Gummistopfen Radlauf hinten - wofür?

  • Ich hatte bei meinem Coupe die Sitzbank ausgebaut und im Kofferraum den Teppich entfernt. Ist keine große Sache. Nur so kann vernünftig geschweißt werden und es geht nix kaput. Löcher habe ich keine gebohrt - wofür auch. Dann kannst du die Bleche von beiden Seiten vernünftig grundieren und weiter behandeln.

    Vor dem Schweißen Korrosionschutz aufbringen ist Blödsinn. Den Radlauf habe ich von unten mit "Unterbodenschutz EF" vom Korrosionsschutz-Depot behandelt. passt gut auf dem gereinigten original-Schutz vom Benz. Innen habe ich bei der Gelegenheit Fluid-Film in die erreichbaren Ecken gepinselt.

    Die Stärke des Bleches habe ich meinem Karosseriebauer überlassen. Der hatte das RuckZuck erledigt.


  • Karosserieblech nimmt man in der Regel in der Originalstärke, 0,7/0,8er Sondertiefziehblech ST 14.03 (alte Norm).

    Ausbauen brauchst du dafür nichts, außer du hast n Cabrio, bei den Cabrios musst du aufpassen, da gehen in den Radhäusern Hydraulikleitungen durch, die es neu nicht mehr gibt... Vorher was rein machen ist ne ganz doofe Idee, das brennt beim Schweißen und versaut die Naht.

    Ob du dir die Mühe machst und das auf Stoß einschweißt oder ob du es einfach drüber setzt und auf Kante punktest, ist von der Haltbarkeit her egal. Wichtig ist, das du hinterher Hohlraumschutz (Wachs) dahinter bekommst, Fluid Film tut es auch. Wenn du nur einen Stopfen hast, kannst du mitm Schlauch durch nen anderen dahinter gehen... Wenn du mehrere hast, solltest du irgendwo n Loch rein Bohren. Wenn du es schön machen willst, dann bohrste mit nem Stufenbohrer das Loch ins Blech, hälst das einmal auf n passendes Rohr und machst eben die Ausprägung mitm Kugelhammer rein. Dann sieht gescheit angestrichen hinterher niemand mehr, dass da jemals was repariert wurde...

    Wenn es geht auf jeden Fall n Streifen an der Falz stehen lassen, also nicht so weit schneiden wie Benzopedia und auch weiter blank machen. Der Unterbodenschutz muss großflächig entfernt werden, der darf beim schweißen nicht heiß werden...


    Wer nicht schweißen kann, kann das großflächig (Postkartengröße) blank machen und nem Karosseriebauer hin stellen, das ist wenn man es nicht übertreibt ne Reparatur für die letzten 30 Minuten bis zur Frühstückspause (mit Rad A&E, Auto Aufbocken, etc.)

  • Vielen, vielen Dank für eure Tipps.

    Besonders Hilfreich waren die Tipps zum Thema Blechstärke. 0,8mm kommt mir schon sehr dünn vor aber das originale wir vermutlich auch nicht dicker sein?

    Die Versiegelung nach dem Schweisen über einen intakten Stopfen weiter oben zu machen ist vermutlich die einzige Möglichkeit. Dazu muss ich diesen eben „öffnen“.

    Von innen über den Ausbau der Rückbank wäre natürlich noch eine Option… was meint ihr?

  • Wenn du die Rückbank ausbaust, wirst du da nicht dran kommen da es ein geschlossener Hohlraum ist. Deswegen kannst du dir die Arbeit sparen.

    Ja, du musst den nächsten Stopfen rausnehmen, oder den Clip vom Sakkobrett, aber Stopfen raus und Hakensonde rein geht einfacher.
    0,8mm ist das Standardblech dort, ja. Bei den Cabrios sind die Radhäuser dicker. Ansonsten ist am 124er das Standardblech innen/außen/unten fast immer 0,8mm, nur bei wenigen Teilen wie Längsträgern, Integralträgern, etc. ist das Blech dicker...

    Ich würde die wenn schon einer raus gerostet ist, alle rausnehmen und das ganze Radhaus ordentlich nach versiegeln, vor allem Richtung Radlauf...

  • Moin,

    wie Mark sagt braucht man fürs Radhaus die Rückbank nicht raus nehmen.


    Aber für die Leien Schrauber könnte es gut sein die Rückbank raus zu nehmen, mindestens die Sitzfläche und den Bereich frei zu legen.

    Es kommt ein Rostloch zum andern,

    dann ist man schnell an der Hinterachsaufnahme und die ist unter der Rückbank, mit Isolierung in Teppich drüber im Innenraum.


    Dann kann es doch schnell zum Brand kommen.

  • Mark-86

    Danke für deine Unterstützung.

    Saccos will ich in dem Zuge auch demontieren, dann kann man vermutlich auch simpel den Befestigungsclip am Radlauf rausnehmen und darüber mit einer Schlauchsonde versiegeln.


    Über die Art der Konservierung habe ich mir auch schon meine Gedanken gemacht:


    Einfach wäre es über ASR Fluid Film Dosen einfach die Konservierung einzusprühen. Kein Erwärmen, keine Druckluft, keine Sprühpistole notwendig.

    Mit Mike Sanders müsste ich mich eben erstmal mit einer Sprüh-Pistole eindecken, das Fett erwärmen, eine E-Herdplatte besorgen, Druckluft bereitstellen usw...

    Der Aufwand ist hier um einiges höher.

    ist für die Hohlräume/ Wagenheberaufnahmen/ unter den Saccos FF völlig ausreichend?


    In den Radläufen/ bzw. an ungeschützten Bereichen wie Schwellerspitzen usw ist über der Grundierung vermutlich ein Mike Sanders Produkt besser, da es den Schmutz weniger bindet richtig?

    Das kann man dort aber auch erhitzen und mit einem Pinsel anbringen (keine Druckluft notwendig).


    Viele Fahrwerkskomponenten unter dem Fahrzeug am besten simpel mit Ovatrolöl behandeln.


    Will mich vorab nur gerne vernünftig damit auseinandersetzten, damit ich weiß worauf ich mich einstellen kann. :thumbup:

  • Also zu Fluid Film kann ich dir im Detail nichts sagen, weil ich seit 2 Generationen Teroson WX 400 verwende. Dafür brauchste aber nen Kompressor und ne Druckbecherpisole. Für Außenflächen (Unterboden, Schweller, etc.) nehme ich Unterbodenschutzwachs von Teroson oder Normfest, in Hellbaige oder Transparent.
    Außenflächen gibts auch ein gutes Sprühdosenwachs von TR, das gibts aber nicht im Internet zu kaufen...

    Von Mike Sanders rate ich ab, das Zeug taugt nix. In Hohlräumen wird es nicht warm, da kriecht es nicht und da wo es auf Blech trift, wird es kalt und läuft nicht richtig ab. Das führt dazu dass auch Feuchtigkeit nicht richtig ab läuft und es nicht richtig in die Ritzen und Falze kriecht. Das funktioniert nur, wenn man das Auto danach längere Zeit aufwändig durchheizt. Wenn sonst n Kabel im Schweller liegt oder n Ablaufschlauch, dann kommt es da nicht hinter und da rostet es durch.
    Ein Mike Sanders von INNEN versiegeltes Auto kann man auch nie mehr richtig schweißen, sprich, wenn du nen Unfallschaden hast oder doch etwas durchrostet (was ja passiert, weil das Fettzeug nicht funktioniert) dann kann man das nur irgendwie zusammen grillen, mit Stickstoff & Lappen und den Lackierer dick drüber spachteln lassen, weil das Zeug sofort anfängt zu brennen und einem in die Schweißnaht läuft. Wenn du das Auto damit von UNTEN einfettest, zieht das Dreck ohne Ende und die Dreckschicht auf meinem Auto war nach über 100.000km so Dick, das die Räder im Sandersfett & Dreck schliffen (vorne), das wird dann aber wieder Porös und da zieht Feuchtigkeit rein und das gammelt... Ferner ist jede Wartung / Reparatur an so Sanderskisten ne riesen Sauerei. Das einzige was man mit dem Sanders Fett machen kann, ist Roststellen da wo warm ist ein zu streichen (Außen auf der Karosserie wie Sonne hin scheint) und Gummiteile montieren, dafür ist das gut. Aber, mein Auto ist in nem Zustand in dem ich solche Stellen nicht habe...

    Die Fluidfilmprodukte funktionieren gut, ansonsten empfehle ich dir das klassische Terosonsystem, sprich WX400 Hohlraumwachs und Unterbodenschutzwachs.
    Das sind auch die Produkte die bei der OE Instandsetzung bei Daimler und VW verwendet werden und stell dir mal vor, jemand ersetzt an nem Jahreswagen nen Seitenschweller und der rostet nach 6 oder 7 Jahren durch, weil die Versiegelung nix taugt...