
    Wenn man einigermaßen dran kommt, dann könntest Du den Anlasser ausbauen und schaun was der so tut (aber aufpassen, das Ding hat einen ziemlichen Wums).
    Andy

  • Dann würde er sich nicht anschieben lassen.


    Tippe auf Massefehler am Motor. Oder! Unzureichend befestiges 30er Kabel am Anlasser


    Der Magnetschalter wird über die 50er Klemme angesteuert; den interessiert die 30er Klemme erstmal nicht, die wird nur über den Magnetschalter zum Anlasser durchgeschleift/geschaltet


    An den beiden Punkten würde ich suchen


    Klemme 30 Anlasser
    Masse Motor -> Getriebe, an der Glocke unten zum Unterboden


    Die Batteriepole sind fest ja? :mrgreen:

  • Ich habe alles nochmal überprüft - der Anlasser ist nicht lose, alle Masseverbindungen sind dran und alles sieht gut aus. Die Batterie zeigte 12,5V an und schien in Ordnung zu sein, ich habe sie trotzdem über Nacht geladen. Am nächsten Tag eingebaut und es ging beim ersten Versuch nicht. Dann haben wir das Auto nochmal angeschoben, es ist angesprungen und läuft seit dem ohne Probleme. Wahrscheinlich hatte sich der Anlasser irgendwie verkantet? ?(


    Vielen Dank für eure Tipps, damit konnte ich viele Fehlerquellen ausschließen und das Problem ohne ewige (unnötige) Fehlersuche beheben.


    Leider läuft der Wagen immernoch genau wie davor - er ist viel zu laut im Bereich des Zylinderkopfes! Und das obwohl der Kopf komplett überholt wurde und das Gemisch stimmt. Jetzt weiß ich nicht mehr weiter und muss mich doch noch an eine Werkstatt wenden :S

  • Es ist ein 230er M102. Ich mache mal ein Video wenn es nicht mehr regnet. Der Motor hört sich einfach sehr rau an wenn man ihn hochdreht. Ich würde sagen...das Verbrennungsgeräusch ist "hart"? Und die Kipphebel sind wenn man von Gas geht oft recht laut. Im Leerlauf lief er jetzt eigentlich perfekt, aber das ist auch nicht immer der Fall. Und er braucht ziemlich lang zum anspringen.


    Ich bin natürlich schon bei einigen Werkstätten vorbeigefahren und habe es jemanden anhören lassen. Bisher wusste man entweder nicht was zu machen ist oder hat die Lautstärke als ganz normal befunden. Der häufigste Tipp war einen Ölwechsel zu machen aber ich glaube kaum dass das im Zusammenhang mit meinem Problem etwas bewirkt.


    Alle Teile im und am Motor sind entweder neu oder neuwertig, das Tastverhältnis stimmt und Nocken- und Kurbelwelle sind korrekt auf OT eingebaut. Keinerlei Blowby aus dem Kurbelgehäuse, kein Qualm aus dem Auspuff, nichts. Die Leistung ist auch gut.
    Ist es möglich dass der Zündzeitpunkt nicht stimmt? Im Leerlauf war er zumindest vor ein paar Monaten in Ordnung. Ich habe leider kein Stroboskop. Welche Bauteile könnten da falsch eingestellt/eingebaut oder defekt sein? Könnte der Verteiler einfach nur falsch eingesetzt sein? Bin ich damit auf dem richtigen Weg? ?(
    PS: Ich habe mir in den letzten Jahren drei andere 230er angesehen und alle waren bei erhöhter Drehzahl erheblich leiser als meiner!

  • So erging es mir mit dem ersten Satz neuen Hydros, trotz korrekter Entlüftung.


    Nochmal neue eingebaut. Ruhe seither.



    Steuerzeiten passen wirklich 100%ig ? Einen Zahn versetzt läuft er zwar, aber recht rau. Prüfen, mehrfach !
    Meine passten nämlich plötzlich nicht mehr als ich den Motor revidierte; trotz Markierung ( vermutlich beim Kette durchziehen was verrutscht ). Er lief, klang aber wie ein Diesel ( Zusätzlich zu den rappelnden Hydros ).

  • Hm....also die Hydros wurden nun schon drei Mal getauscht ohne dass sich etwas getan hat, daran wird es nicht liegen.


    Es ist auch kein klappern oder tackern wie man es von den Hydros kennt. Eher in die Richtung wie du sagst "wie ein Diesel", nur eben sogar etwas lauter (als ein 200D). Aber nur bei Drehzahl oder unter Last! Ich habe OT oben und unten mehrmals geprüft bevor ich den Ventildeckel montiert habe, den Motor davor auch ein paar mal rumgedreht. Da passt alles. Und der Motor läuft ja auch theoretisch gut. :totumfall:

  • Hallo Petersilie99


    Wenn das Tackern so extrem ist und die Hydros i.O. sind dann kauf die einen neuen Ölfilter, bau den Alten aus, säge ihn auf und schau mal was da an Alufarbenen und evtl Kupfer/Bronzefarbene Späne raus kommen. Der Haupt- Pleuellagerschaden wäre natürlich der "Worst Case"......

  • Wenn du den Motor auf OT Markiereung stellst stimmt dann auch die Markierung im Verteiler?
    Auf Zünd OT 1 Zyl. sollte der Verteilerfinger genau auf der Markiereung (Kerbe im Gehäuse) stehen.
    Dafür musst du die Verteilerkappe abnehmen.
    Was zeigt den Öldruck? Hast du ihn mal am Ölfiltergehäuse gemessen?
    Ist das Geräusch bei Motorlauf gleichmäßig laut oder kann man es einem Zyl. zuteilen.
    Schöne Grüße