Poltern an Vorderachse - woran kann es noch liegen?

  • Hallo zusammen,


    mich plagt bei meinem 230E nun schon seit Monaten ein Poltern an der Vorderachse, das ich einfach nicht wegbekomme.
    Mir ist aufgefallen, dass es dann auftritt, wenn man über "wellige" Unebenheiten fährt. D.h. nicht, wenn man durch ein Schlagloch fährt und quasi "hart" eingefedert wird, sondern bspw. beim Überfahren von abgesenkten Gullideckeln oder Wellen im Boden, also bei seichten Erhebungen, wo der Ein- bzw. Ausfedervorgang länger dauert als beim Durchfahren von Schlaglöchern mit steiler Kante.


    Ich habe in den letzten ca. 18 Monaten bereits folgende Teile an der VA erneuert:


    - Stoßdämpfer
    - Federn
    - Traggelenke
    - Domlager
    - Stabilager
    - Lenkungsdämpfer
    - Umlenkhebel
    - Spurstangen (inkl. mittlere Spurstange)


    Zuletzt kam die mittlere Spurstange neu, dadurch hat sich das Poltern etwas reduziert und ist auch leiser geworden. Trotzdem hört man es bei stärkeren Unebenheiten immer noch deutlich, was mich bei unseren schlechten Straßen natürlich sehr stört.


    Die HU im März hat er ohne Mängel bestanden, also etwas Akutes und Sicherheitsgefährdendes kann es eigentlich nicht sein, das hätte ich auch vorher schon gemerkt.


    Nun zu meiner Frage: An welchen Teilen ander Vorderachse kann es denn noch liegen? Wenn mich mein Gehör nicht täuscht, kommt es mehr von der (in Fahrtrichtung) rechten Seite.
    Ein Vermutung von mir sind die Querlenkerlager, aber entsteht da ein Poltern und dann auch nur bei seichten Unebenheiten?


    Für ein paar Tipps oder Anregungen wäre ich sehr dankbar!

  • sicher das es von vorne kommt?


    Wenn die Augen der Stoßdämpfer hinten unten ausgeschlagen sind poltert es auch so.
    Billig Stoßdämpfer hinten können so nach 20km schon poltern / tocken.


    Das passt ideal zu "über "wellige" Unebenheiten"


    Wichtig ist auch der Hersteller der Teile, topran oder wunder namen sind meist im Karton schon kaputt und du weist es nur nicht.

  • Ja, es kommt auf jeden Fall von vorne.


    Grundsätzlich nehme ich nur Teile in Erstausrüsterqualität oder gleichwertiges, die Stoßdämpfer sind von Sachs. Könnte mir nicht vorstellen, dass die nach 10 000 km schon wieder fertig sind.

  • Hallo Felix_W124,


    ich würde mal die Radlager ins Spiel bringen wollen... Sind die oder hast du die schon überprüft?


    Mit ein wenig Kraftaufwand kann man dies, allerdings ist eine Bühne nötig, überprüfen! Die vorderen Räder müssen sich dann auf jeden Fall absolut frei drehen und bewegen lassen. Wenn Radlager nicht richtig eingestellt sind kann dies zu dem 'Knacken' führen. Das hörst du dann oder spürst es im schlimmsten Fall auch wenn das Rad von Hand 'eingeschlagen' wird, also wenn das Rad um den Stoßdämpfer 'herumgedreht' wird. Also nicht mit Hilfe des Lenkrad!


    Würde vor allem zu dem Überfahren von 'seichten' Unebenheiten passen... Wäre dann aber nicht tragisch: Räder runter, Nabendeckel runter, Konterimbuss vorsichtig öffnen, Lagerverschraubung nachjustieren und umgekehrt wieder zurück... Nachjustieren heißt in dem Fall wirklich justieren, nicht zu brezeln!! Freien Radlauf beachten!!

  • Ja in dem Fall bleibt nur "nachstellen" der Situation übrig.


    Auf ne Rampe fahren und jemand wippt vorne das Auto und Du liegst drunter und schaust / höhrst wo es her kommen könnte.


    Um das so raus zu finden sollte das Fahrwerk in Fahrposition sein, hängend auf einer Hebebühne ändert ja die Geometrie.


    Meine billig Stoßdämpfer konnte ich auch nur so erkennen auf ner Rampe und jemand wippte hinten.


    Meine 2 mal gebrochene Feder vorne habe ich erkannt wo das Rad hängte.
    Der lose Teil klapperte beim Überfahren von Unebenheiten und ich dachte es kommt von "losen" Hydraulikleitungen.


    Für ein Radlager nachstellen braucht man keine Bühne, geht auch per Wagenheber.
    Das Rad muss halt in der Luft schweben.


  • Für ein Radlager nachstellen braucht man keine Bühne, geht auch per Wagenheber.
    Das Rad muss halt in der Luft schweben.


    Na ja, kann man auch ohne Bühne hinkriegen. Stimmt schon!
    Dann sollten wenigstens 2 Wagenheber vorhanden sein, damit man die Räder auch um den Lenkeinschlag herumdrehen kann! Ansonsten sperrt ein Rad immer das andere im Lenkwinkel...
    Ich würde es jedoch immer mit Bühne ausführen...

  • schau mal ob die Domlager fest sind. Auch die SW 22 Mutter des Stoßdämpfers kontrollieren.


    Des weiteren: alle 4 Halter des Stabbis auf Risse checken


    und auch mal sehen ob der Umlenkhebel und die Lagerung nicht zufällig an einer morschen Konsole hängen (Rost). Kann man im linken Radhaus an dem Loch erkennen....dort ist /sollte die konsole sauber verschweißt sein.
    Im anderen Radhaus sollte alles um die drei Schrauben fürs Lenkgetriebe sauberst sein




    und naja halt die oberen Federaufnahmen genau unter die Lupe nahmen.


    Radlager ....ich kanns mir bei deinen Symptomen nicht vorstellen, heißt aber nix

  • Danke schon mal für die Hinweise! :)


    Das mit den Radlagern werde ich mal ausprobieren und dann ggf. nachstellen.
    Auch die anderen Sachen werde ich kontrollieren und dann Bericht erstatten.

  • Hallo,
    ich hatte identisches Fehlerbild, teilweise harte Geräusche beim Durchfahren von Bodenwellen, nicht bei Schlaglöchern oder ähnlichem.
    Ich habe wirklich alles getauscht aber es lag "nur" an den Stabigummis :rolleyes: .....auch meine waren fast noch neu.

  • Ah super, danke für den Link! Bei der ersten Lieferung hatte ich nämlich die falschen Stabilager und die waren dann viel zu groß. So kann ich gleich die richtigen bestellen.

  • Ich habe das Monate andauernde Drama nun endlich beenden können. Es waren tatsächlich die falschen Stabilager! Nun fährt sich mein Heinz wie ein komplett anderes Auto, ein Traum! Kein Poltern oder Klopfen mehr, einfach klasse. Da ja fast alle anderen Teile der Vorderachse schon neu sind, dürfte ich da erst mal Ruhe haben...
    Danke für die Hilfe!