Leerlauf 230 E / CE

  • Hallo, wie schon angedeutet habe ich bei meiner Neuerwerbung 230 CE Baujahr 1990, KLR nachgerüstet, Leerlaufprobleme. Habe die Sache heute etwas genauer beobachtet:


    Motor startete kalt völlig problemlos und hat auch die Leerlaufdrehzahl zunächst gut gehalten. Bin dann ein Paar Meter gefahren und habe wieder angehalten, der Leerlauf pendelte rauf und runter (500 - 1000 U/min) und das Econometer pendelte ebenfalls hin und her. Gas nahm der Motor aber problemlos an.


    Als die Maschine dann warm gefahren war, wurde der Leerlauf deutlich ruhiger, der Zeiger des Drehzahlmessers pendelte aber immer noch geringfügig und gewisse geringe Vibrationen waren festzustellen.


    Habe hier im Forum schon recherchiert, das kann vermutlich die verschiedensten Ursachen haben. Wie gehe ich methodisch am besten vor ?


    Danke und Gruß
    Jürgen

  • Das kann ich nicht sagen, habe den Wagen erst seit einer Woche. Die AU wurde aber neu gemacht, ohne Beanstandung.


    Bei der Probefahrt vor dem Kauf war der Leerlauf auch schon etwas rauh, aber dieses Pendeln war nicht.


    Gruß Jürgen

  • Habe heute mal versuchsweise den KLR durch Einknicken des Schlauches kurz außer Funktion gesetzt, der Leerlauf ist sofort besser geworden, nicht 100 % in Ordnung aber das Sägen war weg.


    Falschluft könnte sein und der negative Effekt wird durch den KLR wohl dann verstärkt.


    Wo sitzt beim W124 230 E eigentlich das ÜSR ?


    Gruß Jürgen

  • Unabhängig davon, dass die Ursache der Falschluft natürlich behoben werden sollte, (ich vermute mal, dass durch die Faslchluft und das Eingreifen des KLR das Leerlaufgemisch derart abgemagert wird, dass es zu dem Sägen kommt) überlege ich mir, den KLR durch eine Mini-Kat zu ersetzen. Ich habe in der Liste von z.B. Walker den W124 230 E/230 CE aber nicht gefunden !


    Folgende Fragen hätte ich:


    1) Gibt es für die 230 E / CE - Motoren einen Minikat
    2) Welche Bauteile sind für Falschluft am verdächtigsten ? Vermutlich ist nach nunmehr 19 Jahren mind. eine Dichtung nicht mehr i.O.



    Danke und Gruß
    Jürgen

  • So, nachdem ich nun einen gerissenen Schlauch zum Luftfilterkasten erneuert habe und auch den Verteilerläufer mit feinem Schleifpapier "gereinigt" habe (hatte Brandspuren, muss demnächst gewechselt werden) und ich das Problem mit dem Leerlauf kalt immer noch habe (der Motor geht aus), habe ich den Temperatursensor in Verdacht.


    Wollte diesen prüfen und habe ein Ohmmesser (eines Multigerätes) zwischen einem der vier Anschlüsse und Masse gehalten, aber das Gerät hat nichts angezeigt. Habe ich bei der Messung etwas falsch gemacht ?


    Gruß Jürgen


    P.S. einen Minikat scheint es für den 230 E nicht zu geben, warum auch immer !!

  • Du misst die 4 Pole diagonal gegeneinander. Normalwerte sind einmal bei 20^C Kühlmitteltemperatur 2,1 bis knapp 3 KOhm. Bei warmem Fahrzeug (80°C) sinds dann zwischen 300 bis 400 Ohm. Ansonsten hat der Fühler einen Schaden.
    Bei kleineren Problemen kann der Stecker auch überbrückt werden.


    :mrgreen::mrgreen::chef:

  • Danke, der Wert bei kalter Maschine (20°) ist 2,2 kOhm also in Ordnung. Nun muss die Suche weiter gehen. Hier ist oft vom ÜSR die Rede. Kann das Relais einen Einfluss auf den Kaltleerlauf haben ? Wie kann man dieses Relais prüfen ?


    Danke und Gruß
    Jürgen

  • Kann.
    Das ÜSR schützt die Motorsteuerung (MSG) vor zu hohen Spannungen.
    Wenn Fehlspannungen auftreten kann die Einspritzung ausfallen oder gestört sein. Das wiederum führt zu Störungen z.B. im Leerlauf.
    Das ÜSR soll bei eingeschalteter Zündung an Klemme 1 des MSG Steckers gegen Masse Bordspannung zulassen, also mindestens 12 V haben.
    Wenn nicht, schauen, ob die Flachsicherung am Relais in Ordnung ist. Ansonsten tauschen (10 A). Bei erneutem Ausfall, an Klemme 30 des ÜSR gegen Masse messen. Hier sollten auch 12 V anliegen.
    Bei ausgeschalteter Zündung soll ein Ohmmeter zwischen der Klemme 87 des ÜSR Platzes und Klemme 1 des MSG Steckers nur wenig Widerstand messen. Geht der gegen unendlich, ist das ÜSR kaputt. Das ÜSR hat unterschiedliche Bauformen, je nach Motor und Ausstattung. Klemme 30 und 87 des ÜSR Platzes überbrücken. Zündung einschalten. Auch jetzt sollte an Klemme 1 des MSG Steckers Bordspannung anliegen. Ansonsten Relais tauschen.
    Weitere Informationen findest du, wenn du im Forum die Suche nach "Überspannungsschutzrelais" aktivierst.


    :mrgreen::mrgreen::chef:

  • Der Meister meines Vertrauens hat durch kleinere Arbeiten schon einiges erreicht, der Kaltleerlauf ist jetzt trotz KLR ordentlich, allerdings ruckelt der Wagen ganz geringfügig.


    Mit dem Leerlauf warm bin ich aber immer noch nicht zufrieden, relativ niedrige Drehzahl (so ca. 700 U/min) und leichtes Schütteln. Wenn die Lenkung voll eingeschlagen wird, wird der Leerlauf aber sehr nervös. Kann das ein Indiz auf ein defektes Teil sein.


    Gruß

  • Das hört sich jetzt verdächtig nach dem Leerlaufsteller an. Der sitzt am Sammelsaugrohr in der Nähe des Kraftstoffmengenteilers und spritzt unter Umgehung der Drosselklappe beim Zuschalten von Verbrauchern (Servo, Klima, Automatik Pauf D) vermehrt Kraftstoff ein, um die Leerlaufdrehzahl konstant zu halten. Angesteuert wird der Leerlaufsteller vom Steuergerät der KE Einspritzung. Beim 6 Zylinder entspricht dies dem elektronischen Stellglied.
    Die Spannung bei normalem Tastverhälnis sollte am Stecker am Leerlaufsteller zwischen der Buchse 2 gegen Masse am Motorblock be eingeschalteter Zündung gut 12 V sein, ansonsten hat er einen Schaden.


    Die Spannung bei Buchse 1 und 3 sollte bei eingeschalteter Zündung 0 sein. Wenn nicht liegts evtl. am Steuergerät KE. Dann messen zwischen der Klemme 20 am Steuergerät und Batteriemasse. Ansonsten Leitungswiderstand zwischen Leerlaufsteller und KE Steuergerät messen. Dazu Buchsen 1 und 3 am Leerlaufstellerstecker gegen Klemme 4 und 3 auf Durchfluss prüfen.
    Der Widerstand am Leerlaufsteller sollte bei Messung Pin 2 und 3 sowie Pin 1 und 2 jeweils 12 Ohm betragen. Ansonsten Schaden.


    :mrgreen::mrgreen::chef:

  • Hallo danke für den Tipp, den Leerlaufsteller werde ich mir bei Gelegenheit mal näher anschauen.


    Habe heute die Dichtungen der Einspritzventile getauscht und die Zündkerzen gewechselt. Siehe da, es waren wohl falsche Zündkerzen (Bosch HR7D Elektrodenabstand) verbaut, habe jetzt NGK No 5 BP 6 EF eingesetzt.


    Der Leerlauf wird immer besser. Jetzt vermute ich noch eine kleine Undichtigkeit in der Abgasanlage (Geräusche).


    Gruß

  • Hallo, welcher Leerlaufsteller ist im 230 CE Baujahr 1990 verbaut ?


    A 000141 2225 oder 141 1725 bzw. Bosch 0280140503oder 0280140510 ?


    Was wäre ein angemessener Preis für ein gutes gebrauchtes Teil ?


    Danke und Gruß


    Jürgen

  • Ah, ist zwar schon ein bischen her die Frage aber das mit dem Leerlaufsteller stimmt nicht ganz so oder?


    Der Leerlaufsteller sorgt meiner Meinung nach für zusätzliche Luft unter Umgehung der Stauscheibe des Mengenteilers im Leerlauf und regelt damit die Leerlaufdrehzahl. UND er ist gleichzeitig die Schubabschaltung damit beim Schiebebetrieb die Stauscheibe in Ruelage gehen kann und der mengenteiler keinen sprit einspritzt.


    Zusätzlich einspritzen tut nur die Kaltlaufeinspritzdüse die vom Thermozeitschalter gesteuert wird.


    Falsch??


    Grüße Thore

  • Hallo Thore,
    Der Leerlaufsteller reguliert die Leerlaufluftmenge unter Umgehung der Drosselklappe. Die Luftmenge wird hierzu nach dem Luftmassenmesser entnommen. Um das jetzt zu magere Gemisch wieder anzufetten erhält der Motor über die Steuerung der Einspritzung mehr Kraftstoff, was die Drehzahl erhöht, die durch das Einschalten der Verbraucher sonst zu stark abgesunken wäre. Der Leerlaufsteller (elektronisches Leerlaufstellglied) sitzt am Sammelsaugrohr in der Nähe der Einspritzanlage. Die Ansteuerung des LLS erfolgt durch das Steuergerät der Einspritzanlage.


    Es wird der Steuerung quasi vorgegaukelt, dass das Gemisch zu mager geworden ist, worauf diese dann entsprechend mehr Kraftstoff einspritzt, um das Gemisch fetter zu machen. Das stabilisiert den Leerlauf.


    :mrgreen::mrgreen::chef:

  • AH,
    danke Rider 124, wieder was gelernt.
    Sag mal ist das bei der K-Jetronik vom 123er anders? ich hatte meine damals zerlegt und ERFOLGREICH :grin: wieder zum laufen gebracht. Da meine ich hatte der Schlauch vom Leerlaufregler zum Luftfilterkasten geführt.
    Ach ja by the way, bei meinem 124er hängt unter der Ansaugbrücke ein ziemlich dickes kabel ich glaube schwarz rot weg das bei dem Auto vom Schrotti um die Ecke auf einen Kontakt beim 2ten Zylinder unterhalb der Ansaugbrücke geht dens bei mir net gibt.
    Irgendwelche vorstellungen??


    Grüße aus Coburg, Thore

  • Anfang der 80er Jahre habe ich 123er gefahren. Die hatten eine K-Jetronic von Bosch (ist Anfang der 70er Jahre entwickelt worden).
    Das K stand damals für kontinuierlich, also dauernde Einspritzung. Der Kraftstoff wurde dabei immer gleichmäßig über das Saugrohr eingespritzt, ohne die Stellung der Ventile zu berücksichtigen. Die Steuerung erfolgte über eine Membran im Kraftstoffmengenteiler, glaube ich.
    Bei der KE ist ein elektronisches Steuergerät mit eingebaut. Damit kann dann auch eine Lambdasonde eingebunden werden.
    Der Motor nimmt dadurch leichter und spontaner Gas an.
    Und ein weiterer Vorteil: Wenn die Elektronik ausfällt, rutscht quasi das ganze zurück in die K-Jetronic und der Motor kann weiter laufen. Bei anderen Einspritzsystemen ist da dann Schluss.


    So mal grob gesprochen.


    :mrgreen::mrgreen::chef: