Seitenwind Anfälligkeit

  • Reifenhersteller berechnen ihre Luftdruckvorgaben aus Sicht des Reifens. Maximale Haltbarkeit, minimaler Rollwiderstand bei guten Gripverhältnissen, gleichmäßige Abnutzung über die Lauffläche usw. entsprechend der Achslast, Geschwindigkeitsprofil und Kurvenambitionen des Fahrers.
    Fahrzeughersteller geben ihre Reifendruckvorgaben aus Sicht des Fahrzeugs raus. Neben Komfort und nicht-Desintegrier-Garantie bei Höchstgeschwindigkeit geht's hier auch um Schräglaufwinkel der Reifen als Teil der Fahrwerksgeometrie. Da haben sich die Ingenierure schon was bei gedacht; letztendlich kannst du mit dem Reifendruckverhältnis v/h in Grenzen auch das Eigenlenkverhalten in Richtung Unter-/Übersteuern beeinflussen.
    Sowas wird bei der Berechnung vom Reifenhersteller nicht beachtet. Denen geht's darum dass du nicht nach 20'000km ankommst mit "öäööööh hömma so geht das aber nich hier mit die Flanken schon blank und in die Mitte is der Reifen noch tippitoppi!"
    Die Vorgaben vom Fahrzeughersteller sind letztendlich aber auch nur Mindestdruckverhältnisse (s. Betriebsanleitung) und zumindest für mich nur ein Startpunkt für eigene Experimente. Mir sind die Angaben für hinten z.B. zu niedrig. Das ist mir persönlich zu schwammig. Ist auch Reifen und -Hersteller-abhängig. Meine Sommer-Vredestein kannst mit den Mindestvorgaben vergessen; meine Winter-Firestone sind mit den Mindestdrücken ganz ok fahrbar.


    Vredestein selbst gibt mir auch deutlich höhere Werte an. Ein gutes Mittel hat sich letztendlich als für mich passend erwiesen. Ich kann meine Autobahnausfahrt im Regen z.B. mit 2.2 vorne gut mit 65 nehmen. Mit 2.6 vorne fing's schon unter 60 an zu schieben. Als ich hinten von 2.7 auf 3.0 gegangen bin, kam an der gleichen Stelle allerdings auch das Heck schon raus.


    Anmerkung 1: Solange man sich an die Vorgaben des Fahrzeugherstellers hält (was auch die Variation in den Grenzen zwischen den Angaben für unbeladen und beladen einschließt, wie es die Betriebsanleitung vorgibt), kann man nicht zu viel falsch machen. Dazu sind die Traglast- und Geschwindigkeitsindizes da. Damit Fahrzeughersteller entsprechend dieser Normierungen ihre Vorgaben machen können.


    Anmerkung 2: Bis hier alles meine Meinung mit für mich guten Begründungen. Reifendruck ist wie so eine Öl- oder Kraftstoff-Geschichte.


    Anmerkung 3: Bei fertigen Reifen ist die beste Abhilfe ein frischer Satz rundes, schwarzes Gummi. Die paar Quadratzentimeter sind die einzige Verbindung zwischen Auto und Straße. Da ist Luftdruck egal und auch ein überholtes Fahrwerk im Neuwagenzustand kann mit schlechten Reifen sein Potential nicht entfalten.

  • Moin W 124 Freunde, den "Lütten" fahre ich vorn mit 2,6 bar hinten 2,8 bar. Oft ist da reichlich Werkzeug und Baumaterial drin. Zur Zeit hinten im Schmuggelfach immer noch ´ne Rolle Dachdeckerblei und anderes schweres Zeugs :blackeye: .
    Der"Dicke" hat Stell mich weg bar,ringsherum 3,2 bar :chinese: .
    Ich fahre immer mit höherem Luftdruck in den Reifen. Ich richte mich nach den Angaben von DB und dem Beladungszustand des Fahrzeugs und je nach Zustand, paß ich den Luftdruck an plus meine 0,2 bar :thumbup: . Reifengröße: 195/65 R 15 91H. Der "Dicke" braucht andere,das interessiert mich noch nicht so.
    Mit freundlichen Grüßen Kombikisten