E280 Schaltgetriebe 717.440: Lässt sich kein Gang einlegen

  • Guten Abend!


    Heute bin ich mit meinem E280 5 Gang Handschalter auf dem Weg zur Arbeit liegengeblieben.


    Hab zurückgeschaltet aber beim Hochschalten ließ sich kein Gang einlegen.


    Der Schalthebel steht wie einbetoniert im Leerlauf, es ist jedoch ein Gang eingelegt.


    Ein-/auskuppeln kann ich ohne Probleme.


    Was kann das sein? ?(


    Vielen Dank!

  • Ich hatte das gleiche Problem. Zweiter Gang drin, der Schaltknüppel aber festbetoniert im Leerlauf. Die Ursache war, dass die Schaltgabel im Getriebe ausgeleiert und abgerutscht war. Mit Kraft den Schaltknüppel in Richtung des Ganges drücken, der eingelegt ist. Plopp - dann ist es wieder eingerenkt. Passierte meistens, wenn ich unter Last den Gang rausgenommen hatte. Seit ich die Ursache verstanden habe, passiert es nicht mehr.

  • Hi,
    machs so wie Bei_Soest geschrieben hat.
    Danach gehts wieder ;)
    Warum das passiert hat ne kleine Ursache :D
    Nach 20-30 Jahren sind die Gummilager der Schaltstangen komplett durch.
    Also da einfach neue Gummis rein machen und neue Klemm-Sicherungen verwenden.
    Brauchst ne Bühne oder Grube, aufm Parkplatz macht das keinen Spaß :whistling:
    Mach dir Bilder wo welche Stangen verlaufen !!! Sonst fährst im ersten Rückwärts ;)
    Danach Null-Lage neu einstellen, wie steht im Etzold oder mal die Forensuche bemühen.
    Es kann auch nicht schaden, den Schaltsack mal hochzunehmen.
    Drunter sauber machen und die Schrauben nachziehen und mal was ölen.


    Habs vor 9 Jahren schon durch und seitdem flutscht wieder alles :D


    Schöne Grüße Jürgen :bear:


  • Schafft das auch Abhilfe, wenn speziell die erste Ebene deutlich Nachdruck beim Einlegen braucht?

  • Hi.
    @ Rdd
    Weis jetzt nicht was du mit erster Ebene meinst ?(
    OK ich hol mal n bischen aus ;)
    Schaltkulisse ist mit der Karosserie fest verschraubt.
    Motor und Getriebe sind Gummigelagert.
    Schaltstangen sind auch Gummigelagert.
    Wenn sich zwischen diesen drei Faktoren etwas verändert, wirds irgendwann das Hacken anfangen. Geht los mit schwer einzulegenden Gängen bis zu nicht mehr schaltbar.
    Also muß man immer tätig werden, wenn man hier was ändert. Neue Motor- und Getriebelager usw. muß man immer die Null-Lage der Schaltkulisse neu Justieren.
    Sie ist die Verbindung von Fest zu Frei, und bei jeder Änderung verschiebt sich der Abstand, der Schaltstangen.


    Natürlich gibt es noch mehr Fehlergründe, aber das oben genannte deckt mal 80 % der Defekte ab und ist kostengünstig zu beheben :thumbup:


    Ich kann meinen 300D mit einem Finger schalten und die Gänge fluschen nur so hinein :D
    Und, das Ausrücklager und die Kupplung sind erst 6 Jahre später gekommen 8o


    Null-Lage einstellen:
    Man nehme nen 6,5 mm Bohrer, stecke ihn unten in die Zapfen der Schaltkulisse, so daß alle in einer Reihe sind, da ist ne Bohrung dafür vorgesehen.
    Ist a weng a Fummelei, aber dass Spezialwerkzeug braucht man dafür nicht.
    Klar ist die Schaltstangen sind ausgehängt. Nun paßt man die Länge der Schaltstangen an die Null-Lage neu an.
    Und dein Benzi wird glücklich sein :auto1


    Hoffe es hilft dir weiter 8o


    Schöne Grüße Jürgen :bear:

  • Schaltstangen verheddert (zu 95 %)

    einmal mit der Hand unten am Getriebe alle in Nullstellung bringen / irgendwie bewegen

    Das war dann auch das Problem, nachdem ich heute morgen überall abgeblitzt bin, hab ich mir mit Auffahrtrampen geholfen.


    Brett zwischen Kupplungs und Sitz geklemmt und den Schalthebel 3-4 auf neutral gezogen.


    Vielen Dank!


    Es kann passieren dass sich eine Schraube vom Schalthebelmechanismus am Getriebe etwas löst. Dann verheddert sich das und man bekommt keinen Gang mehr rein.


    Hab um 12:45 endlich Zeit gehabt, den auf die Rampen zu fahren.
    Das konnte ich leider nicht nachprüfen.


    Was ich nachprüfen konnte war, dass die Gummilager alle recht großes Spiel aufweisen.


    Wollte dann schnell zum MB Händler. Leider hatte der nur 5 von 6 Buchsen (laut seiner Aussage, das konnte er sich selbst nicht erklären, sind das fünfmal die gleichen Buchsen und einmal eine andere. Die fehlte im Lager.





    Ich hatte das gleiche Problem. Zweiter Gang drin, der Schaltknüppel aber festbetoniert im Leerlauf. Die Ursache war, dass die Schaltgabel im Getriebe ausgeleiert und abgerutscht war. Mit Kraft den Schaltknüppel in Richtung des Ganges drücken, der eingelegt ist. Plopp - dann ist es wieder eingerenkt. Passierte meistens, wenn ich unter Last den Gang rausgenommen hatte. Seit ich die Ursache verstanden habe, passiert es nicht mehr.

    Fehler trat während eines Überholvorganges auf. Das könnte in Verbindung mit den verschlissenen Lagern auch die Ursache gewesen sein.

    Gummis und Sicherungen kommen sobald rein, wie ich neue bekomme.


    Habs auf der Straße in Neutralstellung gebracht, Grube oder Bühne wäre aber schöner.


    Im vermeintlich ersten Gang Vollgas nach hinten zu machen fände ich ja mal amüsant, vielleicht kann ich sogar bei geschickter Kombination den sechsten Gang freischalten ;) oder ein H Schema mit 1-5-4-2-3 :D


    Im Etzold steht 5,9mm (ergo der Außendurchmesser einer M6 Schraube)



    Vielen Dank für eure Hilfe!

  • Im Etzold steht 5,9mm (ergo der Außendurchmesser einer M6 Schraube)


    So wars bei meinem E280...M6 Schraube passt perfekt

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    Alles rund um Instandsetzungs-, Wartungs- und Pflegearbeiten an meinen W124 gibts in meinem Weblink zu sehen.




    Es darf "geliked" und "gefolgt" werden :)

  • Hab meine Diplomarbeit bei einem bekannten deutschen Schraubenhersteller geschrieben.


    Hab während dessen einige Schrauben gerollt und gewalzt.


    Hab aber ehrlich gesagt ganz vergessen, dass Schrauben den Durchmesser haben (meine hatten meistens einen Durchmesser von 9,8Xmm ohne Beschichtung).


    Dein Worklog hat es mir wieder in Erinnerung gerufen.


    War heute endlich mal erfolgreich beim Einkaufen von den Ersatzgummis.


    A000 992 10 10 Büchse 2 Stück je 1,79€
    A000 992 11 10 Büchse 1 Stück je 1,67€
    A000 992 00 10 Büchse 3 Stück je 1,38€
    A000 994 41 60 Sicherung 6 Stück je 0,82€


    Da ich nicht Clubmitglied bin, gabs nur 10% Rabatt auf Nachfrage.


    Zitat:

    Zitat

    Ich finde es toll, dass so alte Mercedes auf der Straße gehalten werden

    Wandern am Wochenende in den Wagen, fahren ging ja schonmal.



  • Die Gummilager an beiden Seiten der Schaltstangen sind das eine. Die Schaltkonsole ist das andere. Wenn Du die Schaltstangen ohnehin aushängen musst, nimm dir die Zeit, bau den Schaltbock aus und überhol den. Das Medium, das da eigentlich schmieren sollte, ist im Lauf der letzten >20 Jahre mit Staub zu ner krustigen Masse verklebt, die Kleinteile der Mechanik ruiniert. Zerlegen, reinigen, Kleinteile ersetzen, neu fetten, zusammen- und einbauen, sich freuen.

  • Puh, ne Anleitung ad hoc von der Hirnrinde zu klauben, könnte lückenhaft werden. Aber ich versuchs.


    - Schaltsack und Brett entfernen
    - Schaltstangen von unten aushängen
    - 4x M6 SW10 (oder M5 SW8?) Schrauben raus
    - Feststellbremse lösen, der gespannte Zug behindert nur die Entnahme des Schaltbocks
    - Schaltbock rausfummeln und erstmal inspizieren. Dann erschließt sich die Sinnhaftigkeit normalerweise. Von unten/außen schonmal mit WD40 reinigen und ein, zwei Bilder von der Anordnung machen!
    - Am Schalthebel selbst ist ein Dorn durchgesteckt, auf dem zwei Kunststoffhülsen sitzen. Hülsen vorsichtig abziehen, Dorn - der is evtl. etwas krumm - vorsichtig durchschieben.
    - Auf den beiden großen Buchsen sitzt jeweils ein Sicherungsclip, einen der beiden kriegt man sicher raus. Zerlegen.
    - Auf einer Seite sind zwei Sechskantschrauben (glaube, M6 SW10), die eine Feder gespannt und den Schalthebel in der Mittelgasse halten. Also etwas Obacht beim Lösen.
    - Dann müsste der Kram langsam schön auseinander zu ziehen sein. Mit der Betonung auf langsam. Von unten sind zwei Federscheiben gegeneinander gespannt und drücken so Formscheiben aus Stahl zusammen. Auf Ausrichtung und Position achten, auch die beiden Kunststoffscheiben beachten.
    - Wenn alles sauber und fettfrei ist, neu fetten. Je höherwertiger das Fett, desto langlebiger die Instandsetzung. Ich hab Interflon Teflonfett genommen.
    - Der Zusammenbau ist etwas tricky aber locker machbar, wenn man sich die Anordnung der drei Hebel gemerkt, besser fotografiert hat. Ein Hilfmittel zum zentrieren ist enorm hilfreich, bei mir tats die Griffstange eines 1/2"-Knebels. Je passgenauer, desto einfacher - dennoch ist Geduld gefragt. Hier kann auch eine M6x50 helfen, über die Einstellbohrungen zusätzlich zu zentrieren. Je exakter die Nuten der drei Hebelscheiben zueinander passen, desto sauberer flutscht nachher der Schalthebel oben und die Schaltstangen unten! Hier macht sich Pingelichkeit also bezahlt! Und fettdichte Handschuhe tragen...


    Die beiden Federscheiben waren bei mir mit deutlichen Druckstellen und Graten versehen und wurden getauscht. Die neuen Federscheiben hatten aber ne erheblich höhere Vorspannung, was im direkten Vergleich den Einbau erschwerte. Beide großen Lagerbuchsen waren defekt, das Dichtgummi aufgerissen. Auch dieser Teiletausch hat sich gelohnt. Übel dreckige Teile säubere ich meist mit Petroleum und Pinsel, alternativ geht auch WD40.


    Wie gesagt - keinerlei Garantie auf Vollständigkeit und absolut korrekte Reihenfolge. Aber als grober Anhalt sollte es reichen, hoffe es hilft! Wenn man keine 10 linken Daumen hat, geht das locker.

  • Vielen vielen dank für die Anleitung! Scheint ja etwas mehr arbeit zu sein.


    Hab gestern abend die Gummis gewechselt, denke mal, dass ich die Arbeiten an einem Wochenende angehe, die clipse von unten bekommt man ja einfach ab (nur den in der Mitte etwas mühevoll wieder drauf)


    Anordnung der drei Hebel ist das Stichwort. Hab ein Foto gemacht und zwei der drei Stangen markiert. Trotzdem durcheinander gekommen und dann den Etzold bemüht.