Startproblem bei Hitze

  • Morsche,
    mein TE springt bei diesen hochsommerlichen Temperaturen schlecht an,
    Morgens Schlüssel rum ist er sofort da. Dann fahre ich 10 Kilometer.
    Vier bis fünf Stunden später, bei praller Sonne (heute 29°C im Schatten) quält er sich 20 sec lang
    bis er anspringt. Mache ich den Motor dann aus springt er ganz normal an.
    Ich hab's dann mal im Schatten getestet, und da ist alles normal.
    Anscheinend verträgt der Saukrüppel keine hohen Außentemperaturen.
    Aber warum nicht?
    Danke für eure hilfreichen Antworten.


    Edit: den Saukrüppel nehme ich wieder zurück.

    Gruß
    Heinrich


    "Die unbequemste Art des Fortbewegens ist das Insichgehen" (Karl Rahner)

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  • Hm..


    wie alt und von welcher Firma sind denn Verteilerkappe/Finger??
    Zudem wie alt die Zündkerzen...das aber mal nur so nebenbei gefragt.


    Wäre so mein erster Gedanke in Bezug auf Deine Beschreibung.


    Liebe Grüße


    niu12157 - Ralph -

  • Kann an den Einspritzventilen liegen wenn die nicht ganz dicht sind, dadurch sammelt sich der Sprit nach ner Weile in den Brennkammern und bei einem späteren Startversuch versäuft er zunächst förmlich. Wenn er dann angesprungen ist hat es die Brennkammern wieder gespült so dass ein erneuter unmittelbarer Starversuch auch problemlos geht, wartest du aber 1 Stunde hast du das selbe Problem wieder.


    Solltest in naher Zukunft danach schauen lassen ist nämlich für den Kat nicht so gut.


    Gruß Edi

  • Wenn ich Dich richtig verstanden habe dann steigt der Druck, durch die sommerlichen Temperaturen, so stark an, daß die Einpritzventile dem nicht mehr
    standhalten. Also Austausch. Oder kann man da was reparieren?
    Ich vergaß noch zu erwähnen das er, wenn's zu heiß ist, nur mit etwas Gas anspringt.

    Gruß
    Heinrich


    "Die unbequemste Art des Fortbewegens ist das Insichgehen" (Karl Rahner)

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  • Zitat

    Wenn ich Dich richtig verstanden habe dann steigt der Druck, durch die sommerlichen Temperaturen, so stark an, daß die Einpritzventile dem nicht mehr
    standhalten.


    :phat: Wenn die nicht mehr dicht sind spielt es keine Rolle, ob sommerliche Temperaturen oder nicht, es gibt auch nicht ein bissl undicht, undicht ist nicht dicht.


    Zitat

    Also Austausch. Oder kann man da was reparieren?


    Ich glaube kaum dass du jemand findest der die repariert wir sind doch nicht in Rußland :verwirrt: , wenn eine Zündkerze seitlich am Keramikkörper bläst also auch undicht ist schmeisst man die auch weg.


    Die würd ich jetzt aber auch nicht so auf Verdacht, oder weil ich das jetzt vermute, austauschen, das musst du schon vorher prüfen lassen.


    Zitat

    Ich vergaß noch zu erwähnen das er, wenn's zu heiß ist, nur mit etwas Gas anspringt.


    Das könnte ein Indiez sein, muß es aber nicht, aber wenn du Gas gibst (was so eigentlich gar nicht stimmt das sagt man nur so, kommt noch aus Vergaserzeiten) dann machst du im prinzip nur die Drosselklappe weiter auf, so dass er beim Startvorgang mehr Frischluft bekommt, was unter Umständen schon darauf hindeuten könnte das der Spülvorgang beschleunigt wird. Durch das "Gasgeben" beim Start bekommt ein Einspritzer ja nicht mehr Sprit das wird ja Drehzahlabhängig durch die Einspritzpumpe geregelt. Früher bei Vergasermotoren, wenn du da beim Startvorgang Gas gegeben hast, öffnete sich die Drosselklappe und es wurde ein kleiner Schuss Sprit in den Vergaser gespritzt, wenn man es durch mehrmaliges vorher Gasgeben "Pumpen" übertrieben hatte sind die auch versoffen.


    Deine Kraftstoffpumpen laufen aber beide?


    Und Benzinfilterwechsel wäre auch noch ein Thema das sehr gern vernachlässigt wird, Wechselinterwall glaube ich normal alle zwei Jahre.


    Dann mal nachkucken ob die Tankentlüftung auch funktioniert, wenn du den Tankdeckel aufdrehst und es zischt dann ist die Entlüftung dicht, das geht natürlich auf die Förderleistung der Pumpen weil die gegen das Vakuum arbeiten müssen. Dabei würde sich auch das genannte Symptom zeigen.


    Gruß Edi

  • Als meine Düsen durch waren hatte ich aber wesentlich gravierende Probleme als bisschen rumorgeln. Nach kurzen Standzeiten (15min bis 1,5h) waren je nach Ventilstellung die Kerzen nass, sodass nach dem Start erstmal nur 4-5 Zylinder im Standgas mitliefen... Mit bisschen Drehzahl stiegen die dann nach und nach wieder dazu. Mag natürlich trotzdem an den Düsen liegen können aber in deinem Fall würd ich denken, dass du vorher schon zu wenig Sprit anliegen hast durch Druckverlust; evtl Dampfblasenbildung dadurch. Gabs hier nicht schon öfter ähnliches Verhalten durch defekte Rückschlagventile oder ähnliches?

  • Deine Kraftstoffpumpen laufen aber beide?


    Habe ich zwei? Ich dachte beim 230er gibt's nur eine. Jedenfalls höre ich die anlaufen, bei Zündung an.
    Ja, es zischt beim Tankdeckel öffnen. Ich werde mal, beim nächsten Sonnenbad, den Tankdeckel erst öffnen und dann starten.
    Benzinfilterwechsel wurde wahrscheinlich noch nie gemacht (261000tkm).
    Was mich verwirrt ist das Edi schreibt zuviel Sprit und Sascha zuwenig.
    Wo soll ich jetzt anfangen?

  • Zitat

    Habe ich zwei? Ich dachte beim 230er gibt's nur eine.

    Soweit ich weis sind es immer zwei, beim Kombi ist eine am ziemlich hinten am Tank und die zweite und der Filter unter der Plastikabdeckung vor dem rechten Hinterrad, und bei allen anderen sind zwei Stück und der Filter in der Mitte unter der Plastikabdeckung.

    Zitat

    Jedenfalls höre ich die anlaufen, bei Zündung an.


    Könnte ja sein das eine läuft und eine nicht, in diesem Fall müsste die eine die andere mitziehen.


    (sind glaube ich Membranpumpen) Das mitziehen ist da gar nicht so ohne.


    Zitat

    Ich werde mal, beim nächsten Sonnenbad, den Tankdeckel erst öffnen und dann starten.

    Wenn es zischt dann ist es meistens vom Vakuum, hasste schon mal gesehen was für eine Beule das in den Tank ziehen kann?

    Zitat

    Benzinfilterwechsel wurde wahrscheinlich noch nie gemacht (261000tkm).


    Die kosten nicht die Welt, ist blos ne blöde Arbeit, die Hohlschrauben gehen schwer auf an dem lummeligen Gehänge. :woot:


    und wenn sie dann offen sind läuft einem der Restsprit bis untern Bauchnabel. :pfeifen:


    Zitat

    Was mich verwirrt ist das Edi schreibt zuviel Sprit und Sascha zuwenig.


    Sowohl als auch, das wissen wir ja im Moment nicht, wenns durch Vakuum zischt kriegt er zunächst nichts,


    sappern die Düsen versäuft er,


    geht eine Pumpe nicht kriegt er zu wenig,


    ähnlich ist es wenn der Filter zu wäre.


    Also wenn du das Vakuum entlastest, und dann aber wieder zumachst, dann hast du sofort wieder ein Vakuum sobald die Pumpen ziehen, also musst du deinen Test mindestens einmal ohne Tankdeckel machen, wenn du nicht gerade bis zum überschwappen vollgetankt hast sollte das aber kein problem sein, sofern du den Tankdeckel nicht auf dem Dach liegen lässt und wegfährst. :D


    Gruß Edi

  • Das Zischen beim Öffnen des Tankdeckel habe ich auch und ist völlig normal da im Tank ein leichter Überdruck herscht um es der Pumpe nicht so schwer zu machen.
    Das Thema gabs hier schonmal.
    An meinem Coupe aus 94 mit M111 Motor gibts nur eine Pumpe neben dem Filter, habe meine erst gewechselt es begann mit Summen bei Zündung an dann schaltet sie wieder ab und endete mit kreischen während der Fahrt auf der BAB.
    Vom Summen bis zum Kreischen verging ein Jahr!
    Beim Tee gibs zwei das ist richtig, Filter wechsel alle 60000 meine ich.


    Gruß Andre

  • Ok.


    je nach dem ob das Fahrzeug gestanden ist und sich durch Verdampfung des Benzins ein Überdruck gebildet hat oder während des Betriebes durch die Förderung der Pumpen ein Vakuum gebildet hat, scheint ein Überdruck zwischen 30 und 50 mbar und ein Unterdruck bis zu ca. 20 mbar normal zu sein, außerhalb der Werte sollte aber dann die Tankentlüftung reagieren bzw. funktionieren.


    Ich habe schon einen Tank gesehen der mich an eine leer gesaugte Caprisonne erinnerte, und der gut ein drittel seinen Fassungsvermögens dauerhaft eingebüsst hatte. Normal scheint es nicht zu sein sonst wären die Tanks ballonartig, und von 20 mbar Unterdruck kommt das auch nicht.


    Jedenfalls spricht nichts dagegen wenn im Tank der hydrostatische Druck der Umgebung anliegt.

    Gruß Edi

  • Ich werde immer verwirrter.
    Edi schreibt daß das zischen fehlerhaft ist und Andre schreibt das es normal ist. ?


    Edit: Hat sich mit Edi's Beitrag überschnitten. Sehe jetzt klarer.

    Gruß
    Heinrich


    "Die unbequemste Art des Fortbewegens ist das Insichgehen" (Karl Rahner)

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  • Nein Heinrich,


    schreibt er nicht, genau lesen. Er schreibt von einem Überdruck! - der normal wäre. Aber wann ist der normal, in einem bestimmten Zustand, wenn eine Entgasung einen Überdruck herbeigeführt hat.


    Meinen Beitrag #12 auch nochmal lesen.


    Ich beschreibe ein Vakuum das ab einem bestimmten Grad nicht mehr normal ist,


    aber von nicht normal bis zu deformiert ist auch noch ein ganzes Stück.


    Und ich schreibe das nichts dagegen spricht wenn der hydrostatische Druck der Umgebung anliegt,


    sprich wenn du mal zu einem einmaligen Test (kurze Probefahrt) einfach der Tankdeckel abmachst.


    Irgendwie sollte man halt mal versuchen einzugrenzen.


    Gruß Edi


  • Was mich verwirrt ist das Edi schreibt zuviel Sprit und Sascha zuwenig.
    Wo soll ich jetzt anfangen?

    Nein sry, also ich will das mit den Düsen wirklich nicht ausschließen - nur habe ich eben andere (schlimmere) Erfahrung damit gemacht. Das heißt aber nicht, dass du nicht doch einfach abgesoffene Zylinder haben kannst.
    Zur Vollständigkeit versuch ich mal meine "Theorie" noch zu erklären: Ich selbst habs noch nicht gehabt, aber andere... Soweit ich das verstanden habe, war dort ein Rückschlagventil hinüber, wodurch nach Abstellen der Pumpe kein Kraftstoffdruck gehalten wird, da der Sprit zurück richtung Tank fließt. Benzin, dass sich in der Nähe der hitzebelasteten Bauteile im Motorraum befindet, kann dann aufgrund des fehlenden Drucks in den Schläuchen verdampfen. Gas lässt sich dann komprimieren, sodass es länger dauert, den Druck wieder aufzubauen und den Brennräumen wieder Sprit zuzuführen. Das würde eben eventuell die Wärme-Abhängigkeit erklären. Aber wie gesagt - nur ne fixe Idee von mir am Samstag abend nach zwei Flens.

  • Also folgere ich daß es ein Zischen wegen Überdruck und Unterdruck geben kann.
    Danke für die Erklärung.


    An alle: dieses Forum ist das Beste. Morgens gefragt und Mittags die hilfreichen Antworten.
    Ihr seid einfach der Hammer! Musste mal gesagt werden.

  • Morsche Jungens,
    hab' heute endlich mal die Einspritzventile gewechselt. Das Kärrnche springt wieder in allen Lebenslagen an.
    Danke für den Tip.
    Eines muss ich noch erwähnen. Ich hab' mich die letzten Tage intensiv mit dem Thema befasst, natürlich neben Literatur
    auch im Internet recherchiert.
    Aber was man im Netz zum Thema Kraftstoffförderung und -aufbereitung findet ist oft Humbug.
    Da wird aus dem Membrandruckregler ein Rückschlagventil, aus dem Kraftstoffspeicher ein Kraftstofftank,
    aus dem Leerlaufsteller wird das Kaltstartventil, und so weiter.
    Das gilt aber nicht für unser Forum. :thumbup:


    Nochmal Danke an alle.