87er 230 E springt immer erst beim 4. Starten an

  • Es ist wie verhext, mein geliebter Wagen springt immer erst beim dritten oder vierten Startversuch an. Egal ob kalt oder warm.
    Wenn er gestartet ist, läuft er wie ein Bienchen.
    Benzindruckregler haben wir schon mit dem Kraftstofffilter getauscht!
    Bin ziemlich verzweifelt!


    Gruß Uwe

  • Rückschlagventile auch?


    wie springt er an, wenn du vorm starten 10 Sekunden nur die Zündung anlässt?



    Was soll das bewirken? Pumpe läuft doch nur die ersten 1-2 Sekunden. Mehrmals hintereinander Zündung an und aus könnte eventuell den Trick bringen; meistens aber nicht. Rückschlagventil möchte ich aber auch unterstreichen.


    Ist die Pumpe denn beim Einschalten der Zündung zu hören?


    Ansonsten kann zum etwas Eingrenzen das Tastverhältnis bei warmem, laufenden Motor gemessen werden. Falls da Auffälligkeiten wie unplausible Temperatursignale oder ähnliches zu verzeichnen sind, gibt das evtl einen ersten Ansatz. Und wenn nicht, weißt du immerhin dass hier keine groben Ungereimtheiten regelungstechnischer Art anliegen.

  • Kaltstartventil, das würde doch in dem Fall bedeuten:
    Beim Kaltstart funktioniert es nicht, spritzt nicht ein.
    Beim Warmstart spritzt es ein, und er säuft ab.
    Oder wie kann man das verstehen Dieter?

  • Danke für Eure schnellen Antworten.
    Die Idee mit dem längeren Anlassen der Zündung und dann Starten habe ich mir schon aus dem Forum gezogen, aber leider ohne Erfolg .
    Die Startversuche sind bei kaltem oder warmen Motor gleich, mindestens vier Mal Orgeln lassen und dann springt er an, als ob alles in bester Ordnung wär.
    Wären dafür die Rückschlagventile vielleicht eine Lösung. Ja die Benzinpumpe hören wir. Gruß und danke! Uwe ?(

  • Heinrich: So ungefähr ist mir das erklärt worden: wenn kalt gibt´s zu wenig Sprit für den Kaltstart, erst wenn man das mehrfach probiert reicht der Druck. Dann schaltet es nicht ab und wenn du den Warmstart machst ist zu viel "drin" und der Bock verschluckt sich


    ich würde mir ein gebrauchtes besorgen und einfach testen. Der Arbeits- und Geldaufwand hält sich ja in Grenzen. Wenn das dann funzt, kann man sich bei partbob.com ein neues besorgen. Ist die Bosch-Tochter für Bosch-Auslaufteile


    Tante Edit ruft: der 87er Benz ist nicht mit den ab 9/89 gleichzusetzen

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  • Ich habe dieses Jahr die Rückschlagventile getauscht. Da ging es aber um Warmstartprobleme, Dampfblasenbildung. Um auf der sicheren Seite zu sein, kannst Du den Kraftstoffdruck und den Kraftstoffhaltedruck
    messen lassen. Aber vier Umdrehungen und dann ist er da, finde ich nicht dramatisch. Aber auch net 100%ig.
    Ansonsten, wie Sascha schrieb: Tastverhältnis messen und dann weiter sehen.

  • Heinrich: So ungefähr ist mir das erklärt worden: wenn kalt gibt´s zu wenig Sprit für den Kaltstart, erst wenn man das mehrfach probiert reicht der Druck. Dann schaltet es nicht ab und wenn du den Warmstart machst ist zu viel "drin" und der Bock verschluckt sich


    Dann müsste der Spritverbrauch hoch sein, weil warm permanent über das KSV Sprit eingespritzt würde. Wurde das KSV bei 87er noch zeitgesteuert? Gleichzeitig sollte dann die Lambdaregelung außer Rand und Band sein.
    Das wiederum kann man am Tastverhältnis sehen.
    Aber Uwe schreibt ja das er wie ein Bienchen summt.

  • Hallochen!


    Danke für Eure Beiträge, würde mir ein gebrauchtes Kaltstartventil besorgen und testen.
    Melde mich dann.
    Es sind leider keine vier Umdrehungen, sondern viermal richtig leiern lassen. Vier Umdrehungen wären denke ich auch nicht der Rede wert.


    Gruß Uwe

  • Wa? Wieso das denn? Grad wird geschrieben dass dein egal-ob-kalt-oder-warm-immer-schlecht-Anspringen-aber-wenn-erstmal-läuft-is-alles-gut nicht mit einem Defekt des Kaltstartventils zu vereinbaren ist aber zunächst auch Möglichkeiten des Messens bestehen und du willst jetzt trotzdem erstmal Teileweitwurf starten?


    Tastverhältnis messen dauert bei warmem, laufenden Motor 4min inkl. Motorhaube auf und zu und braucht erstmal nichts weiter als ein billiges Baumarkt-Multimeter.

  • Ja das Thema Tastverhältnis kommt immer weider auf und geht auch immer wieder unter.



    Kurzanleitung unter Benutzung eines Multimeters / Spannungsmessgeräts:


    1. Motor muss Betriebstemperatur haben (mind. >60°C Kühlmitteltemperatur)
    2. Diagnosedose X11 suchen. (Motorraum Nähe Zündsteuergerät am linken Kotflügel)
    3. runde Kappe aufdrehen. Pins kommen zum Vorschein.
    4. Bei laufendem, betriebswarmem Motor die Spannung zwischen Pin 3 und 2 (oder einer anderen Masse) messen.


    Auswertung:


    1. Die Anzeige muss leicht pendeln. Idealerweise etwa +/- 0.5V um ~6V herum.
    2. Ist der Mittelwert niedriger, läuft die Anlage zu fett, ist er zu hoch, läuft der Motor zu mager.
    3. Wenn kein Pendeln vorliegt, ist mit Sicherheit was nicht in Ordnung. Beträgt der Wert ~0V oder ~12V, ist evtl etwas stark verstellt und die KE regelt am mager- bzw Fettanschlag. Werden konstant 6V angezeigt, ist die Lambdaregelung nicht aktiv, weil die Sonde hinüber ist oder Leitungsunterbrechung zwischen Sonde und Steuergerät vorliegt.
    4. Abgesehen davon gibt es noch ein paar Fixwerte, die angezeigt werden können und auf unterschiedliche Defekte hinweisen. Etwa Temperatursensoren etc. Eine komplette Fehlertabelle findest du hier im Forum (glaub ich) oder mit Sicherheit bei Google.



    Wenn du einen Schließwinkelmesser hast, wäre der zur Messung zu bevorzugen, denn das Tastverhältnis ist ein Pulspausenverhältnis (z.B. 50% Puls(12V), 50% Pause(0V) - Multimeter gibt dir idealerweise einen Mittelwert von 6V aus. Je träger und billiger das Messgerät ist, umso besser in diesem Fall. Ein Schließwinkelmesser oder Tastverhältnis-Messgerät gäbe dir einen exakteren Wert aus; hat aber nicht jeder zu Hause. Und zumindest mit meinem Billigmultimeter komm ich auf keine nennenswerten Messabweichungen im Vergleich zum "richtigen" Messgerät. Falls du einen Schließwinkelmesser hast, klemmst den halt an. Wenn der auf 4-Zyl steht (90°-Skala), muss der gemessene Wert um 45° pendeln. 6-Zyl Modus bedient sich einer 60° Skala - da sollte der gemessene Wert dann eben um 30° pendeln. Das entspricht jeweils 50% Tastverhältnis.


    Wenn du hier nun einen Fehler findest, hättest du einen Ansatzpunkt; wenn nicht, sollte die Ursache deiner Startprobleme hier immerhin schonmal nicht liegen. Schlechtes Anspringen sowohl kalt als auch warm ist aber so oder so eher atypisch. Nachdem du übers Tastverhältnis rausgefunden hast, ob die Einspritzanlage Auffälligkeiten zeigt, würde ich dir als nächsten Schritt empfehlen den Kraftstoffdruck und -Haltedruck messen zu lassen. Klingt ja nach deiner Beschreibung so als würde der sich nur langsam aufbauen. Das sollte beim Schrauber des Vertrauens eigentlich auch nicht die Welt kosten.

  • Darf ich noch folgendes hinzufügen: Pin2 ist Masse, Pin3 Messleitung?. Manche Meßgeräte geben den Wert invertiert raus. Also bei Zündung an sollte da 70% stehen.
    Falls nicht umpolen.
    Aber für Dich Uwe, ist erst einmal wichtig zu messen ob die Anzeige überhaupt pendelt!