Kann mir jemand bitte Tipps zum entrosten geben?

  • Hallo,


    ich habe gestern begonnen meinen 124 im Heckbereich zu entrosten.
    Die Hinterachse, Tank, AHK und das ganze Geraffel da hinten ist raus.


    Aber trotzdem ist alles irgendwo verkantet und meiner Meinung nach kaum zugänglich.


    So siehts bei mir aus:


    [Blockierte Grafik: http://frankwenzel.de/CAM00270.jpg]


    Aber wie komme ich in die Ecken? Welches Werkzeug empfehlt ihr?


    Ich habe jetzt gestern mit Hilti-Akkuschrauber und diesen Bürsten gearbeitet:


    [Blockierte Grafik: http://frankwenzel.de/index.jpg]


    Und mit Flex und Zopfbürste, an den Stellen, an die ich gut kam


    Also meiner Meinung nach krieg ich den Rost nicht zu 100% weg, oder wie macht ihr das?


    Ich habs noch mit Dremel und diversen Aufsätzen aus dem Dremel Sortimentskasten probiert, das Zeugs ist aber alles viel zu weich...


    Hier mal ein Bild von der "fertigen" Seite (hinten rechts) - besser krieg ich das mit den genannten Tools nicht hin:


    [Blockierte Grafik: http://frankwenzel.de/CAM00266.jpg]


    Herzlichen Dank für aufschlussreiche Antworten :sdanke:

  • Das müsstest du noch besser hinbekommen... vermute das deine Bürsten zu weich sind. Ich würde noch einmal probieren ob es besser wird oder mir eine Sandstrahlpistole ausleihen ,,, oder eine günstige kaufen.
    Mach noch ein wenig weg und dann Fertan drauf, 24 Std. einwirken und dann Abwaschen, ist sau gut das Zeug, dann ist der Rost weg.


    http://www.ebay.de/itm/ROSTUMW…Lacke&hash=item3a7dc6c5aa


    http://www.ebay.de/itm/Drucklu…zeuge&hash=item564f2c8fa0

  • Ich habe gestern bei meinen Wagenheberaufnahmen neue Bleche eingeschweißt und danach Fertan draufgemacht.Einwirken lassen,abwaschen und nochmals etwas Fertan drauf.


    Auch meine Benzinleitungen sehen dank Fertan nun fast Fabrikneu aus.


    Gibts eigentlich nen Sprühaufsatz mit langem Schlauch für die 1 literflasche das man auch in Hohlräume da irgendwie reinkommt?



    Gruß Micha

  • ACHTUNG:

    mit den Bürsten poliert man den Rost nur metallisch blank, man entfernt ihn aber nicht!


    Das ist sinnloser Zeit- und Krafteinsatz.


    Das lose Zeug muss / kann runter,ok.


    aber darauf dann einen Lackaufbau machen ist halt nur kuzfristig geil




    Darum fette ich so Stellen einfach nur noch ein. Meine Erfahrung seit 2004 ist, dass dann nichts mehr weiterrostet.



    Den Rost wirklich zu entfernen ist eine unendlich harte und andauernde Arbeit...



    Grüße


  • die zopfbürsten die du da hast sind keine zopfbürsten :thinking: ...und sind mit sicherheit nicht geignet um rost zu entfernen.
    ich habe früher an alten benzen mit sowas ( Bilder unten ) gearbeitet, das sind zopfbürsten :!:
    danach rostumwandler druff und das blech war blank!

  • Oh je, das ewige Rostthema.


    Mit deinen Bürsten kommst nicht sehr weit, den Anfang müssen die gezeigten Zopfbürsten auf einer Flex machen. Die von dir gezeigten Bürsten sind dann nur noch für die Bereiche gut, wo man mit der Zopfbürste nicht hinkommt.


    Es ist leider so, dass man mit den Bürsten nur einen grossen Teil des Rostes abträgt aber eben nicht alles, in den Poren bleibt er auf alle Fälle drin und wird dort auch wieder aktiv werden. Wie man dieses Thema nun behandelt, da gibt es viele Ansätze.


    Was mir gerade so einfällt:
    - nur die lose Farbe und den losen Rost entfernen, den Rest dann mit einem flexiblen Stoff abdecken (Fett, Öl, Harz, Wachs etc)
    - gleiche Vorarbeit, aber dann mit Rostumwandler / -bremse chemisch vorgehen und darüber lackieren
    - Rost so gut es geht abschleifen, dann lackieren u.U. mit chemischen Hilfsmitteln (s.o.)
    - Sandstrahlen als mechanische Rostentfernung
    ...


    mfg
    mb


    Tante Edit: fast vergessen: vor dem Auftrag von Rostumwandler oder Farbe bitte das Blech mit etwas Schmirgelpapier ganz leicht aktivieren. Die Drahtbürsten sind immer mit organischen Stoffen versetzt (Farbe, Unterbodenschmutz etc.) welche sie sehr dünn auf das Blech auftragen. Darauf hält nichts sonderlich gut bzw. der Rostumwandler kann nicht richtig arbeiten.

  • Vielen Dank erstmal für die rege Beteiligung.


    die zopfbürsten die du da hast sind keine zopfbürsten :thinking: ...und sind mit sicherheit nicht geignet um rost zu entfernen.


    Neeee, das weiss ich... Ich hab ja nach den Drahtbürsten geschrieben: "Und mit Flex und Zopfbürste, an den Stellen, an die ich gut kam"


    Aber mit den Zopfbürsten komme ich ja fast nirgendwo hin, überall ist irgendwas im Weg oder kantig.


    Mit den Drahtbürsten funktionierte das ganz ok, aber ist immernoch zu grob.


    Die groben Rostplacken hab ich übrigens zuerst mit nem breiten Schlitzschraubendreher weggekratzt.


    Ich habe für den Akkuschrauber so eine flexible Welle, aber in die Aufnahme passen die Drahtbürsten nicht rein. Die ist eher für Dremel-Zubehör.
    Muss mal schauen, ob ich eine andere Welle organisieren kann mit grösserer Aufnahme.


    Also gilt es: so viel wie möglich Rost weg machen, dann


    - Fertan Rostumwandler ODER
    - besser Fluid Film (wandelt den Rost nicht um, oder doch??)
    - anschliessend Perma Film (hab gelesen, dass Perma Film oft zusammen mit Fluid Film benutzt wird)


    Das Fluid Film soll ja top sein, bei Amazon 26 x 5 Sterne (von 26 Abstimmungen)

  • Rost so gut es geht entfenen <=> nur den losen, blättrigen Rost entfernen


    Ist leider auch nicht eindeutig zu beantworten. Bei Fertan und MS heisst es, nur den losen Rost entfernen. Bei Fertan mache ich den Rsot so gut es geht weg, bei MS mache ich nur den losen Rost weg da MS auf Rost gut haftet. Ich bin mir auch nicht sicher, was nun der beste Weg ist, jeder behauptet etwas anderes. Allerdings habe ich nicht mehr die Muße wie früher, den ganzen Gimmel abzuschmirgeln, deswegen greife ich jetzt verstärkt zu MS. Im Bereich vom Auspuff ist MS natürlich kritisch.


    Bitte erwarte nicht zuviel, wenn der Rost mal im Blech sitzt dann ist er da. Alles was man dann noch machen kann, ist die Standzeit der Karosse mit viel Arbeit verlängern wobei dies auch für das Schweissen gilt. Stahl ohne Rost macht nur der Hochofen, danach geht er den Weg alles irdischen.


    .....irgendwie gefällt mir das Hanomag-Henschel Schild im Hintergrund.....


    mfg
    mb

  • Hallo allerseits, hier kommen ja schon einige Infos zusammen, die ich noch mal schnell durch meinen "Mist" ergänzen möchte.


    1. Die Bürsten sind zu weich, richtige Zopfbürsten nutzen und die in eine Flex einspannen. Unbedingt eine gute Brille und dicke Klamotten tragen, ich habe mir schon einzelne Drähte durch die Hose bis zu 5mm in die Haut geschossen.


    2. Es gibt kleine druckluftgetriebene Schleifer, die einmal gerade und einmal in L-Form gebogen sind. Dort kommen kleine Schleifteller, Scheiben, oder mini Fächerscheiben drauf. Damit kommt man ganz gut an kleinere Stellen.


    3. für ganz blöde Stellen gibt es Ultraschallgeräte wie beim Zahnarzt, damit kann man den losen Rost wegsprengen. So ein Ding ist teuer und die Arbeit dauert, deshalb mach ich das nur bei meinen eigenen Autos, wenn das Auseinanderbauen zu lange dauert und die Stelle recht klein ist. Auch alte Bohrer und Schleifer vom ZA sind Gold wert, für kleine Flächen und punktuelle Probleme.


    4. kurz angesprochen haben einige das Thema Chemie!!! Vielleicht haben wir ja einen Chemiker unter uns, der das ganze mal genau erklärt, ich versuchs als Laie:
    Rost ist Eisenoxid, also FE plus O, davon gibt es mehrere Verbindungen. Entweder der Rost wird komplett weggeschliffen und zwar wirklich komplett!!! (das geht bei dem dünnen Blech unserer Autos oft nicht) oder er wird chemisch getilgt. Dem Eisen wird also der Sauerstoff entzogen. Das geht mit Säuren und zwar richtig gut!!!


    Mein Tipp: mechanisch weg, wie auch immer, soweit wie möglich, dann Pelox (ist ein Mittelchen das Phosphorsäure enthält und nicht gleich wegläuft) Diesem Mittel gebe ich noch 50% reine Phosphorsäure zu und schlage das ganze schön schaumig. Mit einem Pinsel wird das Mittelchen aufgetragen und dann kann es reagieren. Das mache ich so oft, bis sich der Rost in Eisenphosphat umgewandelt hat. Zwischendurch immer schön mit Wasser spülen. Es ist dann noch eine schwärzlich glänzende Schicht zu sehen. Auf deren Grundlage erfolgt dann der Lackaufbau.


    5. Wo man mit Lack und Säure nicht verlässlich hinkommt hilft wirklich nur - auch das wurde schon genannt - Sauerstoffabschluss mittels Fett, Wachs, technischer Vaseline, Mike Sanders ist eine Mischung aus einzelnen dieser Bestandteilen. Das Zeug kann man auch pur auf das Metall auftragen, da rostet nichts!!! mehr, aber man muss es ständig überprüfen und aller ein bis zwei Jahre erneuern. Wer macht das schon?


    Und 6. Wo einmal ein Loch drin ist, hilft nur noch die Flex und das Schweißgerät. Das geht, wenn man es kann und die Kiste eh auseinandergebaut ist, oft schneller als eine langsame Rostumwandlung.


    Deshalb taugt 1-5 nur für Hobbyschrauber mit eigener Bühne oder Grube und Zeit. Denn wenn man nicht sehr sehr gründlich vorgeht, kommt die "braune Pest" wieder durch und man beginnt von vorn.


    Viele Spaß beim Rostkillen wünscht


    Claudius

  • Vielleicht haben wir ja einen Chemiker unter uns

    Bin leider keiner, es ist aber auch zu kompliziert um es kurz zu erklären. Wer es nachlesen möchte:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Rost


    Das komplizierte am Rost ist das (Kristall) Wasser und die Möglichkeit, das Rost auch als Hydroxid auftreten kann. So lange Hydro in irgend einer Weise vorhanden ist kann man den Rost versiegeln wie man will. Er wird sich wegen dem Wasservorrat in ein anderes Molekül umwandeln, dabei nimmt das Volumen zu und die Abdeckung kann aufreissen ==> und weiter geht es mit dem Rosten.


    Wenn man das rostige Bauteil ausglüht ist der Rost komplett befreit von jeglichem Hydro und kann überlackiert werden, leider kann man eine Karosse nicht ausglühen.


    mfg
    mb

  • Die Vermutung würde ich teilen!!! Ich habe das erste Differential an meinem Wohnmobil vor fünf Jahren entrostet, mit Pelox behandelt und zwei Mal mit Bratho gestrichen. Vor drei Wochen habe ich diese Arbeit wiederholt, ca. 50% der Farbe waren unterwandert und platzten langsam auf. Diesmal habe ich gründlicher geflext, viel länger meinen Säurecocktail wirken lassen und nach dem Lackieren alles dick mit Mike Sanders eingestrichen. Von nun an gibt es jeden Winter 2kg Mike Sanders für den Unterboden. In fünf Jahren bin ich schlauer.


    Viele Grüße
    Claudius

  • Sieht ja nett aus :( Ich benutze seit einiger Zeit für solche Fälle dieses neue Rostio Gel, gibts in der Bucht als halben Liter und ein Liter: http://www.ebay.de/sch/i.html?…io+Gel&_sacat=0&_from=R40


    Einfach dick draufschmieren und nach ein paar Stunden wieder runter, wenn nicht alles weg ist noch mal drauf. Geht super und ist kein Rostumwandler sondern ein Rostentferner. Fazit: Rost weg, Metall blank. Mit normalen Rostumwandlern kam ich nie klar hatte einige probiert, Rost wurde nur schwarz und kam nach ein paar Monaten wieder durch.


    Gruß
    Jeff

  • Vielen Dank für die vielen hilfreichen Tipps!
    Ich hab jetzt soweit wie möglich entrostet mit Zopfbürste und Drahtbürsten.
    Dann Fertan drauf.


    Jetzt kommt noch Grundierung, Unterbodenschutz, Fluid Film und am Schluss Perma Film.


    Dann sollte ich hoffentlich ein paar Jahre Ruhe haben


    Danke nochmal an alle!


    Jeffman: Das Rostio hört sich ja saucool an. Die Bilder aus dem eBay sprechen für sich. Tipps kommt leider 2-3 Tage zu spät