M102 geht sporadisch aus - Zündverteiler?

  • Hallo W124-Freunde,


    bin heute bei der Fehlersuche etwas weitergekommen. Im Gegensatz zu meiner gestrigen Vermutung handelt es sich nicht um ein elektrisches Problem der KE.


    Aber der Reihe nach:


    KPR kann ich ausschließen
    ÜSR habe ich geöffnet, Lötstellen und Kontakte sehen gut aus. Widerstände im geschalteten Zustand zu 87E 0,2 Ohm, zu 87L aber 2,5 Ohm - ist das korrekt? Habe irgendwo gelesen, dass die Widerstände unter 0,5 Ohm liegen müssen.


    KE ist nicht im Notlauf. Wert pendelte um 30%, habe auf heute auf 50% eingestellt.


    Habe den Motor im Stand laufen lassen, Kühlmittel Temperatur stiegt langsam über 100°C, Lüfter läuft an und wenige Sekunden später geht der Motor ohne zu ruckeln aus. Lässt sich nicht wieder starten. Stecker von KE Steuergerät abgezogen, starten ist noch immer nicht möglich. Nach einer Abkühlpause kann der Motor wieder gestartet werden (ca. 80°C), das gleiche passiert wieder. Während der Fahrt geht er auch schon unter 100°C aus.


    Meine Vermutung geht in Richtung Zündverteiler. Anbei zwei Bilder. Die Kappe ist von Bosch, der Läufer von Beru. Da ich noch nie an einem Motor mit Zündverteiler geschraubt habe, hätte ich gerne eure Meinung. Meiner Meinung nach ist das Ding verschlissen.


    Also wechseln? Wenn es dann noch immer auftritt evt. Einspritzventile?

  • An Hand der Bilder kann ich nicht erkennen, dass der gewechselt werden müsste. Den Abbrand könntest Du mal vorsichtig wegmachen. Aber kein grobes Schleifpapier oder so nehmen. Das Hauptproblem der Kappen kommt ja bei Hitze, wenn dann da ein Haarriss ist, dehnt der sich aus.


    Achja, der Finger von Bosch hat einen höheren Innenwiderstand (ich glaube 1 Ohm), weil die entstört sind.


    Wird eventuell das Zündsteuergerät zu warm? Habe da Geschichten gelesen, von Leuten, die neue Wärmeleitpaste zwischen Steuergerät und Karosserie gemacht haben.


    Was passiert mit der Batteriespannung, wenn der Lüfter anläuft? Eventuell ein zu hoher Spannungsabfall zu verzeichnen?

  • Hallo mawi,


    das ist ein guter Hinweis, vielen Dank. Werde heute Abend mal die Wärmeleitpaste unter dem Zündsteuergerät prüfen. Außerdem auch den Kurbelwellengeber. Weil was mich immer noch stutzig macht, ist dass die Drehzahlmessernadel schlagartig auf 0 fällt, auch wenn man eingekuppelt noch rollt. Könnte als auch ein temperaturbedingter Ausfall des Gebers oder des TD-Signals sein. Komischerweise gibt mir die KE das nicht als Fehler raus.

  • Die KE kann auch keine Fehler speichern. Kannst lediglich das Tastverhältnis messen, welches im Fehlerfall einen festen Wert annimmt. Aber eben nur im momentanen Fehlerfall - wenn der Motor dadurch direkt abstirbt, kannst natürlich auch nix mehr messen.


    Sporadisches Ausgehen ohne Geruckel, Zündaussetzer (Schläge) oder ähnliches ist nicht wirklich ein Indiz für die Kappe. Ganz heißer Kandidat sind dafür eigentlich kalte Lötstellen im ÜSR und noch viel eher im KPR. Aber wenn du das schon ordentlich gebrückt hast...


    Tante EDITh meint übrigens noch dass die Kontakte im Verteiler wirklich schon ganz ordentlich weggeknuspert aussehen.

  • Problem scheint seit dem Wechsel des Kurbelwellensensors behoben zu sein!


    Bin heute 100 km gefahren und habe den Motor mehrfach im Stand bis 100°C Wassertemperatur laufen lassen und er ging nicht aus. Gerade im Stand war das Ausgehen bis vor dem Wechsel reproduzierbar herbeizuführen.


    Der Hinweis mit der Wärmeleitpaste ist dennoch gut. Werde diese bei Gelegenheit ersetzen. Und bevor es mir langweilig wird Spritzbild und Mengenunterschied der Einspritzventile prüfen.

  • Weil was mich immer noch stutzig macht, ist dass die Drehzahlmessernadel schlagartig auf 0 fällt, auch wenn man eingekuppelt noch rollt. Könnte als auch ein temperaturbedingter Ausfall des Gebers oder des TD-Signals sein. Komischerweise gibt mir die KE das nicht als Fehler raus.

    Das passt doch auch prima zum Fehlerbild. Dann drücke ich mal die Daumen, dass er jetzt wieder lange problemlos läuft.