Liebe W124-Freunde,
nachdem ich die letzten Wochen intensiv in eurem Forum gelesen habe, ist es nun Zeit mich anzumelden und einen ersten Bericht zu verfassen. Vor kurzer Zeit habe ich mir einen 230E, BJ 03/90 mit 89500km zugelegt. Die Probefahrt meisterte er wunderbar und ich war/bin ziemlich glücklich und zufrieden mit meinem Wunschauto. Auf der Überführungsfahrt gab es dann einige Zwischenfälle. (Scheibenwischer wurde immer langsamer, Motorstart nur mit Starthilfe, Kilometerzähler blieb stehen). Hab dem Wagen zunächst mal eine neue Batterie gegönnt, da die alte wirklich am Ende war, aber das wusste ich schon vor dem Kauf. Dann wurde das Scheibenwischergetriebe gereinigt und die Tachowelle erneuert. Jetzt läuft er eigentlich ganz rund. Der Motor schnurrt gleichmäßig und zieht auf der Autobahn bedeutend besser als der 200E meines Vaters. Nur im Leerlauf gibt es Probleme. Wie auch bei etlichen anderen Forenbeiträgen säuft der Motor gelegentlich ab, wenn ich im Leerlauf an der Ampel stehe. Bisher habe ich folgendes überprüft, beobachtet bzw. unternommen:
- TÜF bekommen!
- Nachdem der Motor im Leerlauf ausgeht kann ich ihn sofort danach wieder anlassen, muss aber Gas geben und den Motor bei ca. 1000/min halten.
- Problem tritt nicht auf, wenn der Motor kalt ist. Nur bei warmem Motor (Kühlmittelanzeige zwischen 80°C und 90°C) geht er gelegentlich im Standgas aus.
- Gemäß dem Hinweis von Julia&Uwe habe ich die Kontakte am Zündschaltgerät gereinigt.
- Der Motor hat neue Zündkerzen bekommen. Die alten waren so hinüber das ich mich frage, wie der Wagen überhaupt noch fahren konnte.
- Die Lambdasondenwerte seien in Ordnung, teilte mir eine befreundete Werkstatt mit.
Mich wundert, dass der Motor wirklich rund läuft. Er klappert nicht, beschleunigt super, im Leerlauf wackelt nichts. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass er jeden Moment ausgeht. Manchmal spüre ich nicht einmal, dass er ausgegangen ist. Also ich bin wirklich kein Auto-Schrauber, aber da ich mit einem Multimeter umgehen kann habe ich heute den Luftfilter abmontiert und die Widerstandskennlinie des LMM vermessen. (Siehe Grafik, Achtung: Logarithmische Skala!) Wenn ich die Stauscheibe lediglich leicht berühre dann hüpft der Widerstand zwischen 10k Ohm und 100k Ohm. In diesem springenden Bereich ist die Stauscheibe noch nicht geöffnet. Ist das schon relevant? Der Wert meines Multimeters stabilisiert sich erst, wenn ich die Stauscheibe mindestens 1mm bis 2mm nach unten drücke. Ab dann steigt der Widerstand ohne Sprünge von 6k Ohm auf ca. 12k Ohm um dann im letzten Drittel auf ca. 8k Ohm zu sinken.
LMM_poti.png
Dann ist mir gestern noch etwas aufgefallen das mich sehr stutzig macht. Die Situation war Folgende:
- Motor war eisekalt und startete problemlos.
- Ich rollte auf ebener Straße auf eine Kreuzung zu. An der Kreuzung hatte der Motor 500/min im Leerlauf. Habe mich gewundert das er nicht aus ging.
- Ich fuhr langsam im ersten Gang mit ca. 8km/h. Ohne auch nur ein bisschen mehr Gas zu geben beschleunigte der Wagen plötzlich!
- An der nächsten Kreuzung waren es im Leerlauf ca. 800/min.
Kennt ihr dieses Phänomen, dass der Wagen plötzlich aus dem Nichts heraus deutlich besser zieht? Ich fand das sehr eigenartig und weiß nicht, ob dies mit dem gelegentlichen Absterben im Leerlauf zusammen hängt. Über Hinweise und Anregungen wäre ich sehr dankbar. Ich weiß zur Zeit nicht wie es nun weiter geht. Mir fehlt hier die Erfahrung um systematisch dem Problem auf die Schliche zu kommen.
Schonmal herzlichen Dank an Alle, die meinen Beitrag lesen.
Viele Grüße, Max.