Brauche allgemeine Tipps für anstehende Karosseriearbeiten

  • Hallo zusammen
    in den kommenden Tagen werde ich eine Werkstatt für Karosserieinstandsetzung aufsuchen um dem Verfall meines Wagens entgegen zu wirken. Was gemacht werden muss, das ist wohl das, was ich hier sehr oft lesen kann: alle 4 Kotflügel, beide Türen (Coupé) von unten und in der Flanke, Türzarge Fahrerseite, Wagenheberaufnahmen, IR-Empfänger/Schloss im Heck und ein paar Kleinigkeiten. Die vorderen Kotflügel (fertig lackiert) und Reparaturbleche für die WHA habe ich bereits hier liegen.


    Ich selber bin hinreichend ahnungslos wenn es um handwerkliche Dinge geht; ich muss also vertrauen, was mir der Werkstatt anbietet (Leistungsumfang und Preis). Das ist auch der Grund, warum die Werkstatt schon fast gesetzt ist: sie wurde mir von einem Bekannten empfohlen, den ich sehr schätze hinsichtlich seiner Schrauberfähigkeiten, der sich aber nicht um Schweiß- und Lackierarbeiten kümmert.


    Mein Ziel ist es, den Wagen ordentlich (perspektivisch) instand zu setzen, aber ohne einen hohen Anspruch auf die Lackierarbeiten; natürlich auch gerne günstig. Wenn das Sparschwein in kommenden Jahr wieder voll ist, dann werde ich vielleicht auch mal über eine Lackdusche mit Klarlacküberzug nachdenken (meiner ist 904 uni-blau).


    Meine Frage an die erfahrenen Hasen: auf was habe ich nach eure Meinung zu achten? - Nicht zuletzt geht es mir auch um Tipps, die Konservierung/Haltbarkeit betreffen. Und gibt es irgendwelche 'Formeln' oder 'Schlüssel' nach den ich den Angebotspreis einordnen kann?


    Ich danke euch für eure Mühe und grüße Doppellinkshändig.


    Der Klaus

  • check oder laß es checken von einem erfahrenen 124er Rostseher....diese Stellen guggstu hier...bei 60% dieser Roststellen biste locker 5k los, wenn du denn sinnigerweise auch die ollen Gummis/Lager/vergammelte Kleinteile/Lack tauschen lässt..wenn es denn auch gut gemacht sein soll


    lass einen drüber schauen, der wirklich Ahnung vom 124er Rost hat--VORHER

  • lass einen drüber schauen, der wirklich Ahnung vom 124er Rost hat--VORHER


    Ja, der von mir erwähnte Bekannte ist nicht nur ein exzellenter KFZ-Mechaniker (Fokus Oldtimer), sondern hat seinerzeit auch einen C124 für seinen Sohn wieder zum Leben gerufen. Da er aus gesundheitlichen Gründen keine Karosseriearbeiten mehr in Angriff nimmt, begleitet er mich zur Karosseriewerkstatt um die Begutachtung & Kalkulation zu begleiten. Aber bei aller Wertschätzung, so glaube ich hier im Forum auf noch mehr W124-spezifisches Wissen zu treffen; weshalb ich auch hier mein Posting an euch richte.


    Von unten (Achsaufnahme, Träger, Unterboden, ...) scheint der Wagen in Ordnung zu sein; zumindest meinen das TÜV und zwei unabhängige Mechaniker. Weshalb ich jetzt die Karosserie angehen möchte (wie gesagt, hat der Lack eine geringe Priorität). Aber Du bist schon auf dem richtigen Weg: ich muss halt Klarheit haben, ob es überhaupt (wirtschaftlich gesehen) Sinn macht, in den Wagen zu investieren, denn das finanzielle Potential ist geringer als die Freude am Fahrzeug groß ist.


    Auf jeden Fall ein großes DANKESCHÖN.

  • du wirst erst Klarheit über den wahren Zustand haben, wenn vieles erst abgebaut ist (vieles davon kannst du ja machen)...wie Kotflügel, Stoßstangen, Beplankungen, Seitenschweller und vor allem Hinterachse....Tüvprüfer und viele sogenannte 124er Kenner sind fürn poppes, es sei denn du lässt einen 124er Rostseher drüberschauen...124er rosten böse und zwar im verborgenen

  • ´n Abend W 124 Freunde, ´n Abend Klaus-AC,

    du wirst erst Klarheit über den wahren Zustand haben, wenn vieles erst abgebaut ist (vieles davon kannst du ja machen)...wie Kotflügel, Stoßstangen, Beplankungen, Seitenschweller und vor allem Hinterachse.

    Dem ist eigentlich nicht viel mehr hinzu zu fügen, außer, Du räumst den Innenraum auch noch leer; allein schon wegen genaueren inspizieren. Ist wohl aber beengter als im Kombi ^^ .
    Mit freundlichen Grüßen KK

  • 124er-Brille absetzen, Auto auf die Bühne, großer Schraubendreher, Lampe. Und dann kanns losgehen. Alles was obenrum ist würde ich nicht anfassen bevor nicht der Fortschritt der Unterbodenfragmentierung festgestellt ist.


    Vertrau nicht auf Experten, werde selber einer.


    mfg
    Arne

  • Moin,


    aus eigener, leidvoller, Erfahrung.
    Selbst nach 60 min Check auf Bühne, mit dabei war ein echter MB Spezi, haben wir nur einen Bruchteil vom Rost gefunden. HA + WHA sind kein Thema, Türunterkanten einmal hinfassen und gut.
    Die meisen Fallen aber, siehe nicehands Beitrag. Meine "Favoriten" sind die Scheibenrahmen. Und alles kostet Zeit und Nerven. Ud wenn dann der Lacker noch schlampt....Prost Mahlzeit.
    Tus gleich, die braune Pest ist tückisch.`

    Viele Grüße


    Afu


    Auf dem Baum das sitzt ein Specht, der Baum ist hoch, dem Specht ist schlecht.

  • Hallo Klaus,
    ich weis nicht, wer sich nen 124er zulegt sollte ein mindestmaß an Eigenarbeit investieren können. irgendwie seh ich das nicht bei dir :rolleyes:
    Nich böse sein, ich mein nur, wenn du alles in ner Werkstatt machen läßt, könnt sich dein 124er als Faß ohne Boden bzw. als Groschengrab herausstellen,
    heißt das du bei nem Verkauf weniger kriegst als was du reingesteckt hast ;(
    Du wohnst leider zu weit weg, sonst hätt ich dir an meinem 87er Alldaydriver alles zeigen können, und da gibts viel was masn in ner halben Stunde nicht sieht,
    und wo hinterher richtig ins Geld geht :arghs:
    Viele Bilder könnten helfen um dein Groschengrab einschätzen zu können 8o


    Schöne Grüße Jürgen :bear:

  • Lieber Klaus,
    Ich kann dem Beitrag von Jürgen nur beipflichten. Einen 124er zu sanieren ohne Eigenleistung und ohne eine sehr gute finanzielle Decke halte ich für ein Himmelfahrtskommando bei dem es eine Unzahl an unübersichtlichen Fallstricken geben kann. Ich möchte Dein Vorhaben in keiner Weise schlechtreden und ich finde es gut dieses Fahrzeug zu sanieren, wie wahrscheinlich die meisten in diesem Forum, nur sollte Dir bewusst sein dass Du wahrscheinlich nur schwer eine zuverlässige Prognose der Arbeiten erhalten wirst, da man viele Dinge erst beim Freilegen findet. Ich bin derzeit dran einen 201er zu sanieren und hab gestern nun nach zwei Monaten (immer wieder in der Freizeit) die Schweißarbeiten erledigt. Wenn man das sauber macht und nicht bloß drüberbrät ist der Aufwand enorm. Bei mir waren es beide vorderen Wagenheberaufnahmen (links vom oberen Falz bis runter zum Stehblech im Schweller bis nach vorne zur Endspitze), Fußraum links inklusive Falz A-Säule und Verstärkungsträger Schottwand, Innenkotflügel links zur Gänze inklusive Teil des Längsträgers und Teil des Stoßdämpferdomes). Der Rest des Wagens, speziell der Hinterwage sind super. Es hätte sich nie ausgezahlt die Arbeit machen zu lassen. Darum gibt es m.E. nur drei Möglichkeiten bei so einer Sanierung:


    1, Man macht die Dinge soweit wie möglich selbst und hat das Risiko der Zeit
    2, Man hat den finanziellen Rahmen und eine FACHKUNDIGE Werkstätte die die Arbeiten dauerhaft haltbar und sauber ausführen
    3, Man sucht sich ein Fahrzeug in einem wirklich guten Zustand und investiert in die Erhaltung dessen


    Ich möchte Dich nicht entmutigen, dir damit jedoch einen Denkanstoß geben


    lg


    Andreas

  • Unzahl an unübersichtlichen Fallstricken geben kann.


    ja sicher, aber lasst ihn doch erstmal sichten. Klar ist das teuer wenn man nicht alles selbst macht (woher ich das wohl weiss :D ) aber bevor nicht der Gesamtzustand klar ist kann man da nur rumrätseln.


    wichtig ist: Wenn man feststellt das der Wagen komplett fritte ist das man dann den Mumm hat sich davon zu trennen bevor man anfängt nennenswert Geld reinzustecken. Ruinen zu sanieren lohnt sich wirklich nur für Selbermacher, ganz klar. Aber es gibt noch Autos wo man für moderates Geld zumidest die Verkehrssicherheit wiederherstellen kann und dann ein paar Jahre Spass mit dem Auto hat.


    ich denke der TE fragt auch nur nach einer Reparatur und nicht nach einer Restaurierung, der Unterschied ist meist ein paar 1000 Euro.


    mfg
    Arne

  • Da ich selber ein solch marodes Exemplar erworben habe, kann ich den Vorrednern leider nur beipflichten. Auch ich habe keine Möglichkeit mehr, selbst an dem Auto etwas zu machen, weshalb ich ihn eigentlich wieder loswerden möchte (s. mein Thread von wegen "Reparaturbleche" in dieser Unterrubrik)


    Aber eine Frage an die erfahrenen W124 (vielleicht sogar speziell Coupe Nutzer), muss ich bei durchgerosteten Wagenheberaufnahmen, sowie arg verrosteten Ecken unter den Sakkobrettern vorne wie hinten bis in die Innenkotflügel rein befürchten, dass mein Coupe beim Fahren auseinander fällt oder hat die Karosse an sich eine halt- und damit fahrbare Stabilität trotz des Rostes ? Neigen angegammelte Bremsleitungen schnell zum Versagen oder gammelt sowas beim W124 an sich recht schnell und hält trotzdem noch recht lange ?


    Wie in meinem Thread geschrieben, habe ich FRISCH TÜV, was aber nicht viel heißen mag, vielleicht habe ich die Binde mit den 3 Punkten nicht gesehen bei dem GTÜ Prüfer.
    Ich ziehe nämlich in Erwägung, den Wagen, trotz des Rostes die 2 Jahre zu fahren, allerdings hätte ich derzeit das Problem, dass meine Frau sich nicht mehr in das Auto setzen will, nachdem sie den Wagen von unten und ohne Seitenverkleidungen und Sakkobretter gesehen hat. Kann ich sie beruhigen, das so schnell, trotz des Rostes, nichts passieren kann ?


    Wie sieht das eigentlich aus mit den Punkten unter den Wagenheberaufnahmen, wo man die Stützen der Hebebühne und damit ja auch evtl. einen manuellen kleinen Hubwagenheber ansetzt. Kann ich selber bei einem ca. 10 cm Loch an der Wagenheberaufnahme mit entsprechender Verrostung drumherum, diese immer noch nutzen, um den Wagen dort hochzubocken ?


    Entschuldigung das ich mich mit meinen Fragen hier einhänge, aber anscheinend lesen hier einige erfahrene, qualifizierte W124 Nutzer mit, so dass ich die Hoffnung auf qualifizierte Antworten habe.


    Danke im Voraus und nochmals Entschuldigung


    P.S. Gerade erst gesehen, mein Beitrag war in der anderen Unterrubrik unter dieser (Kfz-Pflege)


  • Lieber Klaus,
    Ich kann dem Beitrag von Jürgen nur beipflichten.


    ...


    Andreas


    Jürgen & Andreas, vielen Dank für eure Ausführungen. Den Weg ins Do-It-Yourself werde ich nicht gehen: das ist einfach nicht mein Ding. Aber ich möchte in der Tat versuchen den Verstand klar zu halten um den Moment anzupassen, an dem es sich nicht mehr lohnt.


    Nach Erwerb meines "Schweren Wagens" (so nenne ich ihn), habe ich ihn von einem Spezialisten (Empfehlung hier aus dem Forum) checken lassen. Er hat dem Fahrzeug trotz optischer Defizite eine brauchbare Substanz attestiert und ermittelt, dass er von unten ordentlich ausschaut. Da ich mit der Art des Mechaniker nicht zurecht kommen will, habe ich mir aber eine Alternative gesucht und diese auch gefunden, so dass demnächst jemand anders sich um die Mechanik kümmert.


    Mir ist natürlich klar, dass eine alte Dose immer eine nicht kalkulierbare Angelegenheit darstellt und mir ist auch klar, dass eine volle Brieftasche es stets leichter macht. Und doch: ich lasse den Wagen jetzt hinsichtlich der Karosserie erst mal begutachten und mir ein Angebot erstellen. Auch weiß ich, dass ich das was ich da rein stecke, nie wieder raus bekomme.


    Auf jeden Fall VIELEN DANK für eure Mühe; ich werde euch sicherlich noch weiter nerven...


    Der Klaus

  • Moin W 124 Freunde, moin Klaus-AC, nun denn, monetär darfst Du das nicht betrachten, Entweder Du nutzt so ´n alten Schlurren wie es sich gehört bzw. wie/wozu er komponiert wurde oder eben nicht. ich fahre/nutze kein Coupé, aber die rostige Problematik ist ähnlich.
    Wenn es Dir eben nicht möglich ist, klatsch da TÜV drauf und genieße, quasi halbfertig das Fahren.Sorry for that :blackeye: .
    Mit freundlichen Grüßen <KK

  • Aber eine Frage an die erfahrenen W124 (vielleicht sogar speziell Coupe Nutzer), muss ich bei durchgerosteten Wagenheberaufnahmen, sowie arg verrosteten Ecken unter den Sakkobrettern vorne wie hinten bis in die Innenkotflügel rein befürchten, dass mein Coupe beim Fahren auseinander fällt oder hat die Karosse an sich eine halt- und damit fahrbare Stabilität trotz des Rostes ? Neigen angegammelte Bremsleitungen schnell zum Versagen oder gammelt sowas beim W124 an sich recht schnell und hält trotzdem noch recht lange ?


    Wie in meinem Thread geschrieben, habe ich FRISCH TÜV, was aber nicht viel heißen mag, vielleicht habe ich die Binde mit den 3 Punkten nicht gesehen bei dem GTÜ Prüfer.
    Ich ziehe nämlich in Erwägung, den Wagen, trotz des Rostes die 2 Jahre zu fahren, allerdings hätte ich derzeit das Problem, dass meine Frau sich nicht mehr in das Auto setzen will, nachdem sie den Wagen von unten und ohne Seitenverkleidungen und Sakkobretter gesehen hat. Kann ich sie beruhigen, das so schnell, trotz des Rostes, nichts passieren kann ?



    Diesbezüglich würde ich mir weniger Sorgen machen, bis ein solch robust gebautes Fahrzeug vom Rost her so substanziell geschwächt ist dass es auseinander fällt braucht es schon sehr lang, jedoch gehören die Dinge natürlich gemacht.


    Mir ist übrigens letztens,als ich so vor mich hin geschweißt habe der kürzeste Mercedes-Witz eingefallen ROSTFREI! :) (liest man oft in Anzeigen)


    lg


    Andreas


  • Moin W 124 Freunde, moin Klaus-AC, nun denn, monetär darfst Du das nicht betrachten, Entweder Du nutzt so ´n alten Schlurren wie es sich gehört bzw. wie/wozu er komponiert wurde oder eben nicht. ich fahre/nutze kein Coupé, aber die rostige Problematik ist ähnlich.
    Wenn es Dir eben nicht möglich ist, klatsch da TÜV drauf und genieße, quasi halbfertig das Fahren.Sorry for that :blackeye: .
    Mit freundlichen Grüßen

    Ja, das passt schon: am Ende bleibt es auch für mich ein Auto, dessen Bestimmung primär nicht einem emotionalen Ziel folgt.

  • Ich war dann heute bei dem mir empfohlenen Karosserie-/Lackierbetrieb...


    Mein Ansprechpartner schien 124-erfahren zu sein und listete gleich alles auf, was ich hier im Forum auch schon gelesen habe; sein Hände und Augen gingen direkt zu den Stellen, die auch mir bekannt waren. Er erklärte mir auch, dass der Aufwand erst dann abzuschätzen ist, wenn 'alles' demontiert ist. Trotzdem ließ er sich auf eine Zahl ein, die vorhandenen Repro-Kotflügel (starkes Augenbrauenziehen bei ihm) und Reparaturbleche für Wagenheber berücksichtigten: keinesfalls unter € 2.500,-, wenn keine zusätzlichen Teile benötigt werden und sich hinter den Anbauteilen keine Abgründe auftun. Dabei würde der Wagen nur untenrum lackiert; das Dach und die Säulen blieben ausgespart.


    Auch wenn das viel Geld für mich ist, so scheint es mir doch in Ordnung im Verhältnis zu der Arbeit die da erledigt werden muss. Ich werde aber noch mal vorbei schauen, wenn der Chef auch da ist, da er ein alter Bekannter meines Schraubers ist.


    Ich halte euch auf dem Laufenden - Der Klaus

  • Ja, der von mir erwähnte Bekannte ist nicht nur ein exzellenter KFZ-Mechaniker (Fokus Oldtimer), sondern hat seinerzeit auch einen C124 für seinen Sohn wieder zum Leben gerufen. Da er aus gesundheitlichen Gründen keine Karosseriearbeiten mehr in Angriff nimmt, begleitet er mich zur Karosseriewerkstatt um die Begutachtung & Kalkulation zu begleiten.

    Sei doch froh, daß er sich darum kümmert. Dem Anschein nach, hat er wohl auch Plan von der Materie.
    Hab Vertrauen und mach keine Zauberei draus.
    Wer viel fragt, geht viel irre. (Nur ein gut gemeinter Rat.)