M119 Motorlager erneuern

  • Hallo,


    an meinem M119 möchte ich die vorderen Motorlager erneuern. Auf der linken Seite (Fahrerseite) komme ich aber nicht an die beiden vorderen Schrauben des Motortragarms heran: Oben ist das ganze Gewürm von Klima- und Kraftstoffschläuchen im Weg, unten der Motorträger.


    Hebebühne, Motorkran/-brücke wären vorhanden, aber das bloße Anheben des Motors wie im WIS beschrieben wird wohl nicht reichen. Hat jemand eine Idee, wie man da am besten vorgeht?

  • Servus Kay,


    es geht schon mit anheben vom Motor. Das ganze ist kein
    Spaß und wer das im eingebauten Zustand machen muss tut mir
    jetzt schon leid. Es funktioniert, aber ist ein mords sch... Tipps gibts
    da keine, mit viel geduld und ausdauer ists möglich.


    Gruß peter

  • Servus Kay,


    nein nur den Auspuff halt wegschrauben. So bin ich informiert.
    Vielleicht kann das mal noch einer bestätigen, hab meine gemacht
    wo der motor zerlegt war und ein Bekannter von mir im eingebauten zustand.


    Gruß Peter

  • Hey Benzograph,


    hastes hinbekommen mit dem Wechseln? Die Motorträger sind wirklich ein Scheiß. An die Schrauben
    bin ich nur durch den unteren Teil der Innenkotflügel gekommen, den man (mit viel Gewalt) rausnehmen
    kann. Und auch dann ging's nur mit angehobenem Motor (von unten mit Hydraulikstempel und
    untergelegtem Kantholz). Vorher die Motorlager abschrauben und dann mit dem Gefummel die Träger
    lösen. Dann die Träger raus. Um die Lager dann rauszubekommen und die neuen (die ja höher
    sind, weil noch nicht leer) musste der Motor auch noch leicht schräg angehoben werden, damit sie durch
    den Spalt zwischen Achsträger und Krümmer passen. Krümmer und Hosenrohr sind aber drin geblieben, die
    muss man nicht ausbauen. Das ganze Herumprobieren (und das Lösen der festsitzenden Schrauben)
    hat runde 6 Stunden gebraucht. Jetzt, da ich weiß, wie man das machen muss, würd's wahrscheinlich
    nur drei Stunden dauern. Wenn ich es allein gemacht hätte, hätt ich es gar nicht hingekriegt, ich hatte
    aber zum Glück einen erfahrenen M119-Schrauber dabei, der allerdings gestaunt hat, wie unterschiedlich
    verschiedene Baujahre offensichtlich sind.


    Fazit: Der M119 ist platzmäßig extrem wartungsunfreundlich, nirgends ist Platz, einen Schlüssel
    anzusetzen und zB festsitzende Schrauben ordentlich zu lösen. Kein Wunder, dass die Werkstätten
    fluchen und die Arbeitszeiten selbst für vermeintlich einfache Arbeiten, sehr hoch ausfallen.


    Grüße
    kessel

  • Fazit: Der M119 ist platzmäßig extrem wartungsunfreundlich, nirgends ist Platz, einen Schlüssel
    anzusetzen und zB festsitzende Schrauben ordentlich zu lösen. Kein Wunder, dass die Werkstätten
    fluchen und die Arbeitszeiten selbst für vermeintlich einfache Arbeiten, sehr hoch ausfallen.


    Was ist an dem Motor Schrauberunfreundlich gelöst, außer die Servolenkungspumpe
    oder die Motorlager?


    Man muss vielleicht ein paar mehr schrauben aufmachen als bei einem 4-Zylinder (sollte
    eigentlich klar sein), aber verbaut ist der Motor keineswegs. DA gibts 4-Zylinder die schilmmer
    zu reparieren sind.


    Gruß Peter

  • Hallo Kessel,


    habe mich bisher noch erfolgreich gegen den Tausch der Motorlager gedrückt :blush:


    Daß der M119 extrem schrauberfeindlich ist, kann ich aber auch nicht wirklich bestätigen. Motorlager, Auspuffkrümmerdichtungen - OK, schwieriger als woanders vielleicht, aber Du hast an der Vorderseite viel Platz. Wie bei einem Vierzylinder.


    Und die Zylinderköpfe kommen Dir seitlich fast schon entgegen, die Teile hebst Du einfach mit bloßen Händen raus. Versuche das mal beim Vierzylinder, dessen Kopf ganz in der Mitte des Motorraums sitzt. Und beim noch schwereren Sechszylinderkopf erst :wacko:

  • Hallo Benzograph, fritten-pete,

    habe mich bisher noch erfolgreich gegen den Tausch der Motorlager gedrückt :blush:

    Mach es, mit neuen Lagern ist es Zucker, zu fahren. :D

    Daß der M119 extrem schrauberfeindlich ist, kann ich aber auch nicht wirklich bestätigen. Motorlager, Auspuffkrümmerdichtungen - OK, schwieriger als woanders vielleicht, aber Du hast an der Vorderseite viel Platz. Wie bei einem Vierzylinder.

    Vielleicht muss ich etwas relativieren: Mein Karren ist 20 Jahre alt, hat
    aber erst runde 166tkm runter und es wurden die allermeisten Schrauben
    offenbar noch nie gelöst (es is halt noch fast alles die Erstausstattung).
    Daher sitzen sie bombenfest (auch ganz ohne Rost).
    Jedenfalls war es eine echte Kugelfuhr die Schrauben der
    Motorlager, mit denen sie an den Lagern hängen, zu lösen. Erstens,
    weil es (zumindest auf der Fahrerseite) sehr eng ist und es keinen
    Schlüssel gibt, der so gekröpft ist, dass er 100% auf den Schraubenkopf passt
    -- er ist immer irgendwie schief drauf oder Du hast ihn draufgesetzt und
    kriegst dann die Hand nicht mehr raus, ohne den Schlüssel wieder vom
    Schraubenkopf zu schubsen --
    und zweitens, weil Du kaum Platz zum Hebeln hast. Wenn die Schraube einfach
    aufgeht macht das nix, wenn sie aber angeknallt ist, ist es ein Problem.


    Ich gebe zu, dass sich das ggf. nicht verallgemeinern lässt.


    Naja, diese Schrauben würden jetzt jedenfalls einfacher aufgehen. :D


    Wenn die Schrauben also wirklch fest sitzen (so wie bei mir), dann bist du am Hebeln und
    Pfriemeln und hast immer die Gefahr, sie rund zu machen.


    Die Beifahrerseite ist relativ einfach, wenn man die zwei Wasserbehälter
    ausbaut... dann hat man da auch ganz gut Platz. An der Fahrerseite ist das
    ganze Klimagedöns... wenn man das nicht ausbauen will, ist es verdammt eng.


    Die Lagerböcke im eingebauten Zustand auszubauen, was man muss, wenn
    man die Lager rausbekommen will, ist auch ein Scheißgepfriemel... vor allem,
    wenn man herausbekommen muss, wie man es hinbekommt. Wie gesagt, wenn
    Du die unteren vorderen Teile der Innenkotflügel herausnimmst, dann
    kommste dran. oder von oben, wenn der Krümmer draußen ist.


    Wenn man natürlich nach der WIS vorgeht und alles, was in Weg ist, ausbaut,
    den Krümmer vom Hosenrohr abnimmt und sich so erstmal Platz schafft, dann
    geht es besser... Allerdings muss man dann ganz schön viel ausbauen.

    Und die Zylinderköpfe kommen Dir seitlich fast schon entgegen, die Teile hebst Du einfach mit bloßen Händen raus. Versuche das mal beim Vierzylinder, dessen Kopf ganz in der Mitte des Motorraums sitzt. Und beim noch schwereren Sechszylinderkopf erst :wacko:

    Ja, alles was von oben geht (bis auf Kleinigkeiten) ist einfach.
    Und das Mercedes-Geraffel ist auch wirklich durchdacht.
    Aber dennoch finde ich es sehr eng, wenn man Kraft für
    angeknallte Schrauben braucht.


    Grüßle
    kessel

  • Hallo Kessel,


    du hast anscheinend an den M119 bis jetzt
    nur die MOtorlager gemacht und sonst noch nie
    was dran geschraubt.


    Die MOtorlager sind neben der SErvopumpe die einzigst bescheidenen arbeiten.


    Somit kannst das einfach nciht verallgemeinern dass der Motor schrauberunfreundlich
    wäre.


    Vielleicht wechselst mal an einem 400CDI die Turbolader oder ähnliches, dann können
    wir nochmal drüber reden. Schon wirst sagen dass die Motorlager am 500er Kinderquatsch
    mit Michael ist.
    Alles eine Frage des Betrachterwinkels ;)


    Gruß Peter

  • Hallo fritten-pete,

    du hast anscheinend an den M119 bis jetzt
    nur die MOtorlager gemacht und sonst noch nie
    was dran geschraubt.

    Doch durchaus, hatte ich ja in meinem letzten Beitrag geschrieben...
    Insbesondere von oben (wie ich schrob) ist das meiste sehr einfach und
    vor allem wohldurchdacht.


    Allerdings hast Du in sofern recht, als das das seit einiger Zeit letzte war,
    was ich selbst gemacht habe.... ggf. hat das meinen Blick ein wenig
    getrübt, weil ich zwischendrin schon ziemlich am Fluchen war. :rolleyes:

    Die MOtorlager sind neben der SErvopumpe die einzigst bescheidenen arbeiten.

    Genau von denen hatte ich geschrieben... mit ziemlich festgeknallten Schrauben,
    ... leider werde ich demnächst die Servopumpe machen müssen, denn die gibt
    sich gerade alle Mühe, den Motor von außen zu konservieren.

    Somit kannst das einfach nciht verallgemeinern dass der Motor schrauberunfreundlich
    wäre.

    Das hatte ich im letzten Beitrag ja schon relativiert ;) .

    Vielleicht wechselst mal an einem 400CDI die Turbolader oder ähnliches, dann können
    wir nochmal drüber reden. Schon wirst sagen dass die Motorlager am 500er Kinderquatsch
    mit Michael ist.
    Alles eine Frage des Betrachterwinkels ;)

    Ich hatte mal einen R5 GT Turbo, bei dem der Krümmer gerissen war
    und der Lader einen Schaden davon getragen hatte... und der mal wegen eines
    Kurzschlusses angefangen hat, zu brennen, und und und...
    Beim Motorlagerwechsel habe ich mich in Sachen Fingerakrobatik dahin
    zurückversetzt gefühlt... natürlich ist das jetzt der frischeste Eindruck, denn
    meist habe ich keine Zeit, selbst zu schrauben. Vielleicht hat mich ja dieser
    letzte Eindruck


    Auf der anderen Seite ist es trotz sechs Stunden Rumgefummels ganz gut
    gelaufen, nachdem wir mal ausbaldowert hatten, wie die Träger zu entfernen
    sind, ohne den halben Motor zu zerlegen... und die Schrauben aufbekommen
    hatten, ohne sie abzureißen :D.

  • Hallo,


    woran kann man den erkennen, dass die Motorlager gewechselt werden sollten ? Ich habe im Netz ein Prüfmaß mit 13mm zwischen den Gehäusehälften gefunden, weiss aber nicht, ob dieses Maß auch für die M119´er Motorlager gilt.


    An meinem Wagen gibt es Druckstellen vom Flammrohr BFS an dem Hitzeschutzriffelblech zum Radkasten. Ob das nun von den Motorlagern kommt oder vom vergangenen Getriebewechsel weiss ich nicht, deswegen wollte ich hier erst mal fragen.


    mfg
    mb

  • So, die neuen Motorlager sind eingebaut.


    Wer die Arbeit vor sich hat und sich informieren mag, dem sei der obige Youtube link empfohlen wobei beachtet werden muss, dass es sich dort um einen R129 handelt und dort etwas mehr Platz gegeben ist. Desweiteren ist das E500 board aus den USA informativ. Dort nach DIY (=do it yourself) engine mounts suchen und es werden sinnvolle Beiträge angezeigt.


    Wie Peter schon geschrieben hat gibt es nicht die Anleitung schlecht hin da alle Erfahrungsberichte etwas unterschiedlich sind. Ich versuche mich mal an einer Zusammenfassung der Netzerfahrungen:


    Gemeinsamkeiten aller Berichte:
    - der Motor muss nicht ausgebaut werden
    - der Motor kann von unten mit einem Wagenheber angehoben werden wobei ein Kran besser wäre
    - es müssen diverse umgebende Teile abgeschraubt werden um die Motorlager zu erreichen und ausbauen zu können
    - die Umrahmung des Lüfters muss entfernt werden
    - auch wenn die Motorlager noch so defekt sind läuft beim Ausbau immernoch Flüssigkeit aus, somit auf Augen und Mund achten
    - die meisten Motorlager an durchschnittlich gepflegten M119 sind defekt wobei sich dies nur in verstärkten Vibrationen äussert; laut USA board ist die Haltbarkeit bei ca. 5 Jahren
    - eine Prüfung der Motorlager ist möglich anhand des Abstandes zum Vorderachsquerträger; bei weniger als 20mm ist das Lager defekt



    Die Berichte unterscheiden sich primär in den Teilen welche demontiert werden müssen um die De-Montage durchführen zu können:
    - Auspuffquerrohr
    - beide Wasserbehälter
    - mittlere Spurstange
    - Motorträger rechts und/oder links (Motorträger = Aluteil zwischen Motorblock und defektem Motorlager)
    - Kunststoffabtrennung zwischen Radhaus und Motorraum
    - Belüftungsrohre vom Frontspoiler zum Motorlager
    - Hitzeschutzblech Lenkhebel
    Aus den unterschiedlichen Demontageteilen ergeben sich leicht unterschiedliche Vorgehensweisen.



    Mein Vorgehen:
    Die Gemeinsamkeiten galten auch für mein Vorgehen. Desweiteren habe ich folgene Teile demontiert:
    - Auspuffquerrohr (4 Schrauben, ca. halben Meter lang, einfach)
    - U-Profil Querverstrebung zwischen den Querlenkern (4 Imbusschrauben, einfach)
    - Belüftungsrohre für Motorlager (nicht einfach)
    - Abtrenner zwischen Radhaus und Motorraum (nicht einfach)
    - Hitzeschutzblech Lenkhebel (einfach)
    - Wischwasserbehälter zur Seite gelegt


    Die 13´er Schrauben von unten auf der BFS herrausdrehen, auf der FS soweit es geht lösen ohne sie auszubauen. Danach die 17´er Schraube aus dem BFS Motorlager herrausdrehen; diese ist sehr schlecht zugänglich. Wir hatten zur Verfügung: Ringschlüssel, gekröpft und ungekröpft, Ringratsche und Stecknuss mit Quergriff. Damit hat es funktioniert. Den Motor anheben bis man das Motorlager und dessen Hitzeschutzblech nacheinander entnehmen kann. Das neue Motorlager in den Vorderachskörper legen; u.U. mit etwas Kraft gegen den Motorträger hebeln. Dann das Hitzeschutzblech orientiert auflegen und den Motor etwas ablassen. Der Motorträger und das Motorlager werden nicht in der Flucht sein, deswegen das Motorlager händisch anheben und zum Motorträger ausrichten und während dessen die 17´er Schraube wieder eindrehen. Nun den Motor ablassen und die 13´er Schrauben eindrehen wobei diese auch nicht in der Flucht liegen werden weswegen auch hier improvisiert werden muss. Das vorgehen auf der FS ist quasi das gleiche wobei erwähnt werden sollte, dass ich keinen Motorträger demontiert habe.


    Dauer: im US Forum sind Werte von 3-7h zu lesen, ich würde in der Gesamtheit (Aufbocken etc.) eher 3 Tage veranschlagen.



    Ein paar Gedanken:
    Ich finde die Motorlager erbärmlich. Es ist mir klar, dass dies in Sindelfingen keinen mehr interessiert aber hier kommen drei Punkte zusammen, welche dem Rest des Wagens im bezug auf Qualität nicht gerecht werden. Die Lager sind teuer (180€/Stück) was noch akzeptabel wäre, aufwändig beim Einbau was bei einem grossen Motor in einem Mittelklassewagen auch noch OK ist aber halten nicht gerade lange. MB USA kalkuliert 7h für den Einbau, somit kostet dies sicherlich 1000€. Die ausgebauten Motorlager bei meinem Wagen waren Bj. 2000 und wurden somit zum ersten Mal nach 7 Jahren gewechselt.


    Wenn die neuen Motorlager besser wären wie die bisherigen wie es z.B. beim Kabelbaum der Fall ist wäre das für mich kein Grund mich zu ärgern aber alle 5-7 Jahre die gleichen Arbeiten zu erledigen passt mir garnicht. Dies ist z.B. auch der Grund, warum ich Autos ohne Zahnriemen bevorzuge.


    Entäuschung


    mfg
    mb

  • Servus,


    was ich noch anfügen kann, die Lager müssen nicht direkt bei MB gekauft werden.
    Wer im Zubehörladen Lemförder kauft, bekommt Originale BOGE Lager mit der Originalnummer
    und rausgeschliffenem Stern ;).


    Dann wird's auch ein bisschen günstiger.


    Ich denke die Haltbarkeit kommt auch ganz auf die Belastung drauf an. Wer weiterhin viele KM damit abspult, da kann
    das durchaus hinkommen mit den 7 Jahren.
    Meine sind seit 2009 drin und sind nach 5 Jahren noch tadellos. Ich bin mal guter Dinge.



    Gruß Peter

  • Kleiner Nachschlag: wenn man die Motorgummis gewechselt hat bietet es sich auch an, den Getriebegummi zu wechseln.
    Der Wechsel hiervon ist recht einfach, wer die Motorgummis gewechselt hat braucht hierfür keine Anleitung. Es sind
    insgesamt 7 Schrauben und man braucht einen Wagenheber. Der Gummi kostet original 70€.


    Man kann sehen, wie der alte etwas zusammengesackt ist. Trotzdem bedeutet dies nicht, dass der Wagen mit einem
    alten Gummi nicht mehr fahrbar ist; einzig die Vibrationen oder Geräusche im Innenraum können etwas zunehmen,
    dies gilt auch für die Motorgummis.


    mfg
    mb