Verständnisfrage bei Problem mit dem Anspringen M102

  • Hallo Leute,


    ich habe bereits alles mögliche ergoogelt und mir meinen Teil dazu natürlich gedacht, ich würde euch aber trotzdem gern meine Sachlage schildern, vielleicht kann mir ja wer den "goldenen" tip geben, den ich vor lauter Informationsflut nicht wahrnehme. ;)


    Vorgeschichte:


    - Motor brauchte immer schon 3-4 Umdrehungen bis er lief, lief aber ruhig und unauffällig - dachte mir nichts
    - Motor fing an bei Feuchtigkeit erst nach 10-15 umdrehungen anzuspringen und lief unrund -> Zündkabel waren defekt (Funken zwischen kabel und ZK)
    - Problem mit dem Starten bei Feuchtigkeit blieb, wenn er jedoch warm abgestellt wurde und wieder warm gestartet verlief der start so wie im trockenen Zustand -> Zündkerzen ud Verteiler inkl Finger gewchselt (NGK, Bosch)
    - Auf dem weg von Österreich nach Schweden (1000km Regenwetter, gefahren ohne große Pausen) glimmte die Verschleißanzeige der Bremsen dauerhaft, sprang auch (trotz der langen fahrtstrecke) nach Pausen erst nach 10-15 umdrehungen an.
    - In Schweden bei -15 grad, kein Problem beim anspringen (ca 5-10 umdrehungen), ruhiger lauf, kein Glimmen des Verschleißanzeigers. Einzig die Batterie hörte sich nach nem Tag Standzeit recht müde an.
    - Es bgann zu tauen und das Fahrzeug bekommt seit anfang Jänner jeden Tag Regen ab.
    - Startverhalten wurde immer schlechter, springt teilweise überhaupt nicht mehr an, bzw nur nach einigen versuchen. (Wenn er ansprang war das Leerlaufverhalten normal, nahm teilweise auch gas an ohne Zündaussetzer, teilweise starb er jedoch bei Gas bzw wechsel in die D position ab. Konnte jedoch noch fahren damit) Bei der letzten längeren Fahrt (3 Stunden) im Regen glimmte wieder der Verschleißanzeiger.
    - Wenn das Auto nicht anspringt und ich den Zündschlüssel auslasse, dann zischt es aus der Leuchtweitenregulierung (Schalter) und es gibt ne kleine Rauchwolke, welche aber recht neutral riecht.


    Jetziger Status: Seit über einer Woche steht das Auto nun am Straßenrand und ich versuche den Fehler zu finden. Was ich bis jetzt gemacht habe:


    - Verteilerkappe, finger und Kabel kontrolliert (Sind aber zum jetzigen Zeitpunkt erst 3000 km drinnen und sehen aus wie neu).
    - Ölstand passt
    - Luftfilter neu (Im Zuge des Ölservices vor 3000km)
    - Zündkabel gegen die alten getauscht (keine Besserung, Kabel wurden mit Isolierband isoliert zu testzwecke)
    - Zündkerzen geprüft, Funke kommt auf allen Zylindern. Gemisch kommt mir jedoch etwas mager vor, auch nach Schnüffelprobe am auspuff.
    - Unterdruck Schläuche Kontrolliert (Keine Auffälligkeiten feststellbar)
    - Mikroschalter am Gashebel (Schließt und klackt) wird bei Leerlauf eingedrückt
    - KPR abgesteckt und über Nacht mit nach drinnen genommen (Dichtung ist intakt, Kraftstoffpumpe rennt an) - keine Besserung, hab das Auto aber zum laufen gebracht; Wenn ich ihn im Standgas laufen lasse, läuft er ca 20min stabil und geht dann aus (ruckelt vor dem Ausgehen etwas), Er müsste aber aus der Kaltstartphase draußen sein, also hat das Kaltstartventil seinen Dienst verichtet. Auch ein mehrmaliges betätigen der Zündung vor dem ersten Startversuch bringt keine Besserung.
    - ÜSR mit nach drinnen genommen - Auto Springt überhaupt nicht mehr an.
    - Kabel einer Sichtprüfung unterzogen im Motorraum
    - Temperaturfühler in der Ansaugung auf Sicht geprüft (Sieht nicht mehr so fesch aus)
    - Stecker des Zündsteuergerätes geprüft (Schauen alle gut aus, auch die Kontakte)



    Ich tu mir hier etwas schwer mit "komplizierterer" Fehlersuche, da ich lediglich einen Ratschensatz, Schraubenzieher, ein billiges Multimeter und nen Satz Zündkabel mit dabei habe.


    Mein Verdacht:


    -ÜSR (Da er gar nicht mehr geht seit ich es ab hatte)
    -Doch irgedwas mit dem Unterdruck -> aber wo suchen? (Wegen dem Ziwschen und Wölkchen aus dem Schalter der LWR)
    -KPR, wobei die Pumpe anläuft bei Zündung und wenn er rennt dann auch sauber.(Glaub ich vom Gefühl her eher nicht, aber möglich ist es)


    - Volvo Schrauber hier meinten dass sowas bei nem Volvo zu 90% der Kraftstofffilter ist. Ich weiß leider nicht wann der zuletzt gewechselt wurde und hab das übersehen als ich Service gemacht habe. Den auf der Straße zu tauschen ist denke ich nicht so ohneweiteres möglich und abschleppen lassen will ich ihn erst wenn gar nichts mehr hilft.



    Oder übersehe ich im Dschungel des Internets irgedwas, bzw kann ich nicht mehr logisch denken?


    Leute, vielen vielen Dank im Vorraus für eure Hilfe! Ich weiß das Thema wurde schon ewig oft behandelt und sowas ist nervig, aber ich komm einfach nicht weiter und möchte sinnlose Materialschlachten vermeiden.


    LG

  • Hallo Clemens,


    wegen dein Leuchtweitenregulierung Schalter.
    Baue den Lichtschalter aus und stecke den Schlauch (die Leuchtweitenregulierung läuft mit Unterdruck) wieder drauf - du wirst schon sehen wo der Schlauch hinkommt.


    Schon hast du eine Baustelle weniger :)


    Grüße
    Claudio

  • Hallo. Vieleicht sind aber auch nur die oder der überwachte Brems-Belag runtergefahren. Nicht täuschen lassen vom äußeren gut sichtbaren Belag, nur der Belag wo der Bremskolben drückt hat die Verschleißanzeige. Hatte gerade das Thema bei meinem 280er- Im Kombiinstrument glimmte die Verschleißanzeige immer mal wieder auf. Fakt war das ein in Fett gelagerter Stift am Bremssattel vorn rechts fest wahr und somit der überwachte Belag schief abgefahren war. Außen war der Belag noch wie neu und innen schief auf 2mm runter. Gruß Oliver

  • Würde an deiner Stelle als erstes das ÜSR auseinanderbauen und nach sichbar abgebrannten oder kalten Lötstellen suchen - ggf. prophylaktisch jede Löstelle nachlöten
    Eine Sichtprüfung des KPR würde ich auch empfehlen.


    Das schlechte Startverhalten 3-10 Umdrehungen kann auch durch einen defekten Drucksteller herrühren.
    In Verbindungen mit einem teildefekten ÜSR und KPR könnte das die Symptome erklären.

  • Vielen Dank für eure Inputs! Die glimmende Anzeige hätte ich jetzt eher in Zusammenhang mit dem ÜSR gesetzt, nach einer Sichtprüfung der Kontakte bei den Bremsen scheinen diese in Ordnung zu sein. Ich bilde mir ein in nem W126 Forum gelesen zu haben dass zwar das typische anzeichen eine leuchtende ABS Leuchte ist, aber auch das glimmen anderer Anzeigen ein Anzeichen für ein defektes ÜSR sein kann. Denke da in die richtung: Je länger man in der Nässe fährt oder ihn stehen lässt, umso mehr Wasser/Feuchtigkeit dringt in das ÜSR ein und verursacht aufgrund der nicht mehr allzu guten Kontake den Fehler.


    ÜSR auseinander bauen ist ein guter Hinweis, werd ich heute noch erledigen. Lötkolben lässt sich sicher besorgen. Bezüglich Drucksteller könnte das natürlich auch ein Fehler sein, obwohl dieser dicht zu sein scheint.


    Könnte es theoretisch sein dass der abgegangene Schlauch bei der LWR den Unterdruck soweit lahm legt dass das ganze Unterdrucksystem gestört wird und er deshalb nicht anspringt?



    LG und vielen Dank!


    Clemens

  • Lustig: Bevor ich das ÜSR abstecken wollte hab ich mir gedacht probierst es halt nochmal.. Siehe da, 2 Umdrehungen und da war er. Leerlauf normal bei ca 900 Umdrehungen, gasannahme normal, ging nicht aus bei wechsel in D oder R, leerlauf regelte schön nach oben als ich wieder auf P ging. Dann hab ich ihn laufen lassen und immer wieder versucht gas zu geben, ab ca 60 grad (2.Strich) fing er an zu spucken beim Gasgeben, lies sich aber noch hochdrehen. Ein paar minuten später ging bei ner kleinen Berührung des Gaspedals aus.


    Habe die elektrische Anlage durchprobiert, also licht, lüfter, Radio usw und alles funktionierte wie es soll, sogar die LWR regelte normal trotz losen schlauch.


    60 Grad wäre ja die typische grenze für die Saughohrheizung, oder?


    LG

  • Glaube nicht dass es an der Saugrohrheizung liegt,
    Du kannst ja trotzdem mal zum spaß den einpoligen Stecker unter der Ansaugbrücke abziehen und schauen ob es sich verändert.
    Wenn du dein ÜSR überprüft hast, kannst du beim späteren Wiedereinbaun mal testen wie er sich im Notlauf verhält (Sicherung im ÜSR ziehen)
    Vllt hat ja auch die KE-Steuerung einen Hau weg, der sich im Notlauf nicht bemerktbar macht.

  • Naja, die Saugrohreizung ist ja dazu da, die kalte Ansaugluft unter ner bestimmten Temperatur vorzuwärmen.
    Hatte damit selbst mal Probleme. Bei mir war das so, dass der Fühler kaputt war und das Relais deshalb unangenehm genervt hat.
    Habe das Relais abgesteckt und deshalb weiß ich jetzt, wie sich ein 124er, dessen Saugrohrvorheizung nicht funktioniert, verhalten sollte, wenn er kalt gestartet wird.


    Kaltstart, springt an. Erst war er auf circa 1000 1/min im Leerlauf, das macht er immer. Wenn man dann jedoch leicht aufs Gas ging und das Gaspedal danach sofort wieder losgelassen hat, ging die Drehzahl im 2-Sekunden-Takt immer wieder runter, so dass er fast abgestorben ist, dann hat er sich selbst wieder hochgeregelt. Manchmal hat er auch nicht geschafft, sich zu fangen und ist ausgegangen. Als er dann warm war gab es keine Probleme mehr.


    Wenn also deine Saugrohrvorheizung nicht funktioniert, dann sollte es genau andersrum sein:


    Bei Kaltstart Schwierigkeiten, ÜBER der gewissen Temperatur dann alles glatt.


    Du hast ja die Symptome genau andersrum, wie du in Post 9 beschrieben hast, Kaltstart kein Thema, über 60° Probleme.
    Also lässt sich die Saugrohrheizung meines Erachtens ausschließen.

  • So, hab das ÜSR nach ner Anleitung ausn W126 Forum durchgemessen und die Messwerte waren normal. Also zuerst das KPR geöffnet, welches wie neu aussieht innen -> keine kalten Lötstellen ersichtlich.


    ÜSR auseinander genommen und siehe da:


    [Blockierte Grafik: http://s18.postimg.org/8dlchdqbp/U_SR_1.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://s27.postimg.org/c6ku9zj2n/U_SR_2.jpg]


    Werde mir jetzt mal ein neues besorgen und euch dann berichten ob es funktioniert hat.


    LG

  • Theoretisch möglich, aber ersichtlich waren keine Öffnungsspuren am Gehäuse. Naja ich hab mal eins bestellt, ich hoffe es dauert nicht zu lange. Es ist zumindest jetzt mal ein Lichtblick.


    Hab derweil noch die beiden Temperaturfühler geprüft (Luftfilterkasten und Zylinderkopf) und beide waren in Ordnung. Sollte es das jetzt nicht gewesen sein dann werd ich wohl mal in richtung LMM oder Stellglied schauen.




    LG

  • Also, das ÜSR war es leider nicht :-/


    Hab jetzt nochmal die unterdruckschläuche geprüft und gesehen dass der Schlauch vom leerlaufsteller ab war. Drauf gesteckt, aber keine Besserung.
    Beim starten ohne luftfiltergehäuse, wenn ich den Schlüssel wieder auf aus stelle, bläst er teilweise eine ordentliche Rauchwolke aus der stauscheibe.
    Frei gedacht: Abgase sollten durchs auslassventil in den abgaskrümmer und nicht in ansaugtrakt - hab ich ein Problem mit dem Zylinderkopf? Oder kann das auch von einem anderen Bauteil her kommen.


    Den Rauch produziert er nicht immer, abspringen will er aber auch überhaupt nicht mehr



    Lg aus Schweden!

  • Solche dunklen Wolken direkt, wenn man den missglückten Startvorgang beendet kenne ich von massiver Falschluft. Schau da nochmal nach, eventuell musst Du diese Gummiwanne ansehen, dazu mal den LMM ausbauen. Bei mir war in der Wanne (Ansaugrohrgehäuse) ein fetter Riss.