Getriebe Überlastschalter undicht

  • Hallo,
    auf der unendlichen Suche nach Falschluftquellen habe ich nun die Automatik im Visier. Im Motorraum kann man eine ganze Dose Bremsenreiniger versenken, ohne dass sich was am Motorlauf ändert.
    Aber irgendwo muss noch der Wurm drin sein...
    Den Dicken mal kurz hochgehoben und mal ans Getriebe fahrerseitig geschaut. Aha, dachte ich mir, Modulierdose? Das Schwarze? Hmm,.. mal hingefasst und schon hatte ich schwarze Finger. Das Ganze habe ich dann versucht zu fotografieren und mir dann auf dem Laptop nochmal angeschaut.
    Die Modulierdose dürfte ja das Ding ganz rechts sein. Da sollte ich mal schauen, ob der Unterdruckschlauch richtig sitzt und noch heil ist.
    Aber was ist das "wenn du mich anfasst, siffe ich!" daneben?
    Das Öl ist schwärzer als früher bei meinem Diesel... ist das Automatiköl? Wenn ja, dann mal hurtig wechseln, oder?
    Oder ist das etwa auch ein Unterdruckschlauch und saugt ab und zu ein wenig Altöl in mein Hirschgeweih?
    E280, 4 Gang Automat mit ASR und KAT Vorheizung: Welche Unterdruckleitungen verlaufen unterhalb des Motors und können z.B. durch einen Marderbiss Schaden nehmen?
    Mein Auto benimmt sich richtig gut... jetzt möchte ich ihm noch die letzten Zickerein abgewöhnen. Sonst benenne ich es um von Mickey in Minnie! ;)


    Dank euch schonmal,
    Andrea


    Edit: Nennt mich dämlich... natürlich das Bild vergessen.

  • Jetzt mit Bild...


    Sieht mir nach WIS Recherche nach dem Getriebe-Überlastschutz aus. Ein Hydraulik-Druckschalter, dennoch seltsam, dass da Öl rauskommt, wenn man ihn anfasst oder?

  • Bevor ich in's Bett gehe:
    Da tritt wohl Öl über das "Innenleben" der Schalters aus. Da es Öl ist, abhängig von Temperatur und Last --> also mögliche Zick-Quelle.
    113 der Schalter und 116 die nötige Dichtung.
    Da ich im alten PDF WIS nichts dazu gefunden habe und im EWA WIS nie was finde: Kann ich den Schalter und die Dichtung einfach so austauschen, oder fliegt mir dann im Getriebe was zusammen? (Wie ganz früher wenn man ein Notebook oder eine Digitaluhr aufgemacht hat...)
    Im WIS habe ich gelesen, dass der Schalter unterschiedlich reagiert, ob eine Fahrstufe eingelegt ist, oder auf P/N. Wenn dieser defekt ist, dann würde es erklären, warum ich unter P/N einen ruhigen Leerlauf unter Benzin und Gas hinkriege, aber sobald ich mit D stehe, er auf Benzin ganz leicht und auf Gas wie auf 3 Pötten ruckelt.

  • Durch den Schalter fließt kein Öl. Das Öl kommt vom Motor und wird wahrscheinlich über den Fahrtwind nach hinten getragen. Mach mal deinen Unterbodenschutz am Motor vorne ab und schau, ob da ein Ölfilm drauf ist. Auf deinem Bild scheint das ganze von vorne zu kommen.


    :) :)

  • Das täuscht auf dem Bild. Bevor ich die Kappe angefasst habe, war alles trocken. Dann habe ich ein wenig daran herumgedrückt um zu sehen, ob da Kabel drin sind oder ein Schlauch. Und dann kam die schwarze Siffe raus.
    Dieser Überlastschalter kann so kaputt gehen, dass es durch das Innere herauskommt. Im Internet habe ich den ein oder anderen Bericht sazu gelesen.
    Ein S140 Fahrer aus Südafrika hatte das gleiche Problem und hat auch alles fein beschrieben, aber leider in Form von PDFs, die man nur nach Registrierung herunterladen kann.
    Was ich machen kann, ist mal die Kappe herunterzunehmen und den Schalter zu fotografieren.


    Der Motor ist bis auf eine kleine Undichtigkeit beim Nockenwellenstellmagneten absolut sauber. Ich habe mich immer gewundert, warum mein Diff so "ölgestrahlt" ist.
    Das könnte soooo vieles erklären.
    Warum der Vorbesitzer mir seinen Wagen verkauft hat, nachdem er ziemlich viele Teile hat wechseln lassen; warum der ATF Ölstand so hoch war und heute nicht mehr, warum er mal in den Asphalt beisst und mal nicht, warum er viel verbraucht und zu guter Letzt, warum ich kein ruhiges Standgas auf Gas hin bekomme mit eingelegter Fahrstufe.
    Wie gesagt, könnte...

  • Wie teste ich den Schalter eingentlich?
    Ist der im Normalfall offen oder geschlossen?


    Laut WIS:
    Working pressure <1.8 bar: S65 open.
    Working pressure >1.8 bar: S65 closed.


    Wenn ich also den Stecker zum Testen abziehe ist das dann "Normallauf" oder eben "Überlast"?
    Ausstecken oder Überbrücken.... das ist hier die Frage!

  • Kann man diesen Schalter ausbauen, ohne das Getriebe ausbauen zu müssen ? Läuft dabei Öl aus ?


    Ich habe ab und zu das Problem, dass mein Wagen beim Ausüben meines Hobby Leistung weg nimmt, speziell dann wenn das FZG bei Bodenwellen richtig durchgeschüttelt wird. Mein Gedanke ist, dass durch die Erschütterungen der Schalter auslöst und dann die Leistung weg nimmt.


    mfg
    mb

  • So, bin ein Stück weiter.


    Muss das Getriebe raus: Nein
    Läuft Öl aus: Nein


    Ist der Ausbau leicht: Doppel-Nein


    Das knifflige an der Sache ist, dass die 36´er Stecknuss nicht aufgesetzt werden kann, da zu wenig Abstand zum Fahrzeugboden herrscht. Deswegen habe ich zuerst an Maul oder Ringschlüssel mit der SW 36 gedacht. Das ging aber beides nicht, da das Gewinde viel zu fest ist um es mit solchem Werkzeug zu lösen. Der Maulschlüssel macht nur die Ecken kaputt und mit den Ringschlüsseln kann man nur ca. ein Drittel des Sechskantes abdecken (Druckstelle ist markiert). Diese Erkenntnis hat mich ca. 100€ in Form von 2 Ringschlüsseln gekostet.




    Um die Stecknuss doch noch aufstecken zu können habe ich dann den Getriebehalter an der Karosse abgeschraubt, das gibt etwas mehr Freiraum. Desweiteren noch ein Sicherungsblech welches die Kardanwelle bei deren Totalausfall im Kardantunnel hält. Dieses Sicherungsblech befindet sich über den Katalysatoren und hat 4 Schrauben. Die Stecknuss wurde gekürzt und gleichzeitig optimiert. Durch das Kürzen entfällt die innere Phase und somit steigt die Angriffsfläche auf den 6-Kant. Desweiteren war noch eine Aussenphase fällig um in die Senkung am Getriebe mit der Nuss hineinzukommen. Beim Flexen an der Nuss bitte diese nicht überhitzen, ansonsten wird sie weich.




    Da dies aber noch nicht ausreicht um den Quergriff zu verwenden musste noch ein 27´er Sechskant auf die Nuss geflext werden; dies ist nur was für talentierte Flexer (=ich habe es in andere Hände gegeben). Man kann natürlich die 36´er Nuss noch wesentlich kürzer machen aber dann verliert sie an Einsatzmöglichkeiten, dass wollten wir nicht.




    Nun kann man einen Ringschlüssel aufstecken; desweiteren noch eine weitere Nuss. Diese dient zur Abstützung am Fussraum gegen Wegkippen des Werkzeuges.



    Dieses Werkzeug aufgesteckt, mit dem Wagenheber zusätzlich gegen wegkippen abgestützt und dann mit einem Spanngurt gegen den hinteren Abschlepphaken gespannt. Beim zweiten Anlauf mit sehr viel Kraft hat es dann "peng" gemacht und das Gewinde war offen.



    Aus dem Getriebe kann man dann diese Einheit herraus ziehen.



    Den eigentlichen Schalter kann man abziehen; bei meinem ist auch der Stössel (links) herraus gefallen.



    Der Stössel wird eigentlich durch ein Plastikteil gehalten; dies ist aber sehr porös und brüchig.



    Im Steckbereich kann man erkennen, dass der Schalter Ölfeucht ist, was er eigentlich nicht sein darf.



    Laut Beschriftung des Schalters und Netzaussagen sollte der Schaltdruck bei 1.8 bar liegen; wir konnten bei diesen Drücken kein Schalten messen.
    Ob im Normalbetrieb der Schalter nun offen oder geschlossen sein soll, da ist sich das Netz nicht so ganz einig, somit wird es sich zeigen müssen.




    mfg
    mb

  • Sodele, alles wieder zusammen.
    U.U. kann es doch passieren, dass etwas Öl ausläuft, man sollte also darauf vorbereitet sein.
    Der Einbau geht relativ einfach; es kann höchstens passieren, dass der Stössel (das Teil ganz links im Bild) nicht auf Anhieb in sein angestammtes Loch findet, da muss man etwas probieren wobei man es leider nicht sehen kann.


    Die benötigten Teile gibt es alle noch bei Daimler wobei sie unten auf dem Bild zu sehen sind; gesamt 65€.


    Beim zersägen des alten Druckwächters lief Öl aus dem Schaltbereich aus; somit war die Membran nicht mehr aktiv und die Schaltfunktion nicht mehr gegeben.


    mfg
    mb

  • Hallo mb,
    Habe eine Frage dazu?
    Bei mir sind die 0 Ringe undicht und ich möchte den Hydraulik Geber ausbauen.
    1. Frage geht es im eingebauten (Getriebe) Zustand?
    2. Was passiert wenn der Stößel reinfällt? Bekomme ich den raus oder muss ich dass Getriebe dann zerlegen?
    3. kann es passieren, dass die Bremsbänder durch die Feder auf der gegenüberliegenden Seite verrutschen?


    Danke, lg Tobias

    Kein anderer Vertreter der "Mittleren Baureihe" besitzt so viel Stil und Würde wie der Mercedes C 124.

  • Mahlzeit,


    da ich immer noch ein ähnliches Fehlerbild hab (wie in einem anderen Thema schon beschrieben) möchte ich diesen Schalter auch mal tauschen. Hatte gehofft ich komm drumrum aber am Stecker ist mittlerweile auch ein leichter Ölfilm. Danke mb für deine Beschreibung!ich wär jetzt direkt los und hätt mir auch nen Ringschlüssel gekauft...
    Gibts dafür auch ein Spezialwerkzeug was man sich bestellen könnte?
    Bzw. weißt du zufällig noch wie viel Platz man höchstens für Nuss und Ratsche hat?
    Müsste mir dann wahrscheinlich auch was basteln...


    Grüße

  • So, habe es fast geschafft. Hab mir auch eine Nuss geflext, aber die bequeme Variante:



    Den Schalter am Ende zu lösen war gar nicht schwer (zweimal mitm Hammer gegen die Ratsche geklopft), hatte nur Probleme mit der Steckerverschraubung die nicht abging und mit der die Nuss nicht drauf passt. Die konnte ich erst mit der Säge überzeugen.


    Hätte jetzt noch eine Frage, bei mir ist nur der vordere Teil, der Schalter selbst rausgekommen, der längliche Rest steckt noch drin.




    Muss das unbedingt raus oder kann man den auch mit dem neuen kleinen Dichtring einfach wieder drauf schrauben?
    Habe vom Freundlichen das besagte Plastikteil nicht mitbekommen nur die größeren Dichtringe, denke aber nicht, dass die unbedingt notwendig sind, da die alten noch dicht zu sein scheinen und zumindest der kleine vorne noch weich ist.


    Hier noch ein Bild vom alten Schalter mit dem kleinen Dichtring: