300er Motorspezifische Problemstellen

  • Hallo,


    leider wurde mein CE durch einen Auffahrunfall zu einem Totalschaden, daher bin ich gezwungen, mit dem Geld der Versicherung, auf die Suche nach einem neuen Fahrzeug zu gehen.


    Da für mich ausschließlich der MOPF1 in Frage kommt (bis jetzt auch Mopf1 220er) und das Angebot an 220er Zwittern sehr spärlich ist (will keinen 230er), habe ich meine Suche auf den 300er ausgeweitet.
    Mir ist klar, dass er mehr verbrauchen wird als der sparsame 220er (im Schnitt lag ich bei 8l).
    Der gesuchte neue Wagen soll unter 150 000 km auf der Uhr haben.
    Nun fragt sich, welche spezifischen Besonderheiten ich beim 300er Motor beachten sollte. Laut Internetrecherche ist scheinbar die Zylinderkopfdichtung eine gefährdete Stelle des Motors. Bei dem 320er kommt noch der Kabelbaum hinzu.
    Gibt es sonst noch Schwachstellen, welche beim Kauf überprüft werden sollten bezüglich des Motors?


    Alex

  • Zuerst würde ich mein Kilometervorstellung revidieren, woher sollte denn ein Wagen kommen, der pro Jahr keine 10.000 Kilometer gefahren wurde? Meine beiden Mopf1 mit M103 (260E/300CE) haben beide über 200.000 Kilometer auf dem Tacho und fühlen sich in Punkto Fahrverhalten und Komfort sehr unterschiedlich an (der 260E ist klar besser als das Coupe und hat nur 15.000 km weniger). Also wäre für mich einzig der Zustand entscheidend.


    Technisch ist der M103 nicht vergleichbar mit einem 220er (M111), hier würde ich in erster Linie darauf achten, wie gut der kalt und warm startet und der Leerlauf sollte warm bei ca. 650 U/min ordentlich rund laufen, kein Sägen oder Schütteln. Klassiker sind ölundichte Stellen am Stirndeckel (Motorgehäuse in Richtung Lichtmaschine ansehen) sowie verhärtete Gummischläuche, die zu Falschluft führen (suche "Falschluftquellen M103" im Netz). Defekte ZKD ist angeblich nicht ganz so häufig wie bei den M104 (Mopf2), Kabelbaum eher unproblematisch. Ein Blick auf/in den Ausgleichsbehälter Kühlwasser kann Aufschluss über ZKD-Probleme geben, der sollte nicht total braun aussehen bzw. gar Öl im Wasser sein. Wenn der Behälter stark verfärbt ist, kann es auch ein behobenes Problem der ZKD sein, da hätte ich aber den Behälter gleich mit erneuert.


    Der 300er verbraucht einiges mehr als ein 220er, rechne da ruhig mal mit 12 Litern.

  • Servus,


    mag vielleicht blöd klingen, aber wäre der 230er Motor wirklich keine Alternative?
    Gibts Gründe warum du ihn nicht magst?


    WEnn du kostengünstiger fahren möchtest bei den 6-Zylindern, dann greife auf jedenfall zum M103




    Gruß Peter

  • M103 3l im Coupe hat bei meinem mit Schaltgetriebe so um die 10 l gebraucht, der hat aber auch relativ wenig Innenstadt gesehen.


    An und für sich ein sehr robuster und pflegeleichter motor... aber du solltest jemanden kennen, der dir die KE ordentlich einstellen kann
    .


    Unter 150 000 km ist quatsch... da wurde dann entweder arg am Tacho gedreht, oder der stand nur rum...


    meist sind die Kisten noch schlimmer als einer mit 400 000 km, der immer ordentlich gewartet wurde

  • Vor allem, die mit wenig Kilometern sind genauso alt wie die mit vielen, und früher oder später versagen dieselben Gummiteile bei beiden.
    Nur dass einer mit vielen Kilometern in der Anschaffung viel günstiger ist und dazu Grund zum Runterhandeln.


    Sonst steht eigentlich schon alles im Post von mawi. Anspringverhalten kalt/warm, Drehfreude und die Achillesferse Leerlaufruhe.
    Wobei du da auf dem Gebrauchtwagenmarkt keinen finden wirst der nicht leicht zuckelt oder sägt.
    10-13 Liter kann ich unterschreiben. Sonst toller Motor.

  • Der 230er ist der deutlich bessere Motor. Der Lauf ist wesentlich angenehmer als beim M111. Auch die Leistungsentfaltung ist eine andere, als es die reinen Papierdaten vermuten lassen.
    Das der M102 nicht auf der Liste steht, liegt vielleicht an der "Angst vor der KE"?


    Beim M104 siehts natürlich anders aus und hier ist die Wahl der Maschine eher eine Frage der Philosophie. Der M104 ist ein Sportmotor und auch so ausgelegt, will gerne mal gedreht werden, was natürlich auch Spaß macht. Der M103 ist der deutlich ruhigere Geselle. Souveränes, unaufgeregtes Gleiten ist sein Anspruch.


    Ich würde jedenfalls die M102 / M103 nicht von der Liste streichen und die Fahrzeugwahl vom Zustand des Autos abhängig machen und nicht vom Motor.

    ______________________________
    124.052 mit 104.992 in 481 (06-09)
    E39 Touring Individual mit M54B30
    E83 X-Drive mit M54B30

  • Hi,


    was die Kilometerleistung angeht.
    Es sollte jedem Bewusst sein Zustand zählt vor allem anderen.


    Mein 300E hatte nachvollziehbare 105tkm runter. War auch immer bei der Dekra und hat alles gepasst.
    Trotzdem ist mir bei 110tkm das Differential verreckt und die Hinterachse Schrott und ich habe es professionale restaurieren lassen.
    Alle Gummiteile an der Hinterachse waren bröselig.
    Das Auto wurde im Winter gefahren.
    Mein 230E den ich davor hatte, war mit 250tkm das Fahrwerk schrott und jedes Teil hatte Rost.
    Der Rost lag an meiner Pflege, nun weis ich wie man das richtig macht.


    Ich habe nur Schraubererfahrung mit den M102 und M103 Motoren und finde die echt super zum Schrauben.
    Die gelten auch als die Brot und Butter Motoren von Mercedes.
    ZKD sind unauffällig.


    Da neigen die M111 und M104 Motoren mehr zu defekten ZKD. Aber das nur so vom lesen aus den Forenbeiträgen, keine eigene Erfahrung.


    Der M111 ist im Vergleich zum M102 wirklich sparsamer.
    Den M111 mit 2,2 Liter hat meine Mutter im T und spart wirklich ca ein Liter im Vergleich zum m102 mit 2,3 Liter vorher.
    Jeder Motor hat seine Macken, jedes Ersatzteil was der andere Motor nicht hat ist teuer.


    Beim m102 verschleißt der LMM und kostet neu um die 600, das Poti gibt nun wieder bei Bosch für ca 200
    dafür geht bei dem M111 die Drosselklappe mal defekt, ist halt beim m111 ein Verschleisteil.
    Neu kostet die vom m111 auch mehrere Hunter Euro.
    Das gleiche beim m103 und m104 Motor.
    Wenn man nix selber schrauben kann, brauchst ein großes Polster.
    Ich will vieles selber mache, aber Rost und schweißen sowie Hinterachse überholung lasse ich machen.
    Selbst beim Schweißen musst du eine Werkstatt finden die sowas noch macht. Viele machen das nicht mehr, weil bei denen schon Autos abgebrannt sind.
    Im Radkasten geschweist und die Rückbank nicht entfernt vorher mit dem Resultat. Feuer beim zerspringen der Heckscheibe bemerkt -> Auto Schrott und Werkstatt schweist nix mehr.


    Ich war leider noch nicht auf einem Stammtisch in Bremen, aber ich bin auch bereit anderen beim Schrauben zu helfen. Gegenleistung kann man ja sehen, Ünterstützung bei eigenen Wartungen sind auch gut.


    Wenn ich die Wahl zwischen zwei Neuwagen hätte wo der einzige Unterschied der 2,3 Liter M102 Motor und der 2,2 Liter M111 Motor hätte, würde ich den M102 Motor nehmen.
    Das selbe gilt bei dem 3,2 Liter M104 und dem 3,0 M103 Motor, hier würde ich den M103 Motor nehmen.


    Schöne Grüße,
    Marcel

  • :sekt: Hello Marcel,
    bin auf der Suche nach einem w124 Kombi und habe nur die Auswahl zwischen M103 und M104 Motoren. Hab natürlich viele Bedenken da die Fahrzeuge inzwischen über 20 Jahre alt sind. Dein Artikel hilft mir bei der Wahl und darum vielen Dank. Alles Gute zu den bevorstehenden Feiertagen
    BB

  • Hallo,


    Hallo. Was kostet es den Stirndeckel am M103 in der Werkstatt abdichten zu lassen ?.


    um mal deine Frage zu beantworten bräuchte ich nähere Informationen.
    Rechnet die Werkstatt nach Festzeitvorgabe von Mercedes ab? Wenn ja, welchen Stundenverrechnungssatz hat die Werkstatt?
    Wenn Sie danach abrechnet wielange der Mechaniker braucht, ist die Frage, macht es ein schneller oder langsamer Mechaniker? Welchen VErrechnungssatz hat diese Werkstatt dann?
    Oder wird nach Festzeitvorgabe von DAT, Autodata oder ähnliches abgerechnet und auch hier stellt sich die Frage nach dem STundenverrechnungssatz?


    Bei Beantwortung der Fragen kann ich dir genauere Auskünfte geben.


    Gruß Peter

  • Nun wird es ernst.
    Habe mich für den 320 Mopf 1 entschieden.



    Nun steht zur Auswahl:


    220tkm Scheckheftgepflegt, Kopfdichtung und Kabelbaum neu
    vs.
    100tkm Scheckheftgepflegt, beides noch original.
    Preis der beiden ist ähnlich.



    Nun frage ich mich, was wirtschaftlicher ist... 100tkm sind schon echt toll, wenn jedoch nach 10000 km der Baum zerbröselt wäre das ärgerlich....
    Jemand Tipps:-)?

  • Hallo,


    Fahrwerk und Co wird in den seltensten Fällen bei 220tkm gemacht worden sein.
    Ich würde mir auch genau anschauen wie sie Rosttechnisch sind und das davon abhängig machen.


    Wenn beide gleich gut sind, der mit 100tkm ein SCheckheft hat und nachvollziehbare Historie, dann würde ich
    den immer dem anderen vorziehen.
    Kabelbaum gibts günstigere und bessere inzwischen und wenn beim anderen nur die Kopfdichtung gemacht wudre, dann kannst
    darauf warten dass den Kopf wieder runterbaust um die Schaftdichtungen zu wechseln.....


    Sieht man es dann noch aus verkaufstechnischen Gründen (Stichwort wiederverkauf wenn man mal das Geld braucht), dann spricht
    auch wieder einiges für den mit 100tkm




    Gruß Peter

  • Hallo Manni,


    natürlich geht das mit den Schaftdichtungen ohne Kopf runterbauen.


    Das kann auch machen wie jeder das möchte. Persönlich halte ich davon nicht viel. Wenn die Schaftdichtungen
    schon kaputt sind, läuft Öl über die Ventile in den Brennraum. Die Verkokungen und Verunreinigungen bleiben.


    Wenn man sich jetzt mal das Tragbild der Ventile nach 20 Jahren anschaut, dann wird man sehen, dass die nur noch wenig am Kopf aufliegen.


    Deswegen gehören Ventile raus, gestrahlt oder ähnliches, neu eingeschliffen oder nachbearbeitet und dann wieder in Kopf rein. So hat man dauerhaft seine Ruhe
    und die KOpfdichtung ist dabei auch gleich gewechselt.



    Gruß Peter