Startschwierigkeiten 260E

  • ...da müsste ich jetzt eigentlich zwei Seiten drüber schreiben, will es so kurz wie möglich darstellen. Unser 260 E Bj. 1986 hat startet manchmal nicht. Bitte, nicht SCHLECHT, sondern NICHT. An den meisten Tagen startet er ausgezeichnet und auf den ersten Dreh. Eh jemand fragt, Zündkerzen und Batterie sind neu, Verteilerkappe auch, Zündspule 2 Jahre alt. Jawohl, wir waren schon in der Vertragswerkstatt, mehrmals. Ein einziger ADAC Mann wusste etwas mehr als üblich und erkärte uns, das Gemisch sei zu fett und die Zündkerzen (Kerzenfüsse) würden sich beim ersten Fehlstart voll Benzin saugen. Der Strom, das faule Schwein, geht dann den Weg des geringsten Widerstandes. Er bewies auch seine Theorie mittels einer Lötlampe, mit der er die Kerzen wärmte und trocknete. Danach sprang der Wagen an. Das ist die eine Seite des Problems. Er schlug vor, statt BERU / NGK lieber CHAMPION / BOSCH zu nehmen, die tun das wohl weniger. Es scheint aber auch, als ob die Kraftstoffpumpe gleich voll lospumpt, das sollte sie wohl auch nicht, und die Ursache davon haben wir noch nicht gefunden. Hat jemand eine Idee, was das sein könnte...?

  • Hallo Superpapagei, die Schwierigkeiten treten nur bei kaltem Motor auf, gern, wenn er einige Tage gestanden hat, und besonders an feuchten Tagen (Auto steht meistens draussen). Das heisst, der Zündstrom ist durch Feuchtigkeit sowieso schwach und schafft es nicht mehr, das übersättigte Gemisch zu zünden. Man riecht auch das frische Gas über der Stauscheibe. Der ADAC Mechaniker bemerkte, dass die Spritpumpe ständig läuft, wenn die Zündung an ist, und damit zuviel Treibstoff an den Gemischbildner liefert. Theoretisch müsste man doch die Zündung einige Zeit eingeschaltet lassen, ohne den Motor zu starten, und dann müsste die Treibstoffzufuhr irgendwann stoppen, oder? Welches Teil ist / wäre dafür zuständig?

  • Les Dir mal diesen kompletten Beitrag durch, was man alles tauschen kann und der M103 startet dann noch immer schlecht:


    M103 leidiges Motorschütteln..woran kann es noch liegen ??? o.o


    Mein 260e springt immer sofort an und geht dann sofort wieder aus. Beim 2. Anlassen kommt er dann so langsam (ein Topf nach dem anderen). Ansonsten läuft er seidenweich und hat volle Kompresson und volle Leistung. Ich habe mich dran gewöhnt - ich möchte keinen unnötigen Teiletausch und hinterher läuft er auch nicht besser. Zu Mercedes brauchste auch gar nicht erst hingehen, die haben bei mir nur noch mehr vermurkst.


    Ich verwende NGK-Kerzen, die ich ca. 1x im Jahr tausche. Verteiler-Finger und Kappe sind neu, ich hatte testweise ein anderes USR. Mehr werde ich nicht machen.


    Viel Glück
    Grüße Thomas

  • Danke ! Das ist ja ein ganzes Programm. Wir werden das mal nach und nach in Angriff nehmen. Es wäre vielleicht keine schlechte Idee, mit dem Poti zu beginnen, das gibt es bei eBay als "qualitativ hochwertigen Nachbau" für EUR 45,- . Anschließend könnte man in der Tat einmal die Einspritzdüsen testen bzw. tauschen, die auch schon etliche 100.000 km alt sind. Die gibt es auch bei eBay (Original BOSCH) für 145,-. Zündleitungen könnte man dann auch mal machen

  • der billige ebay-poti soll schrott sein laut mehrfacher aussage. hält nur ein paar meter, dann kannste wieder nen neuen besorgen, also besser direkt den teuren kaufen, wenn du schon nen teileweitwurf starten willst. google einfach mal danach, der wurde ja auch im 190er verbaut.


    aber ich würde lieber erstmal abwarten, bis die spezis hier mitgelesen haben und dir antworten. in der zeit bis dahin kann man ja genügend zu ähnlichen problemen auch hier im forum lesen und eventuell kommst du dann schon selber drauf.

  • Hallo,


    wenn ich das so lese, dann stellen sich sämtliche Haare zu Berge, das ist ja haarsträubend
    was der ADAC-Mann von sich gibt... Sorry aber so ein SChmarrn hab ich schon lang nimmer gelesen.
    Das Gemisch muss FETT sein beim Kaltstart, sonst läuft er schon gar ned an. Passt die Gemischbildung bei
    warmem Motor (hier mal Tastverhältnis prüfen und einstellen), dann passt es auch im kalten Zustand.


    Desweiterne ist die Aussage, die Spritpumpe läuft ständig und bringt zuviel Kraftstoff in den Gemsichbildner einfach
    Blödsinn, da ist immer Kraftstoff drin in dem Mengenteiler und solange nix eingespritzt wird hat das doch überhaupt nix damit zu tun (Mal davon abgesehen dass die
    Aussage einfach Blödsinn ist). Eingespritzt wird erst während des Startvorgangs.


    Am LMM-Poti liegts zu 100Prozent NICHT, da dies beim Startvorgang mit deinem Problem gar keine Bewandnis hat.


    Du schreibst Verteilerkappe ist Neu. Wie NEU ist sie denn? Wenn sie von Beru ist, schmeiß sie raus, das wird dann die Ursache sein.
    NUR BOSCH Verteilerkappen verbauen, alles andere hilft nix.


    Dann Grundeinstellung KE machen. Läuft er immernoch schlecht an, Kraftstoffdruck prüfen. Deine Einspritzdüsen sind mit Sicherheit auch schon fertig....



    Gruß Peter

  • ich dank Dir sehr, Peter, aber wenns doch nun nachweislich die (neuen) Zündkerzen waren, und der ADAC Mann trocknete sie, nein, brannte sie ab mit der Lötlampe, und hinterher lief das Auto? Da kann man doch zwei Aussagen machen nämlich a) der ADAC Mann ist net gar so unfähig und b) es KOMMT tatsächlich beim Starten zuviel Sprit in die Brennräume...

  • Wenn du gern auf den ADAC-Menschen hören möchtest statt auf die alteingesessenen KE-Spezialisten hier im Forum, dann versteh ich nicht warum du hier fragst. Verteilerkappe prüfen und Tastverhältnis auslesen ist nunmal in diesem Fall das Sinnvollste und vor allem innerhalb einer halben Stunde mit einem 6er(?) Inbus und einem Multimeter selbst gemacht. Das Tastverhältnis sagt dir dann auch gleich ob die Anlage zu fett eingestellt ist oder ob sogar ein (elektrischer) Fehler vorliegt - Temperatursensor oder ähnliches.
    Wenn aber ein ordentlicher Funke da ist, kann beim Kaltstart allein durch falsche Einstellung der Anlage garnicht so viel zu viel Kraftstoff eingespritzt werden, dass er absäuft. Jedenfalls nicht wenn der Motor - wie du schreibst - ab und an auch mal einigermaßen rund läuft.

  • Hallo Sascha. Ich geb ja zu, dass ich nicht so gern an Elektrik und Elektronik rangehe. Der ADAC Mann (der schon wieder) hatte so ein Ding, das bestand aus einem Ring, und zwei wie Zündkerzenköpfe aussehende Dinger standen aus dem Ring heraus. In dem Loch in der Mitte konnte man den Zündfunken prüfen. Er meinte, Zitat, der Funke sei satt (gut und stark). So, zurück zu oben, wenn ich das nun aber mache, und ich oder der Bosch Dienst stellen fest, das Tastverhältnis stimmt nicht, was wäre denn dann zu tun? Der Motor läuft eigentlich immer top, und meistens startet er auch...

  • Naja Zündanlage prüfen und Tastverhältnis messen ist nur der erste Schritt. Was dann passiert wird daran festgemacht was man denn so rausfindet.


    Das Tastverhältnis zeigt dir vereinfacht erklärt an, wie die Gemischbildung gerade so abläuft. Kleiner Exkurs: Benzinmotoren sollten idealerweise immer bei Lambda=1 laufen (das ist das Kraftstoff-Luftverhältnis; bei Lambda=1 sind das irgendwas bei 14,7kg Luft zu 1 kg Benzin) und damit das so eingehalten werden kann gibt es einen Regelkreislauf, der seinen ist-Wert von der Lambdasonde bekommt und mit dem soll-Wert abgleicht (Lambda=1) und dementsprechend eine Regelgröße generiert und damit vereinfacht beschrieben über ein elektrohydraulisches Stellglied ein bisschen an den Druckverhältnissen im Mengenteiler rumspielt, sodass die Einspritzmenge immer so angeglichen wird, dass sie den Regelfehler (soll-Wert minus ist-Wert) ausgleicht.
    Das Tastverhältnis zeigt dir nun an, wie die Regelung gerade läuft; also wie das Stellglied angesteuert wird. Idealerweise soll es um 50% pendeln. Pendelt es um einen höheren Wert, ist die Anlage zu mager eingestellt, bei einem niedrigeren Wert zu fett. Das Pendeln kommt von der Regelung - also der Fehlerausgleich: Das Gemisch ist immer bisschen zu fett oder zu mager und dementsprechend wird immer ein bisschen angefettet oder abgemagert. Idealerweise kommt bei der Messung also 50% pendelnd raus. Dann weißt du, dass die KE richtig eingestellt ist und alle Sensoren ihre Signale liefern. Wenn der gemessene Wert nun nicht pendelt, wird nicht geregelt. Das kann mehrere Ursachen haben, z.B. Sensorfehler oder Leitungsunterbrechung oder oder oder; und als Tipp was es sein könnte wird ein fester Wert angezeigt (z.B. 30%) und man kann in einer Fehlertabelle nachgucken was das bedeutet. - Falls also ein Fehler vorliegt, kann man ihn hier evtl recht einfach ohne großen Teileweitwurf eingrenzen.


    Ferndiagnosen sind ja immer schwer (und ich kann auch nur aus eigener Erfahrung heraus und was ich mir davon hergeleitet habe Tips geben) aber gerade bei so sporadisch auftretenden Startproblemen würde ich vermuten, dass zumindest das nicht-Starten nicht direkt was mit der Einspritzung zu tun hat. Wenn die Düsen undicht sind kommt irgendwann soweit, dass nach dem Abstellen je nach Ventilstellung noch Benzin nachtropft und in den Brennraum gelangt. Dann hat man das Problem, dass nach 10min Standzeit oder sowas in dem Dreh nach dem Start der oder die entsprechenden Zylinder für ein paar Sekunden nicht mitlaufen. Beim Kaltstart nach ein paar Stunden ist evtl nachgetropftes Benzin aber längst verdampft und die Kerzen nicht mehr nass.
    Es könnte eben deiner Beschreibung nach an der Zündanlage liegen; sei es Feuchtigkeit im Zündverteiler, abgenutzte Kontakte, Massefehler sodass das Zündsteuergerät keine vernünftige Spannung hat oder sonstwas. Dagegen spricht das Prüfergebnis des ADAC-Menschen.


    In seltenen Fällen kann natürlich noch was mechanisch mit der EInspritzung nicht in Ordnung sein oder ganz was anderes den Fehler verursachen (Überspannungsschutzrelais, Kraftstoffpumpenrelais, 86er Baujahr: Nockenwelle runter...). Aber um der Lösung des Problems näher zu kommen ist es eben sinnvoll, in logischer Reihenfolge alle möglichen Fehlerquellen nach und nach auszuschließen. Das ist in deinem Fall zunächst Zündanlage (Sichtprüfung Verteilerkappe und Läufer) und Einspritzanlage (Tastverhältnis messen; ggf. korrekt einstellen[lassen]). Wenn das beides ok ist, dann kann man weiter spekulieren und gezielt Bauteile prüfen, durchmessen und evtl tauschen.