Traggelenk Hinterachse

  • Hallo @all


    vor ca. 8 Jahren habe ich die Traggelenke der Hinterachse (auch Quietschbüchsen genannt) schon mal bei einem W201'er gewechselt. Damals standen mir ein entsprechendes Ausbauwerkzeug und zum Einziehen selbstgebaute Hilfsmittel zur Verfügung. Das hat funktioniert, aber schon damals empfand ich das als eine wenig entspannte und reizvolle Arbeit. Beim S124 wurde das aber gerade eben noch mal getoppt. Ein Ausbau der vollkommen fertigen Büchsen war trotz des vorhanden Werkzeuges eigentlich erst dann möglich nachdem ich die Büchsen bis nahe an den Lagersitz eingesägt hatte (so etwas mache ich eigentlich nur sehr ungern). Ist der erschwerte Ausbau beim W124 bzw. S124 normal oder eher die Ausnahme?


    Die nächste Herausforderung werden die Buchsen im Federlenker. Da bewegt sich bislang ..... ratet mal .... nix.


    Gruß Rainer

  • Hi,


    Radträger mit Lötlampe am TG-Sitz erhitzen, Radträger gegen ungewolltes Schwingen abstützen (mit einem Rohr o.ä. irgendwo anlegen), entsprechendes und stabiles(!) Rohr auf das TG setzen, großen Fäustel (1,5kg reicht), und rausschlagen. Dann sind auch festsitzende TGs hinten in wenigen Minuten draußen.
    Einziehen dann mit entsprechendem Einzieherkzeug. Am besten das neue TG über Nacht im Gefrierfach lassen und kurz vor Einbau rausholen.


    Gruß

  • Ein irgendwo gibt es hier auf dem Lande nicht. Die Fäustelmethode scheidet bei Dingen die ich nochmal benutzen möchte definitiv aus. Beim Erwärmen sollte man auf die in der Nähe befindlichen Radlager acht geben.


    Die Federlenker kosten lt. mercedesclubs.de 76,08 Euro plus Märchensteuer. Ein Gummilager aber nur 8,50 Euro plus ... ihr wißt schon.


    Meine sonst oft angewandte Methode mittels einfachen Stecknüssen Lager zum Aufgeben zu bewegen scheiterten zunächst. Die als Druckstück verwendete Nuss verschwand einfach im Gummi und bewegte nicht wie vorgesehen die Stahlhülse aus dem Lagersitz.


    Also Plan B:



    Auf dem Bild ist oben links die Zentrierhilfe beim Einziehen des neuen Lagers zu sehen. Rechts daneben ist die beim Pressen verwendete Abstützung zu erkennen, In diesen "Topf" passt das Gummilager komplett hinein. Damit das Lager hineinpasst mußte ich den Innendurchmesser auf der Drehbank etwas erweitern. Ansonsten sind das Rohrverbinder wie sie in jedem Baumarkt zu bekommen sind. In der Bildmitte unten ist das entscheidende Teil zu sehen. Dieses Teil ist genauso groß um gerade eben noch im Außendurchmesser durch den Federlenker zu passen, und im Innendurchmesser exakt so um gerade so eben über das innere Metallteil des Gummilagers gelegt werden zu können. Das Teil besteht aus drei miteinander verschweißten Scheiben unbekannter Herkunft und hatten zufälligerweise fast den passenden Außendurchmesser. Angepaßt wurde das ganze dann auf der Drehbank.


    Die Stecknuss (hier nicht gezeigt), die also eben gerade noch im Gummi des Lagers stecken blieb, gibt nun den ausgeübten Druck an die äußere Stahlhülse des Gummilagers weiter. Ziel erreicht, das Lager läßt sich sowohl aus- als auch einpressen.


    Ich muss fairerweise noch erwähnen: für die eigentlichen Pressvorgänge steht mir eine 12T Presse zur Verfügung. Ohne die wird es auch mit den selbst angefertigten Hilsmitteln schwierig das Lager aus- bzw einzupressen.


    Die Differenz von 76,08€ - 8,50€ plus na ihr wißt schon.. habe ich somit für andere Dinge am Benz über ....


    Gruß Rainer

  • Stefan300TD


    Du verniedlichst diese beiden Aufgaben etwas in dem Du nur den Teilbereich des Einziehen zeigst. Das ist in beiden Fällen mit entsprechenden Hilfsmitteln tatsächlich innerhalb kurzer Zeit erledigt.


    Gruß Rainer


    Es hätte mich auch gewundert, wenn die Bilder nicht mit einem Kommentar in der vorstehenden Art versehen worden wären.


    stefan


    PS: Bild 3 zeigt auch einen Ausziehvorgang