Hinterachse, Differential an Kardanwelle anflanschen - brauche Expertenrat

  • Moin, bin etwas verzweifelt.
    Hinterachse nach kompletter Überholung wieder eingesetzt, alles passt perfekt.
    Nun hab ich die Kardanwelle ans diff angeflanscht. Dabei hab ich mich schon gewundert, dass der Abstand der Laschen am Diff
    zur Hardyscheibe unten größer ist, also oben, dass also ein "knick" im System ist. Hab ich darauf geschoben, dass alles ja frei hängt.
    Dafür ist ja das Gummi da, um das auszugleichen. Es war also ein ziemliches Gefummel die Schrauben durchzuziehen.
    Nun hab ich die Hardyscheibe angezogen und mir fiel auf, dass das Gummi der Scheibe sich ca. einen halben Zentimeter richtung
    Diff zieht, also voll unter Spannung ist. Wenn ich die Kardanwelle von Hand drehe, knackt es dann mal laut und fühlbar aus dem Diff.
    Es sieht so aus, also ob die Kardanwelle, das Diff herausziehen will.
    Also alles wieder aufgemacht und geschaut, ob da was blockiert war. Konnte aber nix finden. Der Nippel vom Diff paßt exakt
    in die Kardanwelle, aber es scheint, dass Die Welle sich nicht bis ganz an den Flansch heranschieben läßt. Wenn ich dass ganze dann mit lockeren
    Schrauben, also entspannt drehe, knackt auch nix mehr. Kann es sein, dass das Knacken kommt, wenn die Befestigungswelle am Diff
    voll auf Zug nach außen ist?
    Die Antriebseinheit lief vorher einwandfrei. Ich weiß jetzt nicht mehr weiter und hoffe auf Eure Hilfe.
    Viele Grüße,
    Torsten

  • Eben! deine Hinterachse hat doch nach der Überholung ganz andere Befestigungspunkte als die alten ausgeschlagenen Punkte.
    Dehalb: Mittellager lösen, Welle anflanschen, Schrauben rein und handfest anziehen. Dann an der Kardanwelle feste rütteln damit die Verspannung raus geht.
    Dann erst die Hardyscheibe festziehen und danach noch mal rütteln, Dann Mittellager festziehen.

    124 mal editiert; zuletzt von Progger (gestern um 19:04). Es gibt keine älteren Version des Beitrags


  • OK, danke, das klingt plausibel. erklärt mir noch nicht das Knacken. Aber ich gehe da ensprechend ran.
    Sehe ich das richtig, dass ich dann den kompletten Auspuff runter nehmen muß? War froh, das ich bisher nur
    Enttopf und Mittelteil abnehemn brauchte. Für das Mittellager brauche ich einen Riesenschlüssel, richtig? Weißt Du die Größe?
    Gruß, Torsten

  • Das Mittellager ist mit zwei M10 Schrauben befestigt...es wird das Gehäuse gelöst damit die Welle sich ausrichten kann! Auspuff bleibt so weit ich mich erinnere dran.
    Was du meinst mit dicken Schlüssel ist das Lager an sich lösen, braucht man ja nicht.


    Das Knacken kommt (wenn das Mittellager nicht gelöst wird ) oft von den Hülsen der Hardyscheibe die nicht richtig in den Aussparungen am Diff sitzen.
    du kannst auch die Schrauben vom Diff noch mal lösen und rütteln..

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  • Hallo Torsten,


    eventuell solltest Du auch noch die "Gelenkwellen-Klemmmutter" lösen und nach der Montage der Hardyscheiben wieder festziehen nachdem das Differential angeflanscht ist. Dazu braucht man zwei 36 mm (?) Gabelschlüssel. Dadurch sollte die Länge der Gelenkwelle passen.


    Viele Grüße


    Andy

  • Das Mittellager ist mit zwei M10 Schrauben befestigt...es wird das Gehäuse gelöst damit die Welle sich ausrichten kann! Auspuff bleibt so weit ich mich erinnere dran.

    Ich kenne eher SW 13 (hört sich nach Klugscheißerei an. Ist aber beim 230, 250D und 300 er der Fall)

    eventuell solltest Du auch noch die "Gelenkwellen-Klemmmutter" lösen und nach der Montage der Hardyscheiben wieder festziehen nachdem das Differential angeflanscht ist. Dazu braucht man zwei 36 mm (?) Gabelschlüssel. Dadurch sollte die Länge der Gelenkwelle passen.

    Damit meintest du Thorsten doch wohl den Riesenschlüssel?? Ist beim 200 230 250 ein 41er SW, beim 300er ein 46 SW. Kommt man mit montierter Abgasanlage bescheiden dran, aber geht.


    Eigentlich hättest du bereits beim Ausbau die Klemmschraube (41 bzw. 46) 2 Umdrehungen lösen müssen. Dann die beden 13SW schrauben des Halters des Mittellagers lösen oder ganz rausschrauben sollen. Dann kannst du die Kardanwelle die nötigen 1-2 cm zusammenschieben um die Kardanwelle aus dem Flansch des Diffs zu ziehen.


    Also jetzt umgekehrt die Rheienfolge einhalten.


    Fragen am Rande:
    - Hast du an den vorderen Hinterachsaufnahmen gearbeitet?
    - die vordere Diffaufnahme neu gelagert?


    dies sind 2 weitere mögliche Fehlerquellen. Falls du beispielsweise die Gummilager und Rundbleche der vorderen Diffaufnahme dabei gewechselt hast, wärst du nicht der erste, der zwei Lager entsorgt hätte und nur ein neues eingebaut hat.


    Falls du die Aufnahmekonsole der vorderen Hinterachstopflager geschweißt hast, wäre eine Möglichkeit, dass dir die dazugehörige Schraubplatte "verrutscht" ist und der ganze Plunder passt nicht mehr.


    Ich hoffe, du kannst diesen Tips was fürs nächste Wochenende entnehmen


    Toi, Toi, Toi wird wohl eine schwierige Suche.

  • Also jetzt umgekehrt die Rheienfolge einhalten.

    ups vergessen!!


    bevor du die Klemmschraube Kardan (41 oder 46SW) und später die 13er SW des Mittellagers wieder festziehst, schraubst du die Hardyscheibe mit 65 bis 70 Nm am Dreiarmflansch deines Diffs mit dem Kardan fest. (Einmalmuttern also immer neu!! sagt DB...wilde nehmen die Muttern mehrmals mit loctide etc. - ist dann eigenes Risiko).


    Dann Auto auf die Räder-und vor und zurückschieben-unter Autogewicht.
    Dann erst die "große Klemmmutter" mit 30 Nm (ja ist wirklich so wenig) und am Schluß


    Noch mal Auto vor und zurück schieben und final die SW 13 des Mittellagers mit Nm 25 anziehen.


    Damit nimmst du die Spannung aus dem Auto!


    Und jetzt geh noch mal in dich und checke, ob du alle Topflager richtig eingepresst hast und verschraubt hast. Die Schrauben durch die Topflager (mit den Eisenscheiben) bekommen 70 Nm maximal 80 Nm!!! sind ja schmaler als man denken würde (SW 17 M10)und wie bereits geschrieben, ob du beim Zusammenbau des vorderen Difflagers alles richtig gebaut hast.


    mal sehen obs klappt. Ich drück dir die Daumen bei der Fehlersuche

  • Moin und danke nochmal für die konstruktiven Tipps.
    Ich habe die Achsaufnahmen geschweißt und mußte die linke vordere neu ansetzen, da sie abgerissen war.
    Ich habe dies mittels Schablone des Achsträgers angepasst. Nach dem Schweißen nochmal angepasst und es passte perfekt.
    Die Achse ging locker und spannungsfrei rein. Jetzt hängt die Achse bei aufgebocktem Wagen und man kann zwischen dem Topflager
    und dem Träger grad den kleinen Finger reinhalten. Das sieht nach Vergleichsfotos normal aus. Wenn ich die Achse mit dem Heber anlupfe, setzt
    sich das Gummi perfekt ein. Alle Topflager eingepresst und auf richtigen Sitz geachtet.
    Es sind auch 2 Gummilager vorn für das Diff eingebaut (das wäre dann auch umgekehrt, da das Diff dann nach oben zeigt, ich habe eher das Problem, dass es
    nach unten zeigt).
    An der Kardanwelle hatte ich sonst nix gemacht. Ich werde jetzt also die Verspannungen auch in der Mitte lösen und hoffe so, das
    ganze System ausrichten zu können. Werde dann berichten,
    viele Grüße,
    Torsten

  • Moin, hier kommt das Feedback.
    Es hat mir keine Ruhe gelassen, da bin ich gestern abend noch mal zur Halle.
    Alles durchgecheckt, jede Schraube kontrolliert, der Achstäger sitzt perfekt.
    Alles noch mal raus, rein etc. Mittellager gelöst. Dann hatte ich es, ich habe 2 Fehler gemacht:


    1) Ich hatte ja das Gefühl, dass das Diff nach unten zeigt, daher ein Knick im System ist. War auch so. Das war
    der Tipp mit dem vorderen Diff-Lager. Es sind richtigerweise 2, aber ich hatte es nur handfest angezogen. Das Lager
    war 3cm dick. Nachdem ich es entsprechend angezogen hatte, hat sich das Gummi nen guten Zentimeter reingezogen, das
    Diff stand nun direkt auf einer Höhe mit der Kardanwelle, perfekt.
    2) Die Kardanwelle war ja zu kurz, da sie nicht direkt bis ans Diff reichte. Bevor ich mir die Qual machte, die Welle zu lösen
    (sind zwei 41er), habe ich noch einmal das Loch beim Simmerring ausgewischt, da hatte ich Fett reingeschmiert. Anscheinend
    zuviel, das läßt sich nicht verdichten. Welle wieder rauf und saugend und schmatzend bis Anschlag.


    Nun alles fest, leise ohne Knacken (muß trotzdem noch neue Muttern besorgen) und HAPPY wieder nach Hause gefahren.
    Der Fehler mit dem Gummilager ist zwar etwas peinlich, ich gebs aber gern hier zum besten, um andere davor zu bewahren.
    Letztendlich passte alles auf den Millimeter, da kann ich auch mit meinen Schweißarbeiten zufrieden sein. GEILES Gefühl.
    Gruß und Dank an alle,
    Torsten