230CE startet warm nur nach langen orgeln

  • Hallo zusammen,


    mein 230CE, M102 mit Kaltlaufregler startet Temperaturabhängig manchmal nur nach ewigen (1-2 Minuten locker) orgeln.


    Das Fehlerbild lässt sich wie folgt beschreiben:
    Kalt startet der Motor super und tadellos. Wenn ich den Wagen 2-3 Kilometer bewege und einen kurzen Halt mache (zB um kurz was zur Post zu schaffen), mag mein Liebling nur nach langen Orgeln starten. Der Motor ist dann gerade so auf Betriebstemperatur. (60-80°C).


    Folgende Teile sind vor ca. einem Jahr erneuert worden: Zündkerzen, Zündkabel, Verteilerfinger, ÜSR, Verteilerkappe ist noch in Ordnung und ohne Risse.
    Was kann die Ursache sein? :( Ich bin langsam überfragt.

  • Wurden die Einspritzventile nachweislich schon getauscht?
    Falls nicht, dann auf jeden Fall tauschen.
    Wenn die Dinger "pissen", dann kann das derartige Symptome hervorrufen.
    Die verschleissen einfach und haben dann kein schönes Spritzbild mehr.


    Der Tausch ist nicht aufwendig und die Bosch ESV kriegt man teilweise schon ab 30€ das Stück.
    Laufverhalten, Durchzug und Verbrauch bessern sich meist auch.

    Gruß


    Tobi
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    Verbrauch meines 300 D (Automatik):


    Dezember 2018: Verschenke defektes Zweimassenschwungrad für 300 D OM603 zum Überholen. Bei Interesse PN.

  • Darf ich mal die Zwischenfrage stellen, welcher Hersteller es sein sollte? Oder nicht sein darf?
    Du hast das ja, wenn ich richtig gelesen habe, schon 1000 mal gemacht/gesehen/gemessen/getestet.


    Ich hab grad BERU reingebaut, Kappe und Läufer. Die alte Bosch-Verteilerkappe hat nicht lange gehalten, dann ist sie beim Ausbau gebrochen (vordere Schraube festgerostet), der alte Läufer war auch schon BERU und hat so ca. 1,1 kOhm, der Neue ca. 950 Ohm. Vom äußeren Anschein der Keramik scheinen mir die 2 Hersteller zum verwechseln ähnlich (Kleber, Legierungen, Form).
    Der Zubehörhändler meinte, es könne durchaus sein daß sie vom selben Band kommen.


    Und so gern ich das glauben möchte, wüßte ich schon gerne, ob die Geräte einwandfrei sind...

  • ne zeitlang gab es hier tatsächlich unisono den rat nur bosch kappe und läufer zu verbauen, da viele mit beru probleme hatten. von manchen wird auch propagiert die bosch-teile nur bei mercedes zu holen und nicht vom freien markt, da hier angeblich noch andere qualitäten geliefert werden.


    allerdings gibt es auch stimmen, die auf beru schwören und von problemen mit bosch berichten, also quasi genau umgekehrt. die sind zwar deutlich in der unterzahl, aber auch vorhanden... bei beru sollen die teile angeblich nicht so temperaturstabil sein und die dichtfähigkeit soll ebenfalls schlechter sein, und damit wären diese anfälliger für eindringende feuchtigkeit.


    beru wird übrigens nicht komplett negiert, selbst von den bosch-fetischisten nicht, denn die kabel von beru sollen keine probleme machen, auch nicht in kombination mit bosch kappe/finger, jedoch wird bei kappe/finger zu über 95% bosch empfohlen.


    wenn die alte kappe bei dir aber nicht "lange" gehalten haben soll und beim ausbau zerbrochen ist, würde ich erstmal von nem handhabungsfehler ausgehen, oder wie ist bei dir nicht lange definiert?
    wie sollte ne frische kappe so schnell zerbrechen, die müsste doch entweder spröde, also alt sein, oder die schrauben wurden über gebühr angezogen... da muss man nicht mit dem der großen dremo oder der 1/2 zoll ratsche ran... auch sollte bei ner frischen schraube das teil nicht nach kurzer zeit festrosten können. finde da passt irgendwas nicht zusammen.

  • Servus,


    mal ganz grundsätzlich:
    Beru ist keine schlechte Firma (auch ned besser oder schlechter als Bosch), nur die gelieferten Kappen und Finger bei M102, M103, M119 Motoren
    zeugen nicht gerade von Qualität.
    Ich müsste lügen, aber ich hab mit Sicherheit schon gut und gerne 20 von den Beru-Kappen austauschen müssen und das obwohl die Motoren keine 2 Jahre (oftmals nur ein paar Monate)
    Beru Kappen verbaut hatten.


    Beru scheint die Kappen auch nicht selbst zu fertigen, sondern kauft sie zu, was auch die Qualität erklären würde ;)
    Wird bei einem M119 nach 3 Monaten die defekte Beru-Kappe rausgeschmissen, beim örtlichen Zubehörhändler reklamiert und eingeschickt, dann gibt's sogar meistens das Geld zurück :D
    (die wissen schon warum...)


    Zur Bosch-Kappe: Die Dinger sind auch nicht mehr so haltbar wie es früher der Fall war, sprich auch hier ist die Qualität schlechter. Allerdings sind mir nur vereinzelt Fälle bekannt wo die
    Kappen frühzeitig über den Jordan gegangen sind. Dann ist auch immer die Frage warum, denn so eine Kappe kann man bereits beim Einbau vorschädigen....


    Zur Qualität von Bosch-Kappen im Zubehör und Mercedes-Bosch-Kappen:
    Ist ein und dasselbe, da gibt's qualitativ keine Unterschiede. Könnte nur sein dass es bei Mercedes evtl. irgendwelche Altbestände noch gibt (wie gesagt, meiner Erfahrung nach haben die Dinger früher länger gehalten als heute).


    Was dann jeder verbaut, ist mir relativ egal, denn jeder darf selbst seine Erfahrungen sammeln. Mein Geld ist es ja nicht ;)



    Gruß Peter

  • Meine letzten 2 Bosch-Kappen und Finger haben jeweils 1,5 Jahre oder 15'000km gehalten bis der M103 sie wieder verfrühstückt hatte. Kohlestift und Plastik noch alles gut. Kontakte komplett runter. Hab dieses Mal endlich die Dichtung mit gemacht. Das war nur noch ein Hartplastik-Ring der sich auch nichtmehr aus seiner Form rausbringen ließ. Hatte also nicht wirklich mit Kappe/Finger zu tun sondern mit Luftaustausch und dazugehörigem Kondenswasser. Will damit nur gesagt haben dass es bei vorzeitigem Verschleiß nicht unbedingt nur mit dem Namen drauf zu tun haben muss, sondern auch der Geiz im Angesicht eines 19€ Gummirings was ausmachen kann :D Kenne im Übrigen auch einen M102 der schon ewig und 2 Tage mit Bremi Kappe/Finger problemlos unterwegs ist.

  • Servus Sascha,


    da hast du vollkommen recht, dachte vorhin noch das dazuzuschreiben aber habs
    ganz vergessen ;)


    Gut dass du dieses Thema ansprichst, weil das ist beim M103 ein absolutes MUSS.



    Gruß Peter

  • klar könnte es passen. bei vielen o-ringen haben die teile ne N-nummer, sind also normteile nach DIN. in so einem fall einfach mit der DIN die teile woanders besorgen, sowas stellt MB ja nicht selber her. im falle dieser dichtung ist es leider eine A-nummer... aber ausprobieren könnte man das doch.

  • Ja, Handhabung, das ist eine berechtigte Frage.


    Ich bin kein Schraubergott, dafür kann ich aber auch nicht so gut Fußball, und singen kann ich auch nicht so recht.
    Aber hab mir das Auto ja geholt, damit es lange hält und nicht so teuer ist. Vom Verbrauch her war ich damit immer zufrieden, Komfort und Optik, das wißt ihr alle,
    sind ganz hervorragend. War daher eigentlich immer zufrieden.


    Daher hab ich die Verteilerkappe einfach draufgeschraubt. Ne Kreuzschraube anziehen, das krieg ich schon hin. Ich hab auch jemanden der mir manchmal hilft, vielleicht hat der sie angezogen. Der tendiert zum fester anziehen, hat aber 40 Jahre Schrauber-Erfahrung, und behauptet sogar er wäre damals auch der bessere Fußballer gewesen... :sleeping:
    Verteilerkappenprobleme gab es jedenfalls noch nie, bei doch schon gut 20 Autos, meist 4- und 6-Zylinder ganz konventioneller Bauart. Weder im festen Halt/Sitz, noch beim Verschleiß oder der Sprödigkeit/Materialermüdung. Insofern hoffe und wähne ich mich im grünen Bereich, und gebe die Schuld dem Auto...


    Die nun ausgetauschte Bosch-Kappe hat ja unter den Schrauben eine Art eingebauten Sprengring, alles aber in sehr preisbewußter Auslegung. Da glaube ich gerne, daß "die Dinger früher länger gehalten haben"... Die Legierung der Schraube wirkt auch schwächlich. Daher hat die sich abgedreht, und mußte dann ausgebohrt werden. Nach 5 Jahren Einsatzzeit und (durch lange Standzeit bedingt) höchstens 15.000 km.


    Ihren letzten Halt hat sie übrigens,wenn ich mich recht entsinne, vom ADAC-Mann bekommen. Denn einst sprang mein Auto nicht an, und da ich die Mitgliedschaft teuer genug finde, hab ich den mal anrücken lassen. Wußte ja nicht, daß es so einfach war: die Verteilerkappe war lose. Der gute Mann wollte mir kaum glauben, daß das von selbst passiert ist, sondern war sicher, da hätte heute oder vor wenigen Tagen jemand dran rumgeschraubt, aber die Motorhaube war die Wochen vorher ganz sicher nicht auf. Also hat er die Schrauben wieder festgezogen, und weiter gings.


    Das deutet mir schon alles darauf hin, daß die Verteilerkappen ein Problem, vielleicht in der Zubehörqualität eine Schwachstelle sind.
    Und ich hab auch schon anderswo von korrodierten Schrauben auf der "Wetterseite" gelesen. Um sowas zu beheben braucht man ja keinen Dipl.schraub. (FH).


    Auch wenn's nur ein Detail ist, den Erfahrungsaustausch finde ich sehr interessant.

  • Und ich hab auch schon anderswo von korrodierten Schrauben auf der "Wetterseite" gelesen. Um sowas zu beheben braucht man ja keinen Dipl.schraub. (FH).


    Morsche ,
    ich hab' bei meinem auch die vordere Schraube raus bohren müssen. Da hat's vom dicken Kühlerschlauch drauf gepinkelt. Erst den Kreuzschlitz vernudelt. Danach die Kappe aufgeschnitten und als ich diese Schraube zu packen bekam - abgerissen.
    Kleine Ursache, große Sch....
    Deshalb beim Wechsel immer schön Fett drauf. Und net so fest anziehen.

    Gruß
    Heinrich


    "Die unbequemste Art des Fortbewegens ist das Insichgehen" (Karl Rahner)

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