Motorschaden? Plötzlich Ölverlust direkt nach Ölwechsel und liegen geblieben

  • Moin,
    ich bin leider heute mit dem KTW liegen geblieben. :(


    War heute bei MB zum Ölwechsel. Mein Bruder lernt dort KFZ-Mechaniker und hat dies privat gemacht. Also MB hat damit bis auf den Ölfilter nichts zu tun.


    Habe das Öl selbst mitgebracht (MANNOL Diesel Turbo 5W-40). 5W40 hat er schon immer bekommen. Der Wagen ist leider auch immer leicht inkontinent gewesen, aber das war vllt 1 Liter/3000km.


    Viel kann man bei einem Ölwechsel ja eigentlich auch nicht falsch machen.


    Öl abgelassen, Schraube mit neuer Dichtung rein (mit Drehmomentschlüssel).


    Filter und Dichtung neu und 6,3 Liter eingefüllt, Motor gestartet, kurz laufen gelassen und nochmal 200ml nachgefüllt. Ölstand in der Mitte der Markierung.


    Dann bin ich dort vom Hof gefahren und wie im Nachhinein bekannt wurde, ist dabei schon eine Ölspur entstanden.


    Dann war ich 3min auf der BAB und die Ölstandleuchte ging an, da dachte ich, der Filter braucht vllt noch bißchen. Dann ging jedoch der Öldruck unter 3 Bar (2,5 ca bei 120km/h) und dann bin ich sofort auf den Standstreifen, im Leerlauf hatte der Motor 0,8 Bar, das hat er sonst nach zügiger Autobahn-Fahrt auch.


    Hab dann sofort ausgemacht und den Peilstab rausgezogen. Dieser war komplett sauber. Hab dann den Wagen abschleppen lassen, war ein schreckliches Gefühl und ein teurer Spaß.


    Nun die Frage, was kann da falsch gelaufen sein? Ablassschraube doch zu fest, weil Ölwanne warm und Schraube kalt? Oder am Filter iwas falsch? Öl schlecht? Oder könnte schon ein Vorschaden vorhanden gewesen sein und falls ja, was?


    Das Auto steht nun bei meinem Vater 60km entfernt, kann jetzt also nicht viel schauen. Konnte in dem Stress leider auch nicht erkennen, ob die Ölwanne einen Riss hat. Ich hoffe nun, dass keine Folgeschäden entstanden sind...


    Motor OM602, 2V und 401.000km.



    Danke und Gruß

  • Junge, Junge ;( watt nen driss


    da musst du einfach drunter luuren


    Ölablassschraube ist Kandidat 1
    Öldeckel Nummer 2
    Filter saut rum, wenn nicht fest, aber niemals so krass, es sei denn er fehlt
    Ölwanne ?? da musst du dann deinen Bruder fragen


    Also ans Telefon und Papa sagen, wie er die Abdeckung mit nem SW 8 ab bekommt. Er soll Zewa mitnehmen


    LG

  • Moin!


    Wenn der Peilstab trocken war, müssen ja mind. 1,5L gefehlt haben.


    Da ja nur an der Ablassschraube und dem Ölfilter gearbeitet wurde, kann das Problem nur daher kommen.


    Entweder ist beim montieren des Filters was schief gelaufen, oder die Ölschraube ist der Übeltäter... Öleinfülldeckel wurde auch wieder aufgeschraubt?


    Berichte mal!


    Gruss
    Chris

  • Hallo zusammen,


    ich tippe aus Ölablassschraube.


    Du sagst, du hast NUR Ölfilter und neues Öl eingefüllt?


    Aber dein Bruder weiß hoffentlich schon, das Mercedes-Benz zumindest bei den W201ern und W124ern vorschreibt, dass man eine neue Ölablassschraube beim Ölwechsel verbauen muss?


    Egal ob sie der Übeltäter ist oder nicht


    Zum Motorschaden:


    Dazu gibt es folgendes zu sagen (ja, da bin ich ein leidgeplagtes Kind und mittlerweile Experte was Öldruck anbelangt....leider)


    Mercedes sagt min. 0,5 Bar Öldruck im Leerlauf und spätestens bei 3000 U/min bei 3 Bar sein muss.


    Ich kann dir jetzt leider nicht sagen, ob er bei 120 schon über 3000 U/min liegt oder nicht und ob somit noch nichts passiert ist? Wenn er leer war und noch lief, dann hast du definitiv einen Lagerschaden, bis du angehalten hast.


    LG
    Martin

  • Moin und vielen Dank für eure Antworten.
    Also wenn der Filter rumsauen würde, dann müsste das doch sofort ins Auge springen oder? Ich kann sagen, dass mir bei einem flüchtigen Blick in den Motorraum nichts dolles aufgefallen ist. Also unten war natürlich alles voller Öl, aber oben (Filter und Öleinfülldeckel) war es sauber.


    Was kann man denn am Eindrehen der Schraube so gravierend falsch machen?


    Ich wusste nicht, dass die Schraube ausgetauscht werden muss. Wusste mein Bruder auch nicht. War schön öfter (mit der Limo) bei Mr. Wash zum Ölwechsel und ich denke nicht, dass die die Schraube jemals gewechselt haben.


    Man muss zu gestern noch dazu sagen:
    Mein Bruder hat eine Kupferdichtung aus dem Lager geholt, diese passte wohl nicht und er hat dann eine andere geholt. Beim Filter auspacken ist dann aufgefallen, dass dort zwei Kupferdichtungen bei waren. Haben das dann aber auch so gelassen, weil ich einfach nicht weiß, was man da falsch machen könnte. Ne Idee?


    Zum Öldruck:
    Ich hab auf die U/min nicht geschaut, muss ich gestehen. Bin halt sofort rangefahren und im Stand war der Öldruck fast auf Normalniveau. Hab auch den Deckel aufgemacht, die sichtbaren Motorteile waren auch noch normal von Öl benetzt..also alles leicht honigfarben und keine Stückchen erkennbar.


    Mein Plan wäre jetzt:
    Morgen hinfahren, neue Kupferdichtung, neue Schraube, neues Öl mitnehmen. Alles unten sauber machen, soweit das ohne Bühne geht, Ölwanne auf Risse untersuchen, dann das Öl ablassen, nach Metallspähnen schauen, die Schraube mit Dichtung reindrehen, sofern das Gewinde i.O. ist und Öl wieder einfüllen, ihn im Stand laufen lassen und schauen, ob er dann dicht ist.

  • die Schraube hab ich auch noch nie gewechselt, wusste ich auch nicht das das Vorschrift ist.
    Die Dichtung hab ich auch schon einmal vergessen, machte auch keine Probleme.


    Wenn Du das gesamte Inventar verloren hast muss das schon mehr sein als ne vermurkste Schraube, ich mein, wenn man sich anguckt wie weit man die Schraube rausdrehen muss bis da überhaupt was kommt...


    mfg
    Arne

  • Hallo Kevin


    wenn du aus voller Autobahnfahrt, danach im Stand den Peilstab ziehst, dann kann es durchaus sein, daß am Peilstab kein Öl zu sehen ist, selbst nach einem Ölwechsel, das Öl ist einfach zu dünn um am Peilstab zu haften


    wichtig ist, den Peilstab ordendlich abwischen und ablegen, ca. 5 bis 10 min warten und erst dann wieder messen, da dann fast alles Öl zurückgelaufen ist in die Ölwanne,
    es ist schon einiges an Öl, das sich bei laufenden Motor im Schmier- und Kühlkreislauf befindet


    aber wem erzähle ich das eigentlich .....


    ich vermute Ölfilter, denn so schnell verliert sich die Ablaßschraube nicht und selbst wenn sie lose sein sollte, die ist so lang, daß da noch lange kein Öl rauskommt,
    und wer selbst Öl wechselt, weiß, daß das heiße, aber auch kalte Öl, erst abläuft, wenn sich die Ablaßschraube aus dem Gewinde löst, vorher kommt kein Tropfen !


    Und wenn es der Ölfilter ist, ist es ganz klar, daß man von Oben, je nach Motor, nichts sieht, denn das auslaufende Öl wird vom Fahrtwind nach unten und hinten gedrückt


    Gruß MIcha

  • Hallo zusammen,


    Aber dein Bruder weiß hoffentlich schon, das Mercedes-Benz zumindest bei den W201ern und W124ern vorschreibt, dass man eine neue Ölablassschraube beim Ölwechsel verbauen muss?


    Äh, Du meinst mit Sicherheit einen neuen Dichtring, aber keine neue Ablassschraube.



    Heiko

  • Hi,


    mach Dir mal keinen so großen Stress.
    Ich hatte mal folgendes Problem:
    Hatte einen " Übergangswagen " bis zur Lieferung des Neuwagens vom Autohaus gestellt bekommen.
    Ursprüngliche Lieferzeit war mit 8 Wochen angegeben, echte Lieferzeit waren dann 54 Wochen.
    ( Problem war, daß Opel zu der Zeit erst mit ESP begonnen hat )
    Es war ein Ford Escort 1, 6 l aus dem Baujahr 1991.
    Ich habe dieses Fahrzeug immer nur gefahren, da ich ja davon ausging, daß der neue Wagen ja bald kommt.
    Habe also nie nach Öl, Wasser etc. geschaut.
    Als ich von meinem Freund aus Haiger nach Wetzlar zurückfuhr, wurde das Fahrzeug auf der Autobahn permanent
    langsamer und ich mußte immer mehr Gas geben um voran zu kommen.
    Ich bin dann auf den Rastplatz gefahrenund der Motor ging einfach aus.
    Nun habe ich mal nach dem Motor geschaut und festgestellt, daß ich kein Öl mehr im Motor hatte.
    Peilstab war komplett trocken.
    Danach habe ich meinen Sohn angerufen und ihn gebeten, mir einen Altölkanister aus der Garage auf den Parkplatz zu bringen.
    Das hat etwa eine Stunde gedauert und ich habe dann 3,5 l Altöl aus einem Dieselfahrzeug in den Escortmotor geschüttet.
    Habe dann den Schlüssel gedreht und bin dann gezwungenermaßen nochmals ca. 20 Wochen mit dem Escort problemlos gefahren.
    Ich denke, was eine uralte Escortmaschine aushält muß ein Mercedesmotor erst recht abkönnen.
    Fazit: Undichte Stelle identifizieren, abdichten, neues ÖL rein und wahrscheinlich geht es einfach weiter.
    Ich hoffe, meine Story beruhigt Dich doch ein bisschen.

  • Das hatte ich auch mal so ähnlich. Allerdings bei meinem Renault Kastenwagen.
    Dichtring nicht gewechselt. Sowie ich vom Hof gefahren war, zog ich eine feine Ölspur hinter mir her.
    Ich drücke Dir die Daumen!


    Grüße aus Hannover

  • Vielen Dank für eure Hilfe!


    Durch eure Antworten und logisches Denken und Sprechen mit Kollegen war ich mir dann schon relativ sicher, dass es wirklich nur die Ölfiltergehäusedichtung sein konnte.


    Hatte den Ölfilter mit Dichtung und zur Sicherheit eine neue Ablassschraube mit Dichtung und 7 Liter Öl besorgt. Bin dann heute morgen hingefahren und habe alles mit meinem Vater repariert. Die Dichtung wurde vom Deckel eingeklemmt und wurde dreigeteilt.


    [Blockierte Grafik: http://fs5.directupload.net/images/170603/lofc4ekw.jpg]


    Haben dann die neue Dichtung montiert und Öl nachgefüllt (insg. ca. 4 Liter), dann noch ne halbe Std. laufen gelassen und geschaut, ob alles dicht ist. Dann sind wir vorsichtig die 60km zu mir gefahren. Hat alles super geklappt.


    Der Spaß hat nun zusätzlich 270€ gekostet...für einen Ölwechsel. :/


    Vielen Dank für eure Hilfe!

  • Hi zusammen,


    Glückwunsch, dass alles so heile ausging! :thumbup:


    Zitat

    Äh, Du meinst mit Sicherheit einen neuen Dichtring, aber keine neue Ablassschraube.

    Ja, ich meine die Ablassschraube. Mercedes schreibt vor, sie bei jedem Ölwechsel zu tauschen. Warum auch immer? ?(


    Ich mache es deswegen auch, auch wenn normal nix passieren wird. Aber ich halte mich an dem vorgeschriebenen.


    LG
    Martin

  • Hi zusammen,


    Zitat

    Wo steht das geschrieben, dass die Schraube erneuert werden muss?

    Ich hatte an den Dingern angefangen bei MB KFZ'ler zu lernen, bis mir die Gesundheit einen Strich durch die Rechnung machte. Von daher weiß ich, dass die Schrauben auch getauscht werden müssen.


    Auch wenns wie du irgendwo richtigerweise sagst absolut sinnfrei ist.


    LG
    Martin

  • Hallo,


    ich wüsste auch nicht dass es früher Vorschrift gewesen ist,
    die Ölablassschraube zu tauschen.


    Bei den W124 aufwärts ist es definitiv keine Vorschrift und wurde auch in
    keiner Literatur vermerkt.


    Vielleicht hat man das damals in der Werkstatt so gemacht, weil man das immerschon so gemacht hat. Vorschrift von
    Seiten Mercedes ist es aber definitiv nicht...




    Gruß Peter

  • An dem Ding ist auch kein Verlust. Das dürfte das letzte Teil sein. Was bei uns kaputt gehen kann.


    Anders, wie bei manchen Hohlschrauben mit Magneten; hab in Mietwerkstattzeiten genug Reste aus BMW Ölwannen gepult. Die Besitzer total panisch "ich wollte doch nur fester anziehen!" Aufbohren, Bit reinklopfen, rausdrehen .. Danke.


    Hatte letztens eine neue Ablasschraube mitbestellt beim Wechsel. Naja liegt schön in der Ersatzteilkiste.

  • Viel kann man bei einem Ölwechsel ja eigentlich auch nicht falsch machen.


    Öl abgelassen, Schraube mit neuer Dichtung rein (mit Drehmomentschlüssel).

    Festziehen der Ölschraube nach Drehmomentwert.


    Festziehen der Ölschraube nach Drehmomentwert.




    Da mal so grundsätzlich zu:




    Ölige oder fettige Gewinde sind gleitender als trockene. Reibwert ist das Stichwort.


    In der Regel bedenkt der Konstrukteur nicht den tatsächlichen Anwendungszustand einer Schraube, sondern schaut in seine Tabelle und fertig.
    Für die Erstmontage einer Schraube wird maximal eine korrosionschützende dünne Beölung angenommen, und da würde ich den Tabellenwert auch anwenden.


    Jedoch sind Ölablaßschrauben oder wenigstens die Wannengewinde naturgemäß mit dickerem Öl geradezu naß.
    Da verändert sich der Reibwert erheblich und streßt die Gewinde so stark, daß das Drehmoment nach Tabellenwert für Verformung/Zerstörung des Gewindes sorgt.


    Besonders betroffen sind Ölwannen aus Aluminium.



    Das Thema betrifft übrigens auch "gutmeinend" gefettete Gewinde von Radschrauben / -muttern, die sich dann längen, bzw, hält die Hemmung gegen Lösen nicht.