Die braune Pest will mich von der halben Million abhalten....

  • ... da will ich aber nicht mitmachen und frage euch um Rat bzw. eine Empfehlung.
    Habe heute HU gemacht und keine Plakette bekommen.
    Neben ein paar Mängel, die ich selbst beheben werde hat die Braune Pest zugeschlagen:
    * Brems-, Hydraulik- und Kraftsftoffleitungen hinten korrodiert
    * Hintere Achsaufnahme links durchgerostet
    * Hintere Schweller durchgerostet


    Nicht HU-relevant, aber wenn schon, denn schon:
    * Hintere Kotflügel erneuern


    Das kommt fast schon einer Hinterachssanierung nahe... aber 1. hat's der Wagen verdient und 2. wille ich 500.000 km erreichen.


    Daher zwei Fragen:
    1. Ich wohne in Pforzheim, dort gibt es auch einen anerkannten freien MB Spezialisten namens Sütterlin, den ich um einen Kostenvoranschlag bitten werde. Habt ihr mir eine ungefähre Kostenhöhe, in welcher Range sich die erforderlichen Arbeiten bewegen?


    2. Gibt es hier im Forum noch w124-Freunde, die diese Arbeiten neben-, hauptberuflich oder hobbymäßig machen? PF-KA Umkreis bis 200km, Wagen kann auch mehrere Wochen stehen.


    Viele Grüße und Dank euch schonmal,
    Andrea

  • Bei meinem waren es irgendwo zwischen 25 und 30 Stunden Arbeit für beide Achsaufnahmen, Achsträger aufarbeiten und Achstreben neu,Diff überholen, Spur vermessen, zwei andere Löcher zu schweißen und noch Kleinkram. Ersatzteile weiß ich grad nicht mehr, glaub so um die 700 Euro, waren aber auch Teile bei die nicht zur Hinterachse gehören. Ausserdem waren die Rostschäden in den Radhäusern größer
    als angenommen - was leider nicht unüblich ist.


    Was die Stunde in deiner Gegend kostet weißt Du selber.


    Wenn Du mit 3-4 tsd rechnest ist es Realistisch. Wenn’s billiger wird umso besser.


    Sparen kannst Du jedenfalls wenn Du den Innenraum selber leerräumst - hatte ich keine Zeit für, ist in obiger Rechnug mi drin.


    Mfg
    Arne

  • Hi zusammen,


    also da einen Rat zu geben ist schwer......


    1. Was ist der Wagen dir persönlich wert (idieller Wert)


    2. Ein E280T in gutem Zustand kostet min. 6.000€ + X


    Den Rest musst du dir Angebote über Angebote einholen......


    Bei meinem Vater war die Kopfdichtung hinüber, Preise über Preise eingeholt, da war von 750€ bis 1.400€ alles dabei.


    Letztlich zahlten wir 950€ bei einem Motorenbauer.


    Mehr kann ich dir leider nicht dazu sagen.....


    LG
    Martin

  • Bin leider zu weit weg, um die 300km. Schweißgerät wär da, aber wenig Platz zum Arbeiten - wenns nur ums "Zubraten" geht. Rep-Bleche müsste es ja geben (oder selbst anfertigen).
    Bei den Leitungen kommts drauf an wie stark korrodiert. Manchmal hilft abschmirgeln und einfetten schon. Tauschen ist aber auch machbar. Kraftstoffleitung evtl. ein Stück einflicken.

  • Moin, wichtig ist bei der Hinterachsaufnahme, dass die Achse komplett raus genommen wird und die Lager/Leitungen/Hydros gleich mitgemacht werden.
    Bei den günstigen Angeboten wird die Achse nur abgesenkt und die Aufnahme zugebraten. Das reicht für den TÜV, wird aber nie eine
    dauerhafte Reparatur. Achte also bei den Angeboten auf die Vorgehensweise.
    Viele Grüße
    Torsten

  • Hi @ll,


    dank euch schonmal für die Beiträge!
    War, wie gesagt bei einer Werkstatt und einem Karosseriebauer. Beide haben zwar mit den Augen gerollt, aber ich bekomme vom Karosseriebauer in den nächsten Tagen einen Kostenvoranschlag.
    Auf der Hebebühne wurde klar, dass beide HA-Aufnahmen zu machen sind. Und die Hydraulikleitungen, neben den Kraftstoff- und Bremsleitungen.
    Dazu kommt ein Rost-St-Andreas-Graben, der sich vom Ende der Fahrertür nach hinten auftut.
    Stunde kostet 98 Euro.
    Ich glaube ich kann so langsam mein Requiem auf den Wagen schreiben. So schade... alles andere funktioniert. ;(


    Martin: 4k würde ich schon hinlegen wollen, aber da muss hinten alles tip top sein. Ich weiß nicht ob das reicht. We'll see...


    Torsten und Pichti78: Noch einmal HU und dann käme ich der halben Million nahe. Danach könnte er auch auseinanderfallen. 300km bei der Sache ist für mich machbar, nur die Zeit... Also, so Fähnchenhändlermäßig den Wagen durch die HU bringen, selbst wenn ich das Sche.... finde, ist aber auf jeden Fall eine Option für die halbe Million.


    Viele Grüße,
    Andrea

  • Nabend


    Also jetzt rechne mal ohne Sentimentalität alles durch. In einer Werkstatt kostet die Arbeit wie gesagt so um die 4000€ (ggf. mehr).
    Für den Wagen gibt es so wie er ist auch noch Geld und nachdem Du bereit wärst 4000€ in den Wagen zu versenken könntest Du das Geld auch in einen anderen Investieren.


    Tschüss

  • Wobei ich für die 4000 dann keinen W124 empfehlen würde, da stehst Du nämlich in spätestens 2 Jahren wieder mit demselben Mist da. Dieses rostarm oder -frei aus den Anzeigen kann man sich unter den Arm reiben. Rostarm sind die die solche Aktionen schon hinter sich haben und die sind meist nicht zu verkaufen.


    Ob sich das alles lohnt muss jeder selber entscheiden, nüchtern betrachtet ist das eh Wahnsinn. Von A nach B kommt man auch mit anderen Autos.


    Mfg
    Arne

  • prinzipiell haste vollkommen Recht Arne....aber es gibt Ausnahmen, auch bei 124ern unter 1000€....Klickst du hier was Rost betrifft....natürlich muss bei dem auch was reingebuttert werdenin Fahrwerk etc-aber Rost quasi Fehlanzeige....hier in Wiesbaden wurde letztes Jahr ein Coupe 300-24 verkauft ROSTFREI (habs selbst gecheckt, Auto auf Bühne ohne Räder) für 1600 (Zkd defekt, Innen Leder nicht schön)....hab auf das Coupe im Forum hingewiesen...NIEMAND hat sich für interessiert...der ist dann weg für 1,6k...ich hab mich grün und blau geärgert dass ich en paar Monate vorher son Rosteimer 320 Ce für 2,4k gekauft hatte (Rost war erwartet, aber nicht in dem Umfang)


    es gibt unbehandelte Rostarme 124er, zwar selten, aber es gibt sie...der verlinkte macht en guten Eindruck...bevor man losfährt-Bilder von den neuralgischen Rostherden schicken lassen und vor Ort mit einem Kenner auf der Bühne ausgiebig nach Rost suchen

  • Ja, den habe ich schon entdeckt.
    Hat nur einige Dinge die meiner nicht hat... aber er steht gut da und ich werde mir den mal anschauen!


    Und meinen schlachten... *heul* aber schlachtenderweise bekomme ich mehr von dem zurück, was ich reingesteckt habe und was er hat.
    Nicehand klingt plausibel. ;)

  • jep,ist leider so..geschlachtet bringt viel mehr als im ganzen....hatte meine irreparablen 320CE Amg 3.6 mit guter Ausstattung und en Keller für Ersatzteile für 3,5K angeboten---für 3K hätte ich es weggegeben...haufen generve-Höchstgebot 2k....dann hab ich ihn geschlachtet (Verkauf in Einzelteilen hat über 1Jahr gedauert)---2,7K eingefahren, aber den 3.6 Amg + 2x Getriebe+4x Amg Styling2 hab ich immer noch (kommt in das neue Coupe)

  • Ich halte es generell für Sinn frei einen, sagen wir mal Rostarmen W124 ganzjährig als Gebrauchsfahrzeug zu nutzen. Weil aus dem wird dann ganz schnell ein verrosteter
    bei dem man dann wieder vor der Frage steht "Was nun mit dem Rost". Und aus einen verrosteten mit viel Geld einen Rostarmen zu machen um ihn dann wieder in Alltag
    runter zu fahren ist irgendwie Gaga!


    Tschüss

  • Moin,


    kann man schon als Daily nutzen, den dann aber vor der braunen Pest zu schützen ist mit "etwas" Aufwand verbunden. Und wehe du bist auch nur einmal nachlässig.
    Schick machen, Spaß haben und zum runter reiten eine salzresistenere Möhre kaufen.
    Ist unterm Strich ev. auch eine preiswertere Möglichkeit.

    Viele Grüße


    Afu


    Auf dem Baum das sitzt ein Specht, der Baum ist hoch, dem Specht ist schlecht.

  • Grundsätzlich ist es mE idealismus heutzutage noch einen W124 zu fahren, Ausnahme ist die Omi
    die die Kiste von ihrem verstorbenen Mann weiter fährt...
    Idealismus bzw. Hobby's kosten Geld aber auch hier sollte man ein wenig rechnen, hier würde ich sagen, weg mit dem Rostigen
    und einen mit weniger oder fast ohne Rost kaufen, den alten schlachten und Teile entweder weglegen, sofern Platz da ist, oder
    verkaufen und/oder einiges zwischen den fahrzeugen tauschen wenn es passt.


    Aber man kann auch einen 25/30 Jahre alten Wagen tägl. nutzen, da macht es aber eigentlich Sinn diesen komplett aufzubereiten,
    also zumindest teilw. zerlegen, ggf. entrosten und ansonsten dem Rost vorbeugen, gibt ja das ein oder andere was man
    machen kann. Wenn techn. noch alles in Butter ist, gut, wenn nicht, nicht flicken sondern mit Hand und Fuß ersetzen,
    das ist ja nun kein Atomreaktor, auch wenn ich selbst grundsätzlich wenig ahnung habe, aber z.B. alle Pneumatikleitungen
    incl. Anschlüssen zu ersetzen, komplett neue Zündkabel incl. Zündspule usw...



    Wenn die Innenausstattung in Ordnung ist und wenig bis kein Rost vorhanden ist und der Wagen dann noch nicht Kilometer
    ohne Ende drauf hat und man sich einen solchen techn. wieder auf einen guten Stand bringt, warum sollte er dann nicht
    nochmal 20 Jahre laufen? Und gerade für die W124 gibt es doch auch sehr gute Gebrauchtteile ohne Ende, einiges kann
    man sicher auch gebraucht kaufen, andere sollten neu sein...


    Ich hatte das mal mit einem W163 (320er) vor, hatte auch schon ein wenig reingesteckt, Rost war fast nicht vorhanden, technisch
    eigentlich gut, aber dann kam der Sechser mit Zusatzzahl:
    Meine Frau war damit unterwegs, da kam plötzlich ein knirschendes o.ä. Geräusch von vorne, sie geht vom Gas
    und bei noch ca. 40km/h blockiert die Vorderachse, also ungewollte Vollbremsung. Da hat es dass vordere Diff. zerlegt,
    das hatte zur Folge dass es auch äußerlich kaputt war, hat einen Teil der Lenkung an der Voderachse abgerissen,
    der Wandler wurde vom Getriebe abgerissen und der Antriebsstrang nach hinten hatte garantiert auch einen weg, haben wir
    aber gar nicht weiter angeschaut, ob das Getriebe auch durch war kann man ohne Wandler nicht sagen...
    absoluter Totalschaden, nur gut das es keine Personenschäden gab!
    Meine Recherchen und auch die Aussage von 2 Werkstätten sagan alle das gleiche, sowas hat wohl noch keiner gehabt.
    Sicher fliegt einem mal ein altes Diff. um die Ohren, aber solche unmittelbaren Folgeschäden sind mehr als selten, der
    Wagen hatte nachweislich erst 230.000km auf der Uhr und bei denen geht eigentlich auch alles andere kaputt als das,
    auch kündigen sich Schäden im Diff. vorher an, war hier auch nicht der Fall.


    Ich werde mich wieder einem solchen Projekt widmen, es ist aber noch zweifelhaft dass es wieder ein W163 wird, deren Vorteil
    ist es erstens die 4matic und zweitens der höhere und gemütliche Einstieg (man wird nicht jünger), auf der anderen Seite wirft so ein Teil ähnliche
    Unterhaltskosten wie eine S-Klasse auf und der hat doch eine ganze Menge an Elektronik drin, die hält auch nicht ewig
    und wenn man da anfängt wird es ganz schnell ganz teuer....


    Auch wenn das ganze jetzt länger geworden ist als gewollt hoffe ich dass rüber kommt was ich damit sagen will ;)

  • Letztendlich geht es darum wieviel Herzblut in dem Wagen steckt.


    Wenn man damit in die Werkstatt muss und nicht selber Hand anlegt kann man sich auch für ähnliches Geld ein gleichwertiges Auto suchen. Klar, da steckt man auch wieder was rein. Knapp ne halbe Mille km sind aber nicht zu unterschätzen. Da kann sich in 6 Monaten das nächste Groschengrab öffnen. Wobei das auch bei 200.000 passieren kann...


    Wenn das Auto kein Museumsstück werden soll sondern täglich genutzt wird dürfen nmM auch Kratzer, Beulen und kleine Rostbläschen da sein.

  • Moin Andrea...


    mal abgesehen davon dass Dir ja niemand die Entscheidung abnehmen kann wieviel Geld Du am Ende überhaupt investieren möchtest hier noch zwei Ratschläge meinerseits:
    1. Schalte selbst eine Anzeige, zum Beispiel bei den eBay-kleinanzeigen. Formuliere klar was gemacht werden sollte bzw muss und warte einfach auf Angebote. Auf die Art habe ich meinen E34 535 komplett neu lackieren lassen, in wirklich guter Qualität zum wirklich fairen Preis. Und der Wagen wurde noch geholt und gebracht.
    2. Evtl wäre auch das eine Alternative: http://www.polenrep.de :)
    Gute Fachleute gibt es auch dort genug, unverbindlich anfragen kostet ja zunächst mal nix.
    Auf jeden Fall wünsche ich gutes Gelingen und drücke die Daumen dass der Wagen auf der Straße bleibt.

  • Ich bin jetzt seit 2011 jedes Jahr um die 35.000 km mit ihm gefahren.
    In den letzten Jahren habe ich immer das Eine oder Andere an dem Wagen gemacht.
    Deswegen fällt es mir auch so schwer mich von ihm zu trennen. Die Gasanlage läuft ruhiger als beim Kauf. Tempomat und beleuchtete Schminkspiegel habe ich nachgerüstet. Sitzheizung, Klimaaanlage, Fensterheber, Schiebedach, elektrische Antenne, ASR, etc.pp. alles funktioniert wie es soll.
    Letztes Jahr habe ich die komplette Auspuffanlage ab Krümmer erneuert, neue Lambdasonde, neue Lichtmaschine, neue Feststellbremsbeläge, Reflektoren gereinigt,usw. usf.
    Es ist ja auch mein Hobby, samstags am Auto zu schrauben.
    Selbst das Leder bekommt immer wieder eine Kur, die Fahrerseitenwange sogar mit Flüssigleder. Der Dank: kein einziger Riss und kein einziges Loch im Leder, das sieht nicht so aus wie 430.000 km gelaufen.
    An der Hinterachse sind auch die Bulleneier und die Streben gemacht. Neue Motorlager sind drinnen....


    Klar kann ich mir einen neuen (alten) kaufen, aber ich mach mal folgende Rechnung auf:
    Ohne TÜV und mit der maroden HA Aufnahme, bekomme ich sagen wir mal 2.000 Euro. Vielleicht auch ein wenig mehr, aber lassen wir es dabei.
    Wenn ich jetzt 4.000 Euro in den Wagen investiere und damit eine Hinterachsrevision hinbekomme, dann ist er doch mindestens 4.000 Euro wert. Das heißt möglicherweise einen emotional irrationalen Einsatz von 2.000 Euro für mindestens 2 Jahre weiterfahren.


    Der E320T für 4.800 hier in der Nähe war natürlich sofort weg.


    Danke Frank für den Link!


    Ja, mein Blick fiel schon auf die Leistungen in Polen und der Ukraine...
    Kleines Beispiel: Der Megane von Freunden hatte auf einmal einen Schaden am Motor. In Deutschland war das ein wirtschaftlicher Totalschaden, da Reparaturkosten > 5.000 Euro. Der Vater der Frau (alles Ukrainer) ist dann mit dem Transporter gekommen und hat das Auto für 500 Euro in die Ukraine mitgenommen. Dort musste man sage und schreibe 150 Euro in Form von Teilen investieren und das Auto läuft wieder, wie eh und je.


    Mittlerweile haben sich zwei Leute bei mir gemeldet, die jemand kennen, der jemanden kennt usw.


    Der Kostenvoranschlag von der Werkstatt kommt ja auch noch.


    Der S124 ist ein hervorragendes Winterauto, ich hätte mich mehr um den Unterboden kümmern müssen, dann wäre es vielleicht nicht so dicke gekommen.

  • Ja und vor allem hast Du ja Zeit. Insofern... Einfach erstmal informieren. Und das mit den Kleinanzeigen ggf probieren. Hat mir schon viel Geld gespart. :)


    Edit: Ganz wesentlich ist auch, finde ich, dass Du an deinem Auto genau weißt was gemacht wurde und was nicht. Bitte retten... :thumbup: