M102 spritzt keinen Kraftstoff ein nach Überholung

  • Hallo,
    ich bin endlich mit der Überholung meines M102 2.3 Liter Motors fertig geworden, jedoch springt er nicht an.
    Das Auto steht in der Werkstatt und ich konnte mir alles noch nicht
    ganz genau ansehen, dennoch hoffe ich dass mir hier vllt. jemand
    weiterhelfen kann.


    Der Kraftstoffdruck vor dem Verteiler scheint in Ordnung zu sein, es wird Benzin gefördert und die Pumpe läuft. Die Zündung funktioniert.


    Jedoch springt der Motor nicht an, es wirkt als ob nichts eingespritzt wird. Mit Bremsenreiniger springt der Motor an, nagelt aber natürlich wie blöd und geht auch sofort wieder aus so bald man aufhört Bremsenreiniger reinzusprühen.


    Das einzige was mir nun in den Sinn gekommen ist wäre ein Fehler bei der Verkabelung. Der Stecker vom Kurbelwellensensor kann mit einem anderen Stecker dessen Funktion mir noch nicht klar ist vertauscht werden, ebenso der Stecker auf dem LMM-Poti. Außerdem ist dort noch der Kaltlaufregler eingeschliffen.


    Hat vielleicht jemand eine Zeichnung der Verkabelung und der Unterdruckleitungen? Was könnte sonst die Ursache meines Problems sein?


    Grüße,
    Max

  • Du hast absolut recht! Das sind genau die Stecker bei denen ich mir unsicher war. Könnte das die Ursache dafür sein dass der Motor kein Bezin einspritzt? Was könnte es sonst für Gründe geben? Kraftstoffdruck ist da und kommt am Verteiler an.

  • Ich nehme doch mal an, dass Du das KPR mal überbrückt hast beim Startversuch? Wenn er dann auch nicht unter Zuhilfenahme von Bremsenreinger zum Starten anbleibt, liegt es sicherlich nicht am fehlenden Drehzahlsignal. Ohne Signal vom Kurbelwellensensor dürfte auch kein Zündfunke mehr kommen.

  • Vielen Dank für den Tipp!


    Das KPR hatte ich nicht überbrückt, da ich keine Zeit mehr hatte und nicht wusste welche Pins ich verbinden muss. Würde denn die Benzinpumpe auch mit einem defekten KPR beim einschalten der Zündung angesteuert werden?

  • Hi,


    deshalb sollst Du ja das KPR brücken.... dann werden die Pumpen direkt angesteuert.... und bezüglich der Stecker: Steck sie einfach um und Du weißt es. Arbeite doch erst mal eine Antwort ab und stelle nicht sofort neue Fragen. Das verwirrt auch die Helfenden.

  • Zitat

    Steck sie einfach um und Du weißt es

    Ich habe die Kabel mehrmals umgesteckt. Da sich nichts verändert hat konnte ich so nicht feststellen wie es richtig ist, also hilft nur noch fragen ;)


    Zitat

    deshalb sollst Du ja das KPR brücken

    Weshalb? Nochmal meine Frage: "Würde denn die Benzinpumpe auch mit einem defekten KPR beim einschalten der Zündung angesteuert werden?" Ich denke nein, oder?
    Wie gesagt, es kommt Benzin am Verteiler an und wenn ich die Zündung einschalte läuft es dann auch aus dem abgenommenen Schlauch heraus.


    Zitat

    Arbeite doch erst mal eine Antwort ab und stelle nicht sofort neue Fragen. Das verwirrt auch die Helfenden.

    Ich komme erst am Montag wieder zum Fahrzeug und konnte bisher kaum etwas in Erfahrung bringen, daher bin ich so frei und stelle Fragen.




    Was ich soweit verstanden habe:
    - Ohne Drehzahlsignal keine Zündung, also liegt der Fehler nicht an dieser Verkabelung.
    - KLR wird bei der Drosselklappe eingeschliffen, das werde ich prüfen und gegebenenfalls korrigieren. Das wird aber nicht die Ursache meines Problems sein.
    - Der Mengenteiler wird komplett mechanisch angesteuert. Wenn dort also Sprit ankommt aber nichts heraus kommt bei gedrückter Klappe, ist der Mengenteiler defekt oder blockiert. Ist das korrekt?


    Grüße,
    Max

  • Benzinpumpe läuft bei defektem KPR eher gar nicht, aber der Test soll herausbringen, ob die Pumpe auch läuft beim Starten, denn ohne Drehzahlsignal vom ZSG würde das KPR nach 2 Sekunden wieder abschalten und die Pumpe könnte nicht laufen, obwohl das KPR in Ordnung ist.


    Überbrückt werden im Sockel des KPR die Pins 7+8 bzw Klemme 30 und 87. Das nutzt man auch, wenn man schauen will, ob die Düsen überhaupt Kraftstoff durchlassen, Leitung von den Düsen abschrauben, Düse raus und Leitung wieder dran, dann KPR brücken und Stauscheibe langsam drücken. Damit kann man auch das Spritzbild checken und ein Kraftstoffmengenvergleichsmessung machen.


    http://www.w126-wiki.de/index.…zventile_pr%C3%BCfen_M103

  • So, der Motor läuft! Soweit ich feststellen konnte hing der Mengenteiler und ich hatte eine Falschluftquelle. Die Stecker von Drosselklappe und LLM-Poti waren ebenfalls vertauscht, der Motor lief jedoch trotzdem, nur ließ sich der Motor damit nicht konstant auf einer Drehzahl halten.


    Nun stehe ich aber vor einem anderen Problem:


    Die Zündung steht auf ca. 30 nach OT anstatt 8-12 vor OT. Die Informationen die ich zu solchen Problemen finden konnte haben mir zwar schon etwas geholfen, ein Überblick fehlt mir trotzdem.


    Klar ist dass man die Zündung nicht einstellen kann sondern sie über die KE automatisch geregelt wird. Bei falscher Verkabelung oder einem defekten Sensor kann es also zur Verstellung des Zündzeitpunktes kommen. Welche Sensoren würden bei Verpolung/falscher Verkabelung zu so einer drastischen Abweichung führen? Oder was kommt noch als Ursache in Frage?


    Grüße,
    Max

  • Die Zündung verstellt sich nur über die Temperatursignale der Temperatursensoren.
    Ziehst Du die Temp Sensoren ab ändert sich nix am Zündzeitpunkt.
    Im Leerlauf wird teils gar nichts verändert sondern stur eine Kennlinie gefahren in der Zündung.


    Es gibt einen verblombten Abgleichstecker den man auch verdrehen kann.
    Aber wer öffnet eine Blombe ?


    Wie wurde OT bestimmt?


    Die Riemenscheibe mit Dämpfer unten verzieht sich im Alter.
    Wenn er oben auf OT steht, zeigt er unten nicht mehr OT an.


    Baut man das nun zusammen, so das er unten genau auf OT steht, stimmen die Werte nicht mehr.


    Hat der M102 eine Riemenscheibe mit Dämpfer wie der m103 ?
    Falls nicht, hast Du eine Fehlerquelle weniger.


    Ah ja und da es hier Probleme mit verkabeln gab.
    Den Kettenspanner habt ihr einzeln und zerlegt wieder Stück für Stück eingebaut?
    Falls nicht, bricht dir die Nockenwelle innerhalb von 50km, mal bissle mehr mal bissle weniger.
    Das der Kettenspanner zerlegt und einzeln wieder eingesetzt werden muss, wissen die meisten Werkstätten nicht.
    Das ist ein Rastenspanner der voll auslenkt wenn er demontiert wird.
    Baust Du den nicht zerlegt und einzeln ein wird die Kette überspannt und die Nockenwelle bricht.


    Ah ja, ob es ein mechanisches oder elektrisches Problem ist, wenn du das MSG abziehst muss der Motor warm sehr gut laufen bei konstanter Drehzahl.
    Kaltstarts können lange dauern weil das EHS nicht anreichern kann ohne MSG.


    Schöne Grüße,
    Marcel

  • Hallo Marcel,
    vielen Dank für deine ausführliche Antwort!


    Wir haben den Zündzeitpunkt mit einer Stroboskoplampe überprüft. Und OT an Nockenwelle und Kurbelwelle stimmen überein, die Position der Kolben bestätigt das auch nochmal.


    Der M102 hat auch eine Riemenscheibe mit separatem Dämpfer auf dem OT steht. Den habe ich für 400€ neu bei Mercedes geholt und das Teil ist zu 100% identisch mit dem alten Teil, darauf habe ich ganz genau geachtet.


    Den Kettenspanner habe ich ausgebaut, zerlegt, und wieder eingebaut und danach die Gleitschiene auf Gängigkeit geprüft. Da war alles in Ordnung.


    Es gibt ja eigentlich nur einen Temperatursensor den man verpolen könnte und das ist der grüne auf den zwei identische Stecker kommen. Den haben wir aber auch schon einmal umgesteckt ohne dass wir damit das richtige Ergebnis erzielt haben (leider weiß ich nicht mehr genau was dabei raus kam).


    Zitat

    Im Leerlauf wird teils gar nichts verändert sondern stur eine Kennlinie gefahren in der Zündung.

    Das heißt mein Problem liegt nicht bei der Nachregelung des Systems?


    Ich werde sicherheitshalber nochmal nach der Kette sehen, bin mir aber 100% sicher dass da alles in Ordnung war. Der Motor läuft eigentlich auch schon ganz gut.


    Wenn es also nicht die Temperatursensoren bzw. nicht die Nachregelung der KE ist und bei meiner Kette alles in Ordnung ist, was gibt es dann noch?


    Welchen verblombten Abgleichstecker meinst du? Das mit dem abziehen des MSG werde ich auf jeden Fall probieren.


    Grüße,
    Max

  • Servus,


    Die Zündung verstellt sich nur über die Temperatursignale der Temperatursensoren.


    Falsch, da gibts noch ganz andere Einflussgrößen.


    Die Riemenscheibe mit Dämpfer unten verzieht sich im Alter.
    Wenn er oben auf OT steht, zeigt er unten nicht mehr OT an.


    aha, was soll sich denn da genau verziehen? Seit wann passiert das bei unseren Motoren?


    Die Zündung steht auf ca. 30 nach OT anstatt 8-12 vor OT. Die Informationen die ich zu solchen Problemen finden konnte haben mir zwar schon etwas geholfen, ein Überblick fehlt mir trotzdem.


    Kann nicht sein, bei 30° n.OT läuft dein Motor sicher nicht mehr....
    Messfehler würde ich sagen oder wie hast du die Zündung überhaupt geprüft?



    Gruß Peter

  • Hallo Peter,
    vielen dank für dein Antwort! Ich werde die Zahlen nochmal prüfen, vielleicht habe ich da irgendwas vertauscht. Bei all dem herumprobieren kamen nämlich ab und an andere Ergebnisse raus. Wir haben die Zündung mit einer Stroboskoplampe geprüft.


    Zeitweise war der Zündzeitpunkt auch auf ca. 10 nach OT, was ja genau dem 8-12 vor OT gegenüber stehen würde.

  • Es gibt ja eigentlich nur einen Temperatursensor den man verpolen könnte und das ist der grüne auf den zwei identische Stecker kommen. Den haben wir aber auch schon einmal umgesteckt ohne dass wir damit das richtige Ergebnis erzielt haben (leider weiß ich nicht mehr genau was dabei raus kam).


    Wie herum die Stecker drauf sind ist egal. Ob bei beiden Buchsen der gleiche Wert ausgegeben wird kannst du messen und mit der Kennlinie vergleichen. Ob die Werte Auch ankommen ist die nächste Frage. Da kann die Tastverhältnismessung helfen. Der Fühler kann durchaus in Ordnung sein, es kommt aber beim MSG nix an wegen Kabelbruch.

  • Fehler 1: Wir haben Vor OT mit nach OT verwechselt. Dämlich, aber was soll man machen. Was von vorn gesehen links von der OT Markierung ist, ist logischerweise NACH OT.


    Fehler 2: Der Drosselklappenstecker war mit dem LMM-Poti-Stecker vertauscht. Durch die vertauschten Stecker hatte der Motor einen erhöhten Leerlauf und unser abgelesener Zündzeitpunkt war dadurch natürlich auch verfälscht (~30 nach/vor OT)




    Der Motor war heute sehr schwer anzubekommen und zündete sehr weit vor OT, so dass die OT Markierung am Dämpfer unten schon nicht mehr zu sehen war. Daraufhin habe ich den Verteiler nochmal ausgebaut und auf OT gestellt und die beiden Stecker (Drosselklappe und LMM Poti) zum gefühlt einhundertsten Mal vertauscht, nur gab es dieses Mal ein eindeutiges Ergebnis.


    Jetzt läuft der Motor mit und ohne Steuergerät auf ca. 10 vor OT, wie es sein sollte.


    Soweit läuft er eigentlich ganz gut, jedoch schüttelt er sich ab und an minimal und nagelt manchmal auch leicht. Das war aber auch schon vor der Überholung so, nur damals viel, viel stärker. Das ist also eine anderes Problem.


    Ich bin schon ein paar Meter auf dem Hof gefahren, Getriebe und Motor scheinen soweit zu funktionieren. Es ist kein Vergleich zum Zustand vor der Stilllegung vor zwei Jahren. Das liegt wahrscheinlich auch daran dass mein Motor trotz 200.000km noch die erste Simplex-Kette drauf hatte und die Ventile außerdem praktisch lose in ihren Führungen lagen.


    Vielen Dank für eure Hilfe!

  • Daß die KW-Riemenscheibe sich auf der Gummischicht verdreht und damit die OT-Markierung versetzt, kenne ich persönlich vom M271 (aus der Steuerkettengeschichte).
    Da waren es 60 (oder 90?) Grad. Da half nur der optische Meßvorgang durch das Kerzenloch, weil die Kette schon falsch aufgelegt war.


    Aber die 124er Motoren sind da auch anfällig?