W124 230E M102 mit Problemen beim Kaltstart (Stirbt ab/schüttelt sich)

  • Temperatursensor ist in Ordnung zeigt bei ca. 12°C: 4,16-4,18 kOhm und bei ca. 78°C: 357-367 Ohm. Das ist nach dem Diagramm bei Etzold genau im Soll.


    Zur Messung des EHS hatte ich eigentlich alles richtig verdrahtet. Bei Kontaktunterbrechung sollte der Motor doch gar nicht anspringen, richtig?
    Das werde ich bei Gelegenheit nochmal prüfen, wenn ich einen Gehilfen habe. Ist alleine ein bisschen fummelig.


    mawi2006 ist das die Methode, die auch bei Etzold beschrieben ist? Ich hab dir mal eine PN dazu geschrieben.

  • @ mawi:
    Könntest Du den Messaufbau am EHS mal grafisch darstellen. Kleine Zeichnung oder so? Ich habe mich noch nie damit beschäftigen müssen. Und auch noch nie kapiert wie es geht.
    Danke.

  • Da der Motor ohne EHS im kalten Zustand eigentlich nicht starten sollte, bin ich davon ausgegangen, dass auch meine Verkabelung passt. Ich habe im kalten Zustand geprüft, da hier ja auch beschrieben ist den Strom mal im Warmlauf zu prüfen. Ich habe das ebenfalls nach dem Video verkabelt, dass du verlinkt hast. Ich werde mir aber nochmal so feine Abgreifklemmen wie im Video besorgen und das nochmal prüfen.



    Ist es notwendig, das Regenerierventil zu verschließen? Und wenn ja, wo sitzt das denn beim M102?

  • Das Regenerierventil soll vermutlich nur verschlossen werden, um eine Nebenluftquelle auszuschließen, da hängt ja der Aktivkohlefilter dran. Habe ich bisher nie gemacht.


    Und die Hirschmannklemmen sind nur eine Möglichkeit, das ist ja alles 4mm Bananenstecker und Buchse, wenn man geeignete Kabel hat.


    Im Anhang mal eine Messaufbau zur EHS Messung gezeigt.

  • Ich hatte heute nochmal die Gelegenheiten ein paar Stellen zu prüfen.


    Der Drosselklappenschalter zeigt korrekte Widerstandswerte:

    • Zwischen Pin 1 und 2: 0 Ohm im Leerlauf, ∞ Ohm bei Volllast
    • Zwischen Pin 2 und 3: ∞ Ohm im Leerlauf, 0 Ohm bei Volllast


    Anschließend habe ich das LMM Poti nach dieser Anleitung geprüft.
    Das Potentiometer am LMM zeigt folgende Werte:

    • Widerstandsprüfung (Motor aus):
      Pin 1+2: 7,7 kOhm in Ruhelage und Wert steigt kontinuierlich bis zum letzten Drittel an, wie hier aufgezeichnet
      Pin 1+3: konstant 4,2 kOhm
    • Spannungsprüfung (Motor im Leerlauf):
      Pin 1+2: 0,75 V
      Pin 1+3: 4,81 V


    Dabei ist mir lediglich aufgefallen, dass wenn die Stauscheibe zurückkommt, der Widerstand zwischen Pin 1 und 2 manchmal etwas höher (10-11 kOhm) liegt. Wenn man die Stauscheibe dann kurz antippt geht der Wert wieder auf ca. 7 kOhm (Da die Scheibe ja etwas Spiel hat).



    Beim Kaltstart ist mir ebenfalls aufgefallen, dass ein leichtes drücken auf die Stauscheibe (ohne gegen den Widerstand zu drücken, lediglich das Spiel) die Drehzahl anhebt und sich der Motor nicht mehr schüttelt. Kann es sein, dass der Motor so mehr Luft bekommt, was darauf hindeuten würde, dass etwas mit der Luftzufuhr im Kaltlauf nicht stimmt?
    Oder ist die Stauscheibe vielleicht etwas zu weit oben?



    Dann wollte ich mir nochmal das EHS anschauen. Verkabelt habe ich entsprechend dem Video . Hier zeigt die Strommessung tatsächlich in jedem erdenklichen Zustand 0 mA.
    Das würde ja bedeuten, dass hier eine Spannungsunterbrechung vorliegt. Wie kann ich hier weiter prüfen? Welche Pins am KE-Stecker führen denn zu den Pins am EHS (Ist 10 und 12 korrekt)?

  • Servus,



    die Widerstandsmesserei am Poti macht genausoviel Sinn zur Beurteilung wie
    mit einem Voltmeter Strom zu messen....


    Genau geprüft kann es nur auf Spannung werden, sonst werden alle Potis für tot erklärt.




    Gruß Peter

  • Symptome
    Motor springt im Kaltstart an.
    Drehzahl geht zunächst auf 750-850 U/min fällt nach 1-2 Sekunden unter 500 U/min und Motor stirbt ab.
    Nach mehrmaligem Starten hält er sich knapp über 500 U/min. Bei aktuellen Außentemperaturen um 5°C sind ca. 6-8 Startvorgänge erforderlich!
    Im Warmlauf schlechte Gasannahme. Nach mehrmaligem Starten mit sanftem Gasfuß am Leben zu erhalten.
    Tastverhältnis an X11: feste 79,2%.
    Kein Strom am elektrohydraulischen Stellglied (EHS/Drucksteller): 0mA.



    Was wurde erneuert/repariert?
    Zündgeschirr (Verteilerkappe, Läufer, Kabel und Kerzen) erneuert.
    Temperaturfühler Ansaugluft erneuert.
    Kaltlaufregler (HJS Euro TR2) außer Betrieb genommen.



    Was wurde geprüft?
    Korrektes Motorsteuergerät verbaut (005 545 55 32 / Bosch 0 280 800 204 KE0006).
    Keine Auffälligkeiten bei Falschluftprüfung.
    Überspannschutzrelais in Ordnung.
    Mikroschalter Schubabschaltung in Ordnung.
    Drosselklappenschalter in Ordnung.
    Temperaturfühler Kühlmittel in Ordnung.
    Temperaturfühler Ansaugluft in Ordnung.
    Potentiometer Stauscheibe in Ordnung (0,75V zwischen Pin 1 und 2 / 4,81V zwischen Pin 1 und 3).
    Prüfung auf Leitungsunterbrechung zum Stecker KE:
    - EHS ok
    - Leerlaufsteller ok
    - Temperaturfühler Ansaugluft ok
    - Drosselklappenstecker ok
    - Potentiometer Stauscheibe ok
    - Temperaturfühler Kühlmittel (Prüfung steht noch aus)
    - Kaltstartventil (Prüfung steht noch aus)



    Meine (aktuellen) Fragen?
    (1) Kann es eventuell auch an der Kraftstoffzufuhr liegen (KPR, Filter, Druckspeicher, Rückschlagventil)?
    (2) Ich wollte den Leerlaufsteller noch prüfen und ggf. reinigen. Wie wird der denn ausgebaut?
    (3) Lässt sich das Motorsteuergerät selbst auf Funktion prüfen? Wenn der fehlende Strom am EHS einen Notlauf diagnostiziert, ist dann eventuell das ganze Steuergerät defekt?



    Darüber hinaus steht auf der Liste noch das Kaltstartventil. Werde ich bei der nächsten Gelegenheit noch prüfen.

  • Das MSG muss aber beim und nach dem Starten einen Strom am EHS erzeugen, da angereichert wird nach Kennfeld bzw Festwerten, so lange die Lambdasonde noch nicht auf Betriebtemperatur ist. Wenn das MSG keine Ströme rausgibt ist es entweder defekt oder wird nicht mit Spannung versorgt, würde ich sagen.


    Wie war das nochmal mit dem Durchgang Temperaturfühler Ansaugluft auf Pin 11 am Stecker des MSG?

  • Wie war das nochmal mit dem Durchgang Temperaturfühler Ansaugluft auf Pin 11 am Stecker des MSG?

    Was meinst du damit? Habe am Sensor selbst den Widerstand bei Zimmertemperatur (ca. 2,4 kOhm) und über heißem Wasserdampf (Widerstand geht ziemlich nach unten) geprüft. Durchgang zum Stecker der KE (Pin 11) ist vorhanden.
    Wenn ich bei der Messung des Tastverhältnis den Stecker am Temperaturfühler Ansaugluft abziehe, bewegt sich das Tastverhältnis von 79,2 auf 78,1% (beim Anstecken wieder nach oben).

  • Darüber hinaus steht auf der Liste noch das Kaltstartventil. Werde ich bei der nächsten Gelegenheit noch prüfen


    Bei meinem 230er Baujahr 87 war das der Punkt allen Übels.


    Von den Massekabeln hab ich auch noch nichts gelesen oder halt übersehen, die solltest du aber auch testen. Einfach mit einem Startkabel den Massepunkt am Dom mit dem Motor verbinden und dann mal starten.

    124 mal editiert; zuletzt von Progger (gestern um 19:04). Es gibt keine älteren Version des Beitrags


  • Durchgang Pin 11 ist also gegeben.
    Kaltstartventil hat reinweg was mit dme Starten zu tun, ist sonst nicht mehr in Betrieb, kann nur Einfluss haben, wenn es undicht ist im Motorlauf.


    Gehe der Sache mit dem fehlenden Strom am EHS nach. Eventuell kannst Du Dir auch mal ein MSG ausleihen bzw. dein MSG in einem anderen M102 testen. Die Tatsache, das ein Tastverhältnis ausgegeben wird, deutet ja darauf hin, dass das MSG Versorgungsspannung hat.

  • Hallo,
    deine Leidensgeschichte liest sich ja grausam!
    Sicher alles richtig aber ich werde das Gefühl nicht los, dass Du an zu vielen Orten gleichzeitig suchst.


    Neben Falschluft und ÜSR , was einfach abgestellt oder getauscht gehört, benötigst du unbedingt den richtigen Schaltplan.
    Gerade im Bereich der Sensoren und Verknüpfung hat sich immer wieder mal was geändert.
    Einfach mal davon ausgehen, dass da einiges bereits improvisiert oder falsch getauscht wurde.
    Steuergeräte, Relais und Kabelfarben mal prüfen schadet nicht.
    Die Sensoren mögen schon in Ordnung sein. Nutzt halt nichts, wenn sie an die falschen Stellen melden.


    Viel Glück


    Peter

  • Gehe der Sache mit dem fehlenden Strom am EHS nach. Eventuell kannst Du Dir auch mal ein MSG ausleihen bzw. dein MSG in einem anderen M102 testen. Die Tatsache, das ein Tastverhältnis ausgegeben wird, deutet ja darauf hin, dass das MSG Versorgungsspannung hat.

    Okay, ich werde der Sache mit dem fehlenden Strom am EHS mal weiter nachgehen.
    Mal schaun, wo ich ein Leih-MSG herbekomme.


    Neben Falschluft und ÜSR , was einfach abgestellt oder getauscht gehört, benötigst du unbedingt den richtigen Schaltplan.
    Gerade im Bereich der Sensoren und Verknüpfung hat sich immer wieder mal was geändert.
    Einfach mal davon ausgehen, dass da einiges bereits improvisiert oder falsch getauscht wurde.
    Steuergeräte, Relais und Kabelfarben mal prüfen schadet nicht.
    Die Sensoren mögen schon in Ordnung sein. Nutzt halt nichts, wenn sie an die falschen Stellen melden.

    Ich bin mittlerweile Besitzer einer Ausgabe von Etzolds' So wirds gemacht für den W124. Da ist auch ein Schaltplan für den 230E mit dabei, der allerdings aufgrund des sehr kleinen Ausdrucks gerade was die Pin-Nummern angeht manchmal ziemlich unleserlich ist. Deshalb frage ich hier ab und zu mal nach den korrekten Pins ;)



    Ansonsten bin ich aktuell dran den gesamten Kabelbaum auf Durchgang zu prüfen.

    Da werde ich zusätzlich mal die Masseprüfung und die Leitungsfarben mit auf den Zettel nehmen.



    Wie schon gesagt bin ich noch ein echter Laie und auf eure echt hilfreichen Tipps angewiesen :thumbup:

  • Ansauglufttemperaturfühler hat Durchgang zum Stecker MSG. Masseschluss auch gemessen ?
    Wenn das Kärrnche mal läuft, warmfahren, ausmachen, MSG abstecken und wieder starten. Wie verhält der Motor sich dann?

  • Sorry für die späte Rückmeldung. Ich bin leider in letzter Zeit zu nichts gekommen.


    Wenn das Kärrnche mal läuft, warmfahren, ausmachen, MSG abstecken und wieder starten. Wie verhält der Motor sich dann?

    Bei abgestecktem MSG verhält sich der Motor im warmen Zustand wenig beeindruckt. Läuft prinzipiell wie immer.



    Obwohl ich weiß, dass ein Teileweitwurf meistens keine Probleme löst, habe ich trotzdem bei MB ein neues KPR und ÜSR bestellt (Ist es korrekt, dass das ÜSR 2015403245 durch 2015403745 und das KPR 0025452105 durch 0035452005 ersetzt werden?) und auch bereits verbaut. Den Kaltstart kann ich erst morgen wieder überprüfen. Ich habe allerdings nochmal das Tastverhältnis an X11 gemessen. Leider keine Änderung, er zeigt weiterhin feste 79,3%.


    Ebenfalls bestellt ist ein gebrauchtes MSG (gibt es ja nicht mehr neu), da warte ich aber noch auf die Lieferung.
    Und auch der Benzinfilter hat seine Lebenszeit überschritten und wird zwischen Weihnachten und Silvester erneuert.

  • Hier mein Update zu den neuen Relais (ÜSR + KPR): Der Motor geht bei den ersten paar Startversuchen weiterhin aus.


    ABER: Beim Startvorgang steigt die Drehzahl deutlich höher an (auf ca. 1200-1300 U/min). Und wenn der Motor dann mal anbleibt, beginnt er bis zu einer Kühlwassertemperatur von ca. 45-50°C im Leerlauf an zu sägen. Die Drehzahl pendelt dabei zwischen 550 und 1200 U/min. Ist der Motor mal einigermaßen warm hält er die Drehzahl im Leerlauf ohne Probleme.