stark negativer Sturz Vorderachse

  • Hallo,


    ich habe bei schneller Fahrweise immer das Problem, dass es mir das Profil bis zur Schrift hin abnutzt.



    Deswegen würde ich gerne den Sturz reduzieren, ein üblicher Wert ist -1°. Ist dieser Wert über die normale Einstellmöglichkeit mit den Exzenterschrauben zu erreichen ? Ich denke eher nicht.


    Mir schwebt gerde vor, unter die unteren Radträgerschrauben eine Scheibe zu legen, dies würde den Sturz dementsprechend beeinflussen, allerdings auch die Radbewegung beim Einfedern beeinflussen und ob das Stossdämpfergehäuse mit der reduzierten Parallelität zurecht kommt weiss ich auch nicht. Gibt es hierzu Erfahrungen ?


    Oder gibt es andere Vorschläge ? Ich habe hier auch schon etwas von einer "AMG Einstellung" gehört, konnte aber nicht herrausfinden, was dies bedeuten soll.


    mfg
    mb

  • Zitat

    Ist dieser Wert über die normale Einstellmöglichkeit mit den Exzenterschrauben zu erreichen ? Ich denke eher nicht.


    Ich denke schon, es wird allerdings sicherlich knapp.


    Beim 201.036 sind -1°35' Sturz Solleinstellung. Die ausschlaggebenden Vorderachsteile sind identisch, soweit ich weiß.


    Zitat

    ob das Stossdämpfergehäuse mit der reduzierten Parallelität zurecht kommt


    Wenn du es mit dem Unterlegen nicht übertreibst, wahrscheinlich schon. Mehr als einen oder anderthalb Millimeter Material würde ich da aber nicht zumuten, weil das Blech am Stoßdämpfergehäuse ja verschweißt ist und sich bei dem großen Anzugsmoment sicherlich auch eine große Verspannung einstellt, wenn die Oberflächen nicht mehr parallel zueinander sind. Andererseits sind die auch nur auf dem Papier wirklich parallel. Das Problem sehe ich eher darin, dass die Kraft, die den Reifen dann schrägstellen soll, über den Stoßdämpfer und damit über das Domlager kommt. Für mich ist es fraglich, ob das Seriendomlager dazu steif genug ist. Versuchen kann man es. Die Einstellung wird aber sicher eher Gefühlssache und recht schwammig.


    Zitat

    andere Vorschläge ?


    Exzenterschrauben mit größerem Hub, sofern man die denn irgendwoher kriegt. Wenn der Sturz über den Querlenker kommt, hast du nur steife Teile, die zwischen Rad und Karosserie sitzen und damit eine deutlich bessere Einstellfähigkeit.
    Härtere Querlenkerlager (die Gummiteile federn ja auch ein, wenn du in die Kurve gehst).
    Reifen mit steiferer Flanke.
    Weicherer VA-Stabilisator.

  • Muss gestehen, dass ich mich an das unterlegen von Blechen nicht so recht herrantraue.
    Deswegen werden ich es wie vorgeschlagen erst mal Reifen mit einem höheren Traglastindex probieren (94 statt wie abgebildet 90 wobei 92 eingetragen ist). Allerdings hatte ich schon 3.5 bar Druck drin, hoffentlich hilft die höher Steifigkeit noch etwas. Der abgebildete Reifen hat nur 3 Tage bei Fahrveranstaltungen durchgehalten und wurde nach dem 2. Tag auf der Felge gedreht, da aussen schon Fetzen davon geflogen waren und man das Gewebe sehen konnte.


    Nach der VA Revision habe ich die VA beim Händler einstellen lassen; das wäre eine gute Gelegenheit gewesen, um den minimalen Sturz einzufordern, naja, vielleicht beim nächsten Mal.


    Danke für die Tipps.


    mb

  • Zitat

    höheren Traglastindex


    Müsste was bringen.


    Zitat

    Druck - Flankensteifigkeit


    Stehen in keinem Verhältnis zueinander! Höherer Luftdruck erhöht die Flankensteifigkeit nicht.


    Mit der Felgengröße kannst du nicht nach oben, denn achtzehn Zoll hast du schon, oder?
    Sportreifen z.B. die Federal 595? Deren Flanke ist viel steifer.

  • Ist das Bild von der Außenflanke? Dann fährst du doch bei verringertem Sturz noch eher auf der Flanke oder steig ich da grad nicht hinter? Reifen mit größerem Traglastindex und verringerter Luftdruck könnte dir sonst helfen. 90er Reifen stell ich mir am 500er bisschen flapsig vor. Die knicken egal bei welchem Reifendruck ein. Mit dem hohen Druck verkürzt du dir nur die Latschlänge übermäßig und holst dir Untersteuern rein wodurch du erst recht auf die Flanke steigst. Schräglaufwinkel kriegst nicht wirklich verringert wenn die Reifen von Haus aus so einen niedrigen LI haben. 94er sollten für dich schon eher passen.

  • Negativer Sturz heißt, das Rad ist oben nach innen geneigt.


    So wie es aussieht, war eher zu wenig Luftdruck drauf, bzw. die Flanke zu schwach. Bei schneller Kurvenfahrt zieht es dann den Reifen quasi unter die Felge. Ich würde mal mehr Luftdruck, höheren Traglastindex, oder Runflatreifen (Verstärkte und stabilere Seitenwand) ausprobieren.


    Edit: Lese gerade, der Luftdruck ändert nichts an der Flankensteifigkeit. Okay, aber zumindest ein höherer Traglastindex oder Runflat sollte das beheben. :)

  • Ja was Sturz ist wär mir schon klar gewesen ;) Ich hab nur nicht gerafft dass mit "Sturz verringern" gemeint war den negativen Sturz zu vergrößern ^^ Sturz verringern war für mich halt den vorhandenen Zustand näher gegen 0 laufen lassen. Jetzt macht's natürlich Sinn. Bin trotzdem der Meinung die Reifenflanken selbst sind das Problem. Reifendruck ist natürlich immer ein Gefühlsthema und jeder hat da so seine eigenen Erfahrungen aber 3,5bar find ich persönlich deutlich überzogen. Mit dem Druckverhältnis vorne/hinten kann man in Gewissen Grenzen natürlich das Fahrverhalten bezüglich unter- und übersteuern beeinflussen da mit höherem Druck der Schräglaufwinkel der entsprechenden Achse kleiner wird und du mit hinten größerer SLW als vorne eher übersteuerst als andersrum - also vorne höherer Druck = weniger Untersteuern. Die Grenzen sind aber irgendwann überschritten weil die Haftung mit zu großem Druck dann wieder abnimmt weil der Latsch immer kürzer wird. Und das dürfte bei 3,5 bar schon der Fall sein. Da hast du dann so eine kleine Auflagefläche dass du dir schon wieder mehr Untersteuern ins Boot holst. Auf der Autobahn super - weniger Verbrauch und geringere Walkreibung. Auf der Rennstrecke total daneben weil du die Wärme da hauptsächlich über die Reibung der Lauffläche selbst und nicht as Walken bei hohen Geschwindigkeiten in den Reifen kriegst. Und je kleiner deine Auflagefläche dann ist, umso mehr Wärme muss durch diese kleine Fläche durch. Glast irgendwann aus wenn man's übertreibt und dann ist nicht mehr viel mit Haftung. Deswegen eher steifere Basis (= höherer LI) als mehr Luftdruck.

  • Ich fahre 17´er auf der VA, letztes Jahr noch mit Sportreifen (Toyo R888 ) aber die kosten das Doppelte von normalen Markenreifen. Wegen der Kosten bin ich jetzt wieder bei normalen Gummis und werde nun Billigreifen probieren. Wenn der Reifen nur drei Tage hält überlegt man sich das gut mit den Preisen.


    Es sei erwähnt, das ich mit den 16´er Originalrädern massives Untersteuern hatte, mit den 17´er ist es eigentlich gut und Sportreifen sind aus Sicht der besseren Haftung nicht nötig. Wie lange die Sportreifen letztes Jahr hielten und ob sie sich rechnen würde weiss ich leider nicht mehr, ich denke aber eher nicht.


    Das mit dem Luftdruck ist so ein Thema; laut Werksangabe sollen es irgendwas um die 2 bar sein. Wenn nun der Reifen bis zur Schrift abgenutzt wird kann man akut nur den Luftdruck ändern. Mein früheres Auto wog auf der HA 600 Kg, hatte die gleichen Reifen und mit 1,8bar lief es sehr gut. Der Daimler wiegt auf der VA sicherlich 1000Kg und kann deswegen wohl auch den doppelten Luftdruck ertragen.


    Untersteuern ist selbst bei den 3.5 bar kein Thema; erst wenn das Obergummi abgenutzt ist und das Gummi freigelegt wird, welches das Gewebe umgibt wird der Wagen frontlastig.


    Passt mir zwar nicht so ganz, aber ich denke, bei dem Gewicht des Wagens sind 235´er Reifen einfach etwas schmal und ich muss mich an den Verschleiß gewöhnen. Mein erstes Auto, Asona B, wog ab Wert gesamt 980Kg und hatte 195´er Reifen. Der Benz wiegt fast das doppelte, hat aber gerade mal 20% breitere Reifen.


    Habe heute Reifen mit 94 Traglastindex bestellt, mal sehen wie die sich schlagen.


    mfg
    mb