Knarzen/Quietschen Hinterachse

  • Servus miteinander!


    Gestern hab ich zur Abwechslung mal wieder unseren Benz gefahren und dabei verschiedene Geräusche aus Richtung der Hinterachse gehört.
    Vorgekommen sind sie hauptsächlich bei langsamer Fahrt. Beim überfahren von Kanaldeckeln kam ein Knarzen aus der hinteren rechten Seite. Oder Teerabsätze in Straßen/Kopfsteinpflaster.
    Bin auch gerade nochmal gefahren. Die ersten ca. fünf bis sechs Kilometer war ruhe, bis ich in die Stadt gefahren bin und dort die ersten, knapp hintereinander folgenden, kleinen Bodenwellen gekommen sind. Ab da an war das Geräusch bis zum Schluss zum hören.
    Bei größeren Bodenwellen gabs ein Quietschen von hinten Links. Geschwindigkeit lag zwischen 30 - 50 km/h. Muss jedoch hinzufügen, heute kam aus der Linken Seite gar nichts.
    Kommt vorallem bei geraden Strecken vor, in Kurven ist mir der Spaß gar nicht so aufgefallen.


    Was kommt da am ehesten in Frage? Traggelenke? Federn? Radlager? Querlenker?


    Fahrzeug: 250 D Mopf 2 Limo, EZ 1994, ca. 319.000 km
    HA-Aufnahme wurde vor knapp zwei Monaten gemacht.


    Die Suche hat mir leider nicht wirklich weiter geholfen.
    Hoffe jemand von euch hat einen weisenden Rat/Tip.


    Gruß Maxi

  • Zitat

    Was kommt da am ehesten in Frage?


    Na aber Hallo Portgas,


    bei 319000 km würd ich sagen da kommt erstmal eine ordentliche Hinterachsrevision in Frage!


    Bei der Gelegenheit schlage ich die Überarbeitung des Hinterachstunnels inkl. Prüfung der vorderen Hinterachsaufnahmen und alle über der Achse liegenden Leitungen vor.


    Als allererstes würde ich das Fahrzeug aber mal auf eine Hebebühne stellen und mal drunterschauen und damit würd ich bestimmt nicht allzulange warten.


    Gruß Edi

  • Ebenso *zustimm* hoch auf die Bühne und den Dr.Motor gucken lassen.
    Kann auch nur ein winziges gummiteil an den federtellern sein oder schlimmeres aber ohne draufsicht sieht man von der Ferne recht schlecht.


    LG
    Exe

    Heute Morgen gab es Kaffee mit RedBull statt Wasser. Nach 10 Min. auf der Autobahn fiel mir auf das ich mein Auto vergessen habe. :patsch:

  • Das kommt jetzt etwas erschlagend.
    Ich hab letztens erst mal drunter geschaut. Okay, bin Laie weswegen mir da wohl eher was entgeht wie den Kennern.


    Dann werd ich ihn wohl nächste Woche mal mit nehmen und nach Feierabend vorfahren.
    Ich werd berichten.


    Gruß Maxi

  • @ Portgas,


    du schreibst dass die Achsaufnahmen kürzlich gerichtet wurden, mal eine Grundsätzliche Frage von mir, wurde dazu die Achse ausgebaut? Oder wurde sie nur etwas abgesenkt.


    Ich frage deshalb, weil die Achsaufnahmen kann man nur ordentlich inspizieren wenn die Achse komplett ausgebaut wurde. Der Arbeitsumfang dafür ist enorm, und jeder der das macht würde nämlich in dem Zusammenhang auch die Achse revidieren. Deshalb gehe ich davon aus dass hier nur die Schrauben der vorderen Achsaufnahmen gelöst wurden dabei senkt sich die Achse höchstens 3 cm das reicht aber niemals aus um die Achsaufnahmen wenigstens rundum zu kontrollieren. Ich schreibe das hier nur weil ich schon eine Menge solcher Laienreparaturen gesehen habe. Durch die Km-Leistung deines Wagens ist eine Rundumprüfung dieser vorderen Achsaufnahmen wirklich erforderlich, dabei gehört der Unterbodenschutz um die Achsaufnahmen runter dass man da dran sieht. An den vorderen Achsaufnahmen hängt dein Leben und das eventuell unschuldig mitbeteiligter, wenn die vorderen Achsaufnahmen nicht mehr halten dann reißt es die restliche hinteren zwei M12 Schrauben durch Scherwirkung ab, das Auto wird unkontrollierbar, es lässt sich in dem Moment nicht mal mehr bremsen.


    Dann als Richtwert lieber Exedus für Hinterachsrevisionen 20 Jahre oder 200000 km, kann man sich in dem Fall aussuchen ist erreicht oder gar überschritten. Wenn es nicht nachweislich schon gemacht wurde kannst du das mit einem quietschenden kleinen Gummiteil vergessen, die Achse gehört von der km-Leistung einfach revidiert. Grundsätzlich muss für so eine Investition aber auch das nötige Kleingeld vorhanden sein und das Fahrzeug muß auch vom restlichen Zustand erhaltungswürdig sein. Also wer bloß einen fahrbaren Untersatz braucht kann da keine 2500 € in eine Hinterachsüberholung reinstecken, wobei es aus Erfahrung nicht dabei bleibt. Ich kenne die Autos, wenn du die Achse runter machst muß der Auspuff zuerst weg, meist ist der nichts mehr und zerbröselt beim abbauen, ist die Achse unten trifft einen meist der Schlag weil man da erst sieht mit was für Brems und Hydraulikleitungen man rum gefahren ist, fasst man sie nur an sind sie undicht.


    Also Portgas, fahr den Wagen auf eine Bühne und lass ihn von jemand der Ahnung hat anschauen, falls die ganzen Sachen die ich aufgeführt habe zutreffen, verkauf ihn zum schlachten und hol dir einen anderen, sonst wird das ein Fass ohne Boden.


    Gruß

  • Nach der Rechnung zu Urteilen wurden nur die Achs nur abgelassen.
    Auspuff wurd' schon mehrmals geschweist/ausgetauscht und auch die Auspuffhalterungen wurden schon erneuert.


    Wenn wir schon beim Thema Rost sind. Dann kann ich ihn gleich zum Schlachten ausschreiben. Da mittlerweile beide vorderen Türen anfangen und allgemein es unter den Saccos wohl nicht rosig aussehen wird würde sich laut deiner Meinung nichts mehr an dem Kahn rentieren außer der Motor der läuft und läuft und läuft...


    Das mit dem Fass ohne Boden ist mir bewusst und 2.500 € sind nicht einfach aus dem Ärmel zu schütteln.
    Wobei mir das mit nem anderen 124 genauso ergehen kann. Wenn ein anderes Auto her muss, wird es garantiert kein 124er mehr sein...
    Ich fahr ihn nächste Woche trotzdem mal vor, vielleicht weis ja unser Mechaniker (unter anderem auch Vorbesitzer) noch was.
    Ich weis halt auch nicht ob da, bevor er zu uns gewandert ist, i-was an der Achs ausgetauscht oder verändert wurde...


    Gruß Maxi

  • hi Maxi,das meiste was an der HA zu quitschen anfängt sind die sogenannten quietscherbuchsen(die äusseren traggelenke der hinteren querlenker) oder auch die koppelstangen (verbindund querlenker zum stabi) oder der stabi selbst, wenn die gummis festsitzen...aber wie Edi schon schrieb,wenn noch nie was am fahrwerk gemacht wurde dann ist mit der laufleistung eine komplette HA revision mit sicherheit kein fehler ;)


    Harry

  • Morsche,
    nach Edis Beitrag bin ich etwas ins Grübeln gekommen. Demnach sind ja 90% der 124er eigentlich nicht mehr verkehrssicher.
    Kann ich mich da noch auf den TÜV verlassen, oder müsste ich da selbst mal nachschauen?
    Sonst hätte ich ja zwei Kamikaze- Autos hier stehen. Mir ist echt etwas mulmig in der Magengegend.

  • Meist ist es das hintere Traggelenk


    http://www.te-taxiteile.com/Me…chse-diverse-Mercedes-LMI


    Eine HA Revision ist sicher nicht verkehrt. Aber so pauschal zu sagen das die HA-Aufnahmen durch sind finde ich doch schon recht gewagt


    Ich fahre einen "rostbeschrieenen W124 Mopf2" den der Edi auch kennt. War ja mal in 2012 bei ihm . Wagen auf der Bühne. Alles genau gescheckt.


    Große Augen bekommen wie wenig da an FLUGROST dran ist. Und HA Aufnahmen waren/sind i.O.


    Liebe Grüße


    niu12157 - Ralph -

  • Zitat

    Aber so pauschal zu sagen das die HA-Aufnahmen durch sind finde ich doch schon recht gewagt


    Liebe Grüße


    niu12157 - Ralph -


    Hallo niu12157,


    ich kann mich wohl an dich erinnern, ich kann mich auch an deinen Kombi erinnern,


    woran ich mich jedoch nicht erinnere wäre dass ich den inspiziert hätte, vielleicht bin ich in der Nähe gewesen aber die speziell die vorderen Hinterachsaufnahmen habe ich bei dir nicht geprüft. Vielleicht war es ja Theo?


    Grundsätzlich möchte ich jedoch bemerken, die vorderen Achsaufnahmen kann kein Mensch auch nicht die Prüfer des Tüv’s bei eingebauter Achse ordentlich prüfen. Da man nur außen von der Radseite hinkommt, wenn die Räder unten sind, mit viel Anstrengung kann man noch etwas in die Innenseiten reinschauen, und mit einem gebogenen langen Schraubenzieher vielleicht auch etwas daran rumstochern. Willst du meine Meinung dazu hören ob das reicht? NEIN! Es reicht nicht weil der darüber liegende Unterbodenschutz derart auf dem Blätterteig hebt dass eine Diagnose gar nicht möglich ist.


    Kannst es mir glauben, es ist einige Male vorgekommen dass eine Achse revidiert wurde und erst nach Ausbau der Achse wurde das Schadensausmaß der Aufnahmen ersichtlich, waren dann steht’s zusätzliche Verhandlung mit den überaschten Besitzern, da ich wenn ich wusste was an dem Wagen ist, ihn so nicht mehr unrepariert auf die Straße ließ. Und so eine Reparatur inkl. der neuen Aufnahmen 700 € pro Seite wenn die Achse eh schon unten ist.


    Deshalb kann man Tüv-Prüfern generell nicht mal einen Vorwurf machen, wenn sie solche Verstecke erst gar nicht bemerken, zudem kommt noch die Vielfalt der zu prüfenden Autos jedes hat andere Schwachstellen. Und genau deswegen ist es für W124er-Neulinge die einen mit neuem Tüv kaufen noch lange kein Garant das die in Ordnung sind.




    Ich habe in dem Thread niemals pauschalisiert dass an Portgas Wagen die Achsaufnahmen durch wären, ich habe nur darauf hingedeutet, dass ich vermute dass bei der Reparatur die Achse nur abgesenkt wurde, was wohl auch so ist, und so könnte man die niemals schweißen, höchsten mit Karosseriedichtmasse zuschmieren, (hab ich auch schon so da gehabt.) Ich habe darauf hingewiesen dass man so keine Achsaufnahmen prüfen, geschweige instand setzen kann, wer die schon mal gewechselt hat weiß das auch, da muss selbst aus dem hinteren Fahrgastraum und im Kofferraum alles raus damit es nicht abfackelt. Und da nur auf dem Blätterteig notdürftig drauf rum punkten? Leute das sind rahmentragende Baugruppen! Ich habe auch darauf hingewiesen dass ich es bei der km-Leistung für notwendig erachte dass da die Achsaufnahmen geprüft werden. Ich kann auch nur vor Fehleinschätzungen dieser Problematik bei artähnlichen Achsenaufbau wie bei W124, W201und R129 warnen, es hängt euer Leben genau an den zwei Achsaufnahmen. Nicht in der Zone 30, auch nicht bei Stopp and Go im Stadtverkehr, aber in einer lang gezogenen Autobahnkurve bei 180 km/h und einer kleinen Bodenwelle. Es macht nur ratscht und weg ist sie die Hinterachse, der Hintermann hat sie in der Fressleiste. Wir sind erst im Anfangsstadium dieses Problems teilweiser potent motorisierter Fahrzeuge, es wird wohl oder übel in diesem Zusammenhang wenn es nicht ernst genommen wird noch einiges zu hören und zu beklagen sein, leider.




    Gruß Edi

  • Hallo Edi,


    ich will Dir doch gar nicht "auf den Schlips" treten oder Dein Fachwissen in irgendeiner Form anzweifeln. Ihr beide habt Euch den Wagen von
    unten angeschaut. Wer da was wie geprüft hat...keine Ahnung mehr. Wurde jedenfalls erheblich dran rum gemacht und für GUT befunden.


    Und ich weiß auch um die Problematik. Deshalb haben ich und Spezies die ich hier in Berlin kenne spätestens alle 6 Monate ein Auge drauf.
    Nicht nur ein Auge!! Noch jedenfalls ist alles im grünen Bereich bei meinem. Sobald sich da irgendetwas ankündigt, wird auch sofort und
    umfassend, ggf. auch prophylaktisch großflächig alles ersetzt was zu ersetzen ist.


    Liebe Grüße nach Ellwangen von



    niu12157 - Ralph -


  • Hi Ralph @ niu12157,


    ich fühle mich nicht auf den Schlips getreten, so empfindlich bin ich nicht, und ich hoffe doch dass es auch in Posting # 11 so rüber gekommen ist.


    Nun es sollte jetzt aber nicht zu einer Debatte zwischen uns beiden werden, sondern lediglich eine Weitergabe von Erfahrungswerten im Hinblick mit dem Fahrwerk. Der Grund dafür ist nicht weil ich vielleicht etwas davon hätte, (wie dir bekannt ist habe ich mit der Sterne-Klinik am 07.10.2012 abgeschlossen, der Bestand ist zwischenzeitlich auch komplett ver,- bzw. entsorgt, auch lehne ich jegliche Anfragen bezüglich Reparaturen ab), sondern weil ich es als eine Pflicht erachte auf Gefahren hinzuweisen, um eventuelle Schäden für Leib und Leben einzugrenzen.


    Auch ich habe schon über gut bis sehr gut erhaltene W124er gestaunt, aber es waren Ausnahmen die man an einer Hand abzählen kann, wie z. B. das Coupe von Max das nur MINIMALSTE SPUREN VON ROSTANSÄTZEN aufwies, oder das 320er Cabrio eines Herrn Schünemann das tatsächlich mit 56000 km ÜBERHAUPT KEINERLEI SPUR VON ROST aufwies.


    Meine Warnung bedeutet nicht mehr als die vorderen Hinterachsaufnahmen ernst zu nehmen, wie das letztendlich angenommen wird, liegt im eigenen Interesse und Verantwortungsbereich jedes einzelnen.

    beste Grüße nach Berlin


    Edi

  • Ich muss ehrlich gestehen, seid dem ich etwas mehr mit der ganzen Thematik zu tun hab wird mir doch etwas mulmig zu Mute. Ich denke nur an die Geschichte mit dem vorderen Traggelenk. Mir wird heute noch schlecht.


    Auf jedenfall komm ich langsam ins Grübeln was da wirklich gemacht wurde.
    Ab Morgen bin ich klüger. Ich werd' berichten was rauskommt und was da wirklich mit der HA-Aufnahme gemacht wurde.

  • Heute in der Werstatt gewesen. Traggelenke hinten sind die Übeltäter und werden ausgetauscht.


    Jetzt weis ich auch endlich was an der HA gemacht wurde. Es war die hintere linke. Abgesehen davon hab' ich erfahren, dass bevor der Kahn zu uns gekommen ist ne Fahrwerksrevesion bekommen hat.


    Danke für die Einschätzungen und Tips, bin wieder en Stück schlauer geworden. ;)

  • Zitat

    Heute in der Werstatt gewesen. Traggelenke hinten sind die Übeltäter und werden ausgetauscht.


    Jetzt weis ich auch endlich was an der HA gemacht wurde. Es war die hintere linke. Abgesehen davon hab' ich erfahren, dass bevor der Kahn zu uns gekommen ist ne Fahrwerksrevesion bekommen hat.


    siehste,


    jetzt weisst du über dein Fahrzeug genau Bescheid, und kannst es dadurch als weiterhin erhaltungswürdig einstufen und somit auch beruhigt und sinnvoll mal etwas investieren.


    PRIMA. :thumbup: , freu mich für dich, dass wieder einer ein paar Jahre sorgenfrei und sicher über die Straßen gondelt


    Gruß Edi

  • Freue mich für Dich.


    Was mich etwas stutzen lässt "......bevor der Kahn zu uns gekommen ist ne Fahrwerksrevision bekommen hat."


    Wie lange ist das denn her??? Zumal eine Fahrwerksrevision nicht bedeutet, dass nur der Strebensatz erneuert wird.
    Da gehört schon einiges mehr dazu. Und das sollte dann doch so einige Zeit halten. Zumindest wenn qualitativ
    hochwertige Neuteile verbaut wurden.
    Erfolgte die Rvision vor gut 200.000 KM, dann ist ja fast die nächste fällig um es mal etwas "salopp" zu sagen.



    Liebe Grüße


    niu12157 - Ralph -

  • Uff, da muss ich selbst mal nachhacken.
    Der Benz ist mit 179.000 km (vor knappe 7 Jahre) zu uns gekommen nach dem er einen häftigen Frontschaden hatte. In dem Zug wurde anscheinend ziemlich viel gemacht als auch davor. Die Federgummis sehen zumindest noch recht neu aus als auch die Federn. Meiner Meinung nach sieht allgemein die Hinterachse sehr Rostfrei aus für die Kilometer. Wenn ich da meine anschau wie die ausgesehen hat bevor wir sie behandelt haben ist da doch ein deutlicher Unterschied zu erkennen.
    Ist immer etwas bescheiden da großartig mim Vorbesitzer zu reden wenn der nebenbei noch seine Werkstatt leiten muss. Ich werd da eigentlich immer nur dazuwischen geschoben. Mir wird dann erklärt was zu machen ist und fertig.


    Jetzt bräuchte ich nur mal frei um da mal dem Rost an den Kragen zu gehen, sowohl unserem Benze als auch meinem Golf.